i quattro letterati III
ab 14.06.2021
Poesie & Vers in der Zeit der Corona
Eine Corona WhatsApp Pop-Up Poesie und Vers Beschäftigungsgruppe:
David Conlin (D), Manfred Eisner (M), Harald Grosch (H) und Andreas Stobernack (A)
MONTAG - MARY CELESTE (D - 14.06 21)
Es treibt im Meer das Segelschiff
Es treibt im Meer das Segelschiff,
Klabautermann warnt vor dem Riff,
verzweifelt kämpft in großer Not
die Mannschaft gegen Seemannstod.
Sturm, die Weiße Wand und Regen,
da hilft nur noch Gottes Segen.
Bald treibt allein das Schiff im Meer,
traurig schaut die Mannschaft hinterher,
ihr Rettungsboot treibt hin zum Eiland,
sie beten weiter hin zum Heiland,
kommen zum Ufer mit letzter Kraft,
fallen an Land, sie haben's geschafft.
Und weiter treibt das Schiff im Meer,
jetzt ist es einsam, still und leer,
doch die Geister nahen schon bald,
der Schrei aus dem Meere laut hallt:
"Wir sind die Herrscher auf dem Schiff!"
Bis es zerschellt am nächsten Riff.
Sie ziehen weiter zum nächsten Boot,
sie bringen Kummer, Trauer und Tod,
sie machen nicht halt, sie wollen mehr,
treiben Elend und Tod vor sich her,
sie sind des Unwetters Begleiter,
die Apokalyptischen Reiter.
(M)
Mary Celeste
Adrift, abandoned and becalmed
on a silver, shining ocean,
the brigantine Mary Celeste,
bereft of a crew, of motion.
Launched once from Nova Scotia's shores,
In eighteen sixty-one the date,
voyage's end off the Azores,
mysterious is still her fate.
The Yankee Captain, Briggs by name,
First Officer a Yankee too,
the second Officer, a Dane
and from East Frisia - Föhr - the crew.
What happened to these gallant men
in their small lifeboat cast away?
Not hide nor heel was seen of them,
we seek the answer still today.
Like countless seamen, they'll have gone
to a watery grave at best.
No living man will ever know
the fate of the Mary Celeste.
(D)
Das geheimnisvolle Schiff
Es treibt ein Schiff im Wind voran,
im Schlepptau den Klabautermann.
Matrosen leiden Hungersnot,
fast aufgebraucht sind Rum und Brot.
Was tun, die Lage ist fatal,
entrinnen sie dem Wellental?
Manch Seemann sucht mit bangem Blick
beim anderen das beste Stück.
Rettend entsteigen aus dem Meer,
bildhübsche Nixen, immer mehr.
Silbern schimmern sie im Lichte,
versprechen Lust und Fischgerichte.
Die Mannschaft ist total verzückt,
die Nixen machen sie verrückt.
Schon springt der Käpt'n in die Fluten,
mag das Schiffshorn warnend tuten.
Und wie geht die Geschichte aus,
man weiß es nicht, es ist ein Graus.
Doch wartet dieses Schiff auf Heuer,
lang schon war niemand mehr am Steuer.
(H)
Rough Justice
Beneath the unforgiving noonday sun,
the sloop Allegro drying out its sails,
the condemned pirates begging one by one,
the bosun's mate swung the cat-o-nine tails,
the Captain's punishment had just begun,
execution for all and everyone.
Broad-shouldered, he straddled the afterdeck,
his cutlass swinging from his only hand,
only firm discipline kept the crew in check,
four and twenty days with no sight of land
shortage of rum, and scurvy, undermanned,
Captain Roberts kept unopposed command.
Last night's attack upon the rival's flank,
winnowed the wheat from chaff among his men,
a faction had refused to fight point-blank,
exposing those he could not trust again.
They only had their cowardice to thank
now the deserters have to walk the plank.
A death by drowning, shivering from fear,
a salty end in a distant ocean,
no mercy's offered to a buccaneer,
no regrets and no show of emotion,
the sentence for mutiny is severe,
justice conducted swiftly - now and here.
The Jolly Roger flies from the masthead,
as the Allegro ploughs another course,
black are its sails, its cannons spewing lead,
daunting its quarry with a show of force,
for merchantmen, a constant sign of dread,
a choice of death - or a pirate's life instead.
(D)
Piraten haben sie genommen
Piraten haben sie genommen,
verschleppt in feindliche Ferne.
In grausames Land gekommen
fort von den eigenen Sternen.
Geknechtet, versklavt, und schlimmer,
war dies zu tragen in Würde.
Ließ Glaube als Hoffnungsschimmer,
überwinden die schwere Bürde.
Der große Kampf, er währte lang,
viele Widerstände so hart.
Doch stets stärker wurde der Drang.
mächtig ist zur Freiheit die Fahrt.
VIel Weg geschafft, noch kein Ende,
nur Etappen mal hier und da.
Wir hielten es in den Händen,
zu wollen kein Tulsa, Oklahoma.
(H)
MITTWOCH - PIRAT (H - 16.06 21)
Piraten beim Karten
Fünf Piraten spielten Karten,
sie mussten auf den sechsten warten.
Der sechste Pirat,
nu, der spielte Skat.
Er spielte Skat am Nachbartisch,
die Herren wirkten nicht sehr frisch.
Algen um den Kopf,
Schlingpflanzen als Zopf.
Seit Jahren spielten sie Karten
auf dem Geisterschiff "Ann Maarten".
Lang schon geht das Spiel,
Zeit haben sie viel.
Die andern fünf müssen warten,
die Piraten der "Ann Maarten".
Endlich ist's vorbei
mit der Warterei.
Der sechste spielte Null Ouvert,
er gewann locker, 's war nicht schwer.
Man nennt in Joker,
nun spielt er Poker
mit den andern fünf Piraten.
Doch soviel sei noch verraten,
spiel'n sie zu neunt, ist's Canasta,
man nennt es Piraten-Canasta.
Und das war es dann schon, Basta!
(M)
Ein kleiner roter Apfel im Hotel
Zum genussvollen Reinbeißen
der Stein des Anstoßes, ein Apfel,
im wahrsten Sinne des Wortes, ein Zankapfel,
ein rötlich glänzender Apfel.
Zum genussvollen Reinbeißen
lag der Apfel in der Schale
und es begann die Randale,
Ärger gab's nicht nur im Saale.
Zum genussvollen Reinbeißen
in voller Pracht
und wie gemacht
zum genussvollen Reinbeißen,
doch halt Obacht,
schon hat's gekracht,
er biss hinein, sofort, direkt,
doch leider war's ein künstliches Objekt,
das hat er leider nicht gecheckt.
Mit genußvollem Reinbeißen
war's nicht getan,
es brach der Zahn,
hat weh getan.
Mit genußvollem Reinbeißen
verklagte der Mann das Hotel,
er hatte ja seine Gründe,
sah den Apfel als Zeichen der Lust,
verlustierte sich im Bordell
namens "Zur Heiligen Sünde".
(M)
Zankapfel
Einem Rentner in einem Mietshaus,
gingen oft Seife und Shampoo aus.
Die Gerüche wurden dann stark,
denn er liebte Bohnen und Quark.
Seinen Nachbarn war es ein Graus,
sie wollten ihn schnell aus dem Haus.
Faulige Äpfel sollten her,
auf seinem Balkon muffig gär'n.
Doch der Rentner nahm's als Geschenk,
presste sich ein Apfelgetränk.
Der Genuss brachte mehr Gestank,
es blieb so ein Apfel aus Zank.
(H)
FREITAG - ZANKAPFEL (M - 18.06.202i)
Bones
What the cannibal wears through his nose,
and the dog buries in the garden,
are one and the same I suppose,
the difference being minimal,
one human, the other animal.
A bone is a bone, is a bone,
whether tibia or clavicle,
its function is mechanical.
With increasing age they are porous,
which makes falling over dangerous.
The bones of the dead are often stored,
in a catacomb or ossuary,
a custom extraordinary
frequently found in Italy,
and oft exceeding capacity.
Carnivores like their meat on the bone,
although they much prefer boneless fish,
vegetarians shun either dish,
in this they're not alone it would seem,
vegans go to the other extreme,
But the over-consumption of meat,
that many consider a treat,
generates a good deal of heat,
and is a cause of dissension,
remaining a bone of contention.
(D)
Zerstörung
Er nahm den Hammer in die Hand,
das war für ihn schon allerhand,
ein Objekt, gänzlich unbekannt
unbeholfen in seiner Hand,
schlug er den Bagel in die Wand.
Er traf den Nagel, immerhin,
er staunte, "ich bin wie ich bin,
der Nagel ist in der Wand drin,
man nennt mich jetzt den Hammer-Finn."
Ein Nagel, na ja, immerhin.
Doch damit war es nicht getan,
denn was jetzt kam und nun begann
das traute man grad diesem Mann
nicht zu und das Unglück begann
mit dem Hammer von dem Mann.
Vergessen war der Genitiv,
von nun an lief es richtig schief,
von seiner Stirn der Schweiß schon lief,
vergeblich seine Frau noch rief:
"Finn, hau den Nagel nicht so tief!"
Er nahm den Hammer in die Hand,
schlug kaputt Tür, Decke und Wand.
Ein Streichholz dann in seiner Hand
setzte schließlich alles in Brand,
die Frau, den Hammer
in Finns Hand,
den Nagel, das Haus und die Wand
und mittendrin ist Finn verbrannt.
Das alles war nicht sehr charmant.
(M)
Zerstörung und Neuanfang
Zersplittert fliegt's umher,
zertreten liegt's am Boden,
zerstört ist alles, was ich hab,
ich fege es zusammen
und begrabe es ins Grab.
Ich kippe Erde rüber,
ich pflanze Blumen drauf,
ich begraben das Zerstörte,
was Neues fang ich an,
das gänzlich Unerhörte.
Noch glaub ich fest daran,
noch seh ich in die Zukunft,
noch gibt das Neue mir die Kraft,
ich halt es fest zusammen,
ich hoffe, es ist bald geschafft.
(M)
MONTAG - ZERSTÖRUNG (D - 21.06.2021)
Destruction
You'd better keep out of my way,
I'm a demolition machine,
I crush everything in my path,
I'm big, and I'm bold, and I'm mean.
I can crush your bones to powder
paint abstract pictures inyour blood
slash and tear your flesh to shreds
spill your intestines in the mud.
My allies are bloodshed and carnage,
or massacre and genocide,
execution and homicide,
from me, there's nowhere you can hide.
I'm known by many other names,
for some, I am devastation,
and others annihilation -
my task is obliteration.
My home is on the battlefield,
you'll find me on the motorway,
loitering in old people's homes,
on busy streets where children play.
I'm close by the electric chair,
tie the knot on the hangman's rope,
load the guns of the firing squad,
nullify the last chance of hope.
As you take your ultimate breath
you will need no introduction,
I usher in impending death,
you're on the eve of destruction.
(D)
Gesicht
Ich schau dir in die Augen,
schau in dein Gesicht,
in ein Gesicht,
das viel verspricht.
Ich seh und hör dein Lachen,
dein Lachen nah bei mir,
ich möcht so gerne küssen
dich jetzt sofort und hier.
Ein schelmisch heit'res Lachen,
ich schau in dein Gesicht
und du, du flüstert frech mir zu,
ein kleines bisschen später,
später, doch jetzt lass mich in Ruh.
(M)
Hey, alte Freunde lange nicht geseh'n
Hey, alte Freunde lange nicht geseh'n,
blieb das Kartenglück euch hold.
Werden wir uns noch versteh'n,
alles glänzt nicht mehr wie Gold.
Hey, alte Freunde, sind die Augen trüb,
müssen Karten größer sein.
Werden wir jetzt früher müd,
muss die Zeit bemessen sein.
Hey, alte Freunde, können wir noch Witz,
und miteinander lachen?
Schießt uns jetzt der Schleudersitz,
in's All verquerer Sachen?
Hey, alte Freunde, sind wir wirklich alt,
hat die Runde noch Gewicht?
Nehmen wir das Glas eiskalt,
schauen uns dann ins Gesicht.
(H)
MITTWOCH - GESICHT (H - 23.06.2021)
Face-to-Face
I've often wondered what would happen,
if aliens came face to face
with less-intelligent elements
of what we call the human race.
Through alien eyes:
A colourful oval arena
observed today from outer space,
might appear to be most inviting,
a made-to-measure landing place.
Except for some tiny particles
that we can easily efface
the central landing zone is free -
to Ground Control We've found a base!
Row on row of colourful figures,
chanting words, not in our database,
waving crude banners and beating drums,
a vulgar gathering - a disgrace.
Our initial impressions suggest
that this is a tribal meeting-place
our mission appears to be in vain
of intelligence, there is no trace.
We head back to the Solar Council,
our report will be written apace,
the recommendation is clear-cut:
No contact -
no wish our universe to debase.
Quasselstrippe
Lange Rede, wenig Sinn,
lange Rede, wenig drin,
viel Gesabbel, ohne Substanz,
viel Gebrabbel, null Relevanz.
Mund auf, Gähnen,
Augen zu, Tränen.
Sehr gerne in der Kürze
kleine Gedankenfürze,
Aphorismen brillant
und Bonmots elegant.
Aber keine Zeit für Labertaschen,
für schwatzhaft, quasselnde Sprudelflaschen,
keine Zeit für Quasselstrippen,
ihre spitz geschürzten Lippen.
Eine feine Rede mit Esprit,
beiläufig zeigt sich das Genie,
Worte in Die Welt gesetzt,
Geist und Verstand klug vernetzt
und man denkt an Heiner Müller:
"Aber die Worte fallen in das Getriebe der Welt,
uneinholbar,
kenntlich machend die Dinge
oder unkenntlich.
Tödlich dem Menschen ist das Unkenntliche."
(M)
FREITAG - QUASSELSTRIPPE (M - 25.06.2021)
Diary of an Ocks
Prepare yourself for aftershocks
for what follows is a load of bollocks
put together by a _*chatterbox*_
who has just come out of detox
after the vernal equinox
somewhat like a bemused fox
hunting on the highland moors for gorcocks
a behaviour some consider heterodox
like pouring boiling water in an icebox
or playing Shostakovich on a jukebox
making us all laughingstocks
waving our sharpened mattocks,
and fitting arrows in the nocks
before pulling strongly at the oarlocks
to avoid a magical paradox
like Dorothy hunting the Quox
among the Emerald City rocks
and be prepared for shocks
as Captain Hook when he hears the ticktocks
one could suggest an approach more unorthodox
involving significant accumulations of volvox
or summon hordes of warlocks
duplicated with xerox
listening to the yocks
from the fans of the Rhode Island band Zox.
(D)
Quasselstrippe
Es sagt der Fels zu einem Baum,
ich höre deine Worte kaum.
Der Baum nagt leise seine Rinde,
und denkt, wie sag ich's meinem Kinde.
Für eine Formation aus Stein,
kannst du 'ne Nervensäge sein.
Kein Mund und daher keine Lippe,
und dennoch eine Quasselstrippe.
(H)
Flaschen
Der müde Morgen
das lange Warten
die Einsamkeit des Herzens
das zarte Gefühl
der kurze Augenblick
Der Blick zur Flasche
das lange Warten
die Hoffnung des Herzens
der Augen-Blick-Kontakt
das kurze Nicken
Die Stunden vergehen
das lange Warten
die Einsamkeit des Herzens
das bisschen Hoffnung
die morgendliche Wiederkehr
Der Griff zur Flasche
das lange Warten
das Aufbegehren des Herzens
der Augen-Blick-Kontakt
das Unvermeidliche
Der Tag schleicht sich davon
das lange Warten
die Einsamkeit des Herzens
der sanfte Rausch
die Vergeblichkeit des Loslassens
Die Farbe der Flasche
das lange Warten
der warnende Schlag des Herzens
der Augen-Blick-Kontakt
die tägliche Niederlage
(M)
MONTAG - FLASCHEN (BILD) (D -28.06.2021)
Bottles
The colours swim before my eyes,
perhaps I drank too deep,
remembering the love, the lies,
the memories I keep.
She went away, and you remained,
my surrogate, my cheer,
your sweet elixir then I drained,
and banished now and here.
Needing a cure for loneliness,
it's understood but soon forgotten,
when seeking comfort in a glass,
the answer's not found at the bottom.
(D)
Flaschengeist
Ein alter Geist in einer Flasche,
verliebte sich in einen Trester.
Der sprach, ich kenne deine Masche,
so einfach geht es nicht, mein Bester.
Die Liebe ist ein rares Gut,
nicht aufgebaut auf tiefem Sand.
Hochprozentig sein braucht Mut,
und denke an das Flaschenpfand.
(H)
Starters
Hört auf mit dem Gejammer,
verlasst die Depri-Kammer,
draußen fällt der Sommerregen,
werdet mutig und verwegen,
packt die Dinge an, die nötig
und natürlich auch sehr wichtig
uns durch den neuen Tag begleiten
im hier und jetzt und allen Zeiten.
(M)
Said the fan to his loving wife:
"Can we return to normal life?
There's no more football on TV
Let's play without a referee"!
His wife replied: "It's far too late,
I've found a more attractive mate.
and best, his interest in sport
is of the more athletic sort"!
(D)
Jammer
Ein Ehepaar aus Hessen,
wollt im Urlaub anders essen.
Sie fuhren nach Sevilla, genossen dort Paella.
Ein Rentner aus der Pfalz,
vertrug nicht so viel Salz.
Stattdessen nahm er Sahnetorten,
die fand er vor an vielen Orten.
Zwei Lehrern aus Ostfriesland,
war fremde Küche unbekannt.
Sie fanden ihren Seelenfrieden,
bei harter Wurst in den Beskiden.
Ein Bayer aus dem Städtchen Roth,
bekam im Urlaub Fladenbrot.
Er seufzte tief, ist das ein Jammer,
ich hätt so gern ein fettes Wammerl.
(H)
MITTWOCH - JAMMER (H - 30.06.2021)
The End of The World
The world, at last, came to an end
Tuesday the twenty-ninth of June
over the landmass of Europe
'twas the time of the waxing moon.
No doubt you think of climate change,
or a new Covid pandemic?
No, the cause was much more banal,
but for the supporters fatal -
the failure of a football team
for reasons that are systemic.
An earthquake or a hurricane
would end in less devastation
as defeat again in Wembley
of the mightyGerman nation
The reverse was long expected,
criticisms were deflected,
though players were all dejected,
as bonuses are affected,
but the loss must be accepted,
the result cannot be corrected
no one wants to be ejected.
Postscript:
Last but not least for Teuton fans now feeling sick,
enough complaining - this is Realpolitik,
one day you'll have another chance with Hansi Flick.
(D)
The Naked Ape
Stripped of their clothes, of dignity,
of reputation,
once-respected emissaries,
of rank and station,
unmasked, no credentials to show,
white, yellow or brown,
colour and sex of no account,
no sceptre, no crown.
For clothes make the man and woman,
disguise and enhance,
reduced to the bare essentials,
of fame, little chance.
Exposed in the marketplace
of no aid, the cry:
Regard, see you not what I am?
Naked we're born, and naked die.
Das Wort zum Sonntag!
Bitter-Gase-Nacht
Ich müsste aufstehen in der Nacht,
keine Faser bedeckte mein Leib,
Ich war splitterfasernackt.
Soll ich gehen, oder soll ich bleib?
Ein plötzlicher Drang hat mich gepackt,
wenn ich bleib, tut es mir leid?
Zuweilen bin ich total beknackt,
eine Entscheidung nicht sehr gescheit,
ich hab' in mein Bett gekackt....
... und alle haben gelacht!
(D)
FREITAG - SPLITTERFASERNACKT (M - 02.07.2021)
Splitter-Faser-Nackt
Steckt der Splitter noch,
ist er lange schon gezogen?
Erscheint die Faser blank und nackt,
bleibt die Lage schwierig vertrackt.
War der Splitter scharf,
nicht gedämpft durch eine Faser?
Drang er unter deine Haut,
hat dadurch unser Glück verbaut?
Nacktheit ohne Faser,
zersplittert manche Illusion.
Übrig bleiben viele Fragen,
bekleidet leichter zu ertragen.
(H)
Sie schaut gelangweilt
Sie schaut gelangweilt aufs weite Meer hinaus,
es toben die Wellen, ein wildes Gebraus.
Da plötzlich steigt aus dem Meer empor,
splitterfasernackt der Theodor.
Nein, splitterfasernackt, das ist er nicht ganz,
ein rosa Schleifchen baumelt an seinem Schwanz,
mit dem Schwanz einer Meeresjungfrau gleich
schießt er empor aus dem Meeresnixenreich.
Sie schaut interessiert zu Theodor
und denkt sich, Theodor, was hast du vor?
Eurybia, lass wild die Meere brausen,
die Erdengötter sehen's mit Grausen.
Eurybia mit dem kalten Herz aus Stahl
packt Theodor, das Ende ist banal:
Die Flut erhebt sich, mächtig tobt das Meer,
schweigend schaun wir den beiden hinterher.
(M)
Störenfried
Es sirrt und summt die ganze Nacht,
ich werde um den Schlaf gebracht.
Du liegst so friedlich neben mir,
kein Störenfried wagt sich zu dir.
Heißer will mein Blut jetzt wallen,
scheinbar will es dir gefallen.
Du räkelst dich, plötzlich ganz warm,
zärtlich ein Biss auf meinem Arm.
Ich schlage zu, die Hand voll Blut,
erotisch und unglaublich gut.
Du drehst dich jetzt komplett zu mir,
keine Mücke sticht einen Vampir.
(H)
Störenfried
Von überall hörte man die Klage,
der Mann war schlichtweg nur eine Plage.
Er suchte Streit, den jeder andre mied,
er war in der Siedlung der Störenfried.
Schlecht gemäht war vom Nachbar der Rasen,
übern Zaun flogen die Seifenblasen,
zwei Häuser weiter schrie ein kleines Kind,
Schnipsel vor die Haustür geweht vom Wind.
Alles störte ihn und regte ihn auf,
seine Klagen sammelten sich zuhauf.
Ein echter Kotzbrocken war er vorm Herrn,
jeder mied ihn, keiner hatte ihn gern.
Die Frau hielt's nicht aus bei ihm, die Trude,
er hockte zänkisch in seiner Bude,
bis jäh das Ende kam, er war allein,
der Tag war trübe, ohne Sonnenschein.
Er schimpfte, zeterte bis tot er war,
sie rissen das Haus ab, soviel war klar,
bauten einen Spielplatz, sangen ein Lied,
ein Kinderlied über den Störenfried.
(M)
MONTAG - STÖRENFRIED (D - 05.07.2021)
There's Always One
... always ready to start trouble
to pick a fight
no matter what the occasion
ready to incite
no matter what the circumstance
to inflame or ignite
no matter what your persuasion
an agitator
a rabble-rouser
a firebrand and meddler
a falsehood peddler
no matter what you say
for everything a contradiction
no matter what you write
fact or fiction
no matter what you stand for
belief or conviction
no matter if you're black or white
no matter if it's day or night
no matter if you're wrong or right
always there to gainsay
always there to block your way
always there to cause dismay
a partnership breaker
a risktaker
nothing but a troublemaker
(D)
MITTWOCH - REGENBOGEN (H - 07.07.2021)
Someone has stolen my Rainbow
Someone has stolen my rainbow,
I last saw it up in the sky
now it is everywhere but there
can anybody tell me why?
Was it LBGTQ+,
or painted on a soccer bus,
or on advertising slogans,
defaced by football hooligans,
of which UEFA made a fuss,
as morally superfluous,
or hidden in a evil plan,
concocted by Victor Orbán?
I once lent to leprechauns
to hide their golden treasure chest
it took a while to get it back
so now I repeat my request:
Please, can you send back my rainbow,
up into the heavens above,
for each and everyone to share,
a sign of universal love?
(D)
Regenbogen
Die letzten Regentropfen fallen,
bald sind die Wolken abgezogen,
die Sonne wagt sich scheu hervor
und zaubert einen Regenbogen.
Petrichor, der Duft des Sommerregens,
uns von den griechischen Göttern geschenkt,
wir treiben durch den warmen Sommer,
von der Mühsal des Lebens abgelenkt.
Am Ende des Regenbogens,
da wo der Schatz vergraben sein muss
treffen aufeinander zwei Münder,
verliebt zu einem innigen Kuss.
(M)
Farbig glänzt in der Ferne
Farbig glänzt in der Ferneein Bogen,
lohnt sich der Weg dorthin?
Werd ich zu fremden Ufern gezogen,
oder bleib ich, wo ich bin.
Manchmal weiß ich nicht mehr, was ich noch will,
Manchmal verlier ich den Halt.
Sind Farben des Regenbogens zu schrill,
sind meine Augen zu alt?
Dann sitze ich mit dir an diesem See,
das Wasser spiegelt das Licht.
Die Zukunft mit dir, welch schöne Idee,
das Gold hinter Bögen brauche ich nicht.
(H)
Gedanken-Labyrinth
Die Nacht zu lang,
zuviel Absinth,
nun liegt er flach
im Labyrinth
seiner sich kreiselnden Gedanken.
Die Frau ist weg
und auch der Hund.
In seiner Welt,
so kunterbunt,
da gerät jetzt alles ins Wanken.
Der Regen fällt,
kein Sonnenschein,
das Fenster zu,
er bleibt allein
im Labyrinth seiner Gedanken.
Er dreht sich um,
die Augen zu,
er schläft weiter,
will seine Ruh
hier im Bett gerät nichts ins Wanken.
Bis zum Abend,
dann wird er wach,
er schaut sich an
und stöhnt nur "Ach,
das Labyrinth meiner Gedanken!"
(M)
FREITAG - LABYRINTH (M - 09.07.2021)
Lost in my Head
Trapped in a labyrinth, I'm in a maze,
I feel as if I've been in here for days,
or months or years, I've lost all sense of time -
is it still spring, or is it summertime?
I'm in a warren, in a spider's web,
life oscillates between high tide and ebb,
on both my left and right, the walls close in,
and every cul-de-sac's a new begin.
At every turn, another complication,
I'm in a failed and futile situation,
a mirror maze of constant repetition,
a wretched psychological condition.
In my confusion subterraneous,
will I find the way out like Daedalus,
seek Ariadne's thread like Theseus,
or end the victim of Minotaurus?
How will I end, and what will be my fate,
is there an exit, am I far too late?
Let me escape into your world instead,
and leave this labyrinth that is my head.
(D)
"Es kam überraschend ...."
It came as a surprise to me,
when my grandchildren demanded,
a horror story late at night,
but here goes - as they commanded!
<……..>
I know there's a beetle under my bed,
I just took a peek, and I saw its head,
I asked my mother, and here's what she said:
"Perhaps it's alive, or maybe it's dead".
Its head should be black, but instead it's red,
I trod on it last night, and then it bled,
at first just a pool, but slowly it spread,
I can't get up cause there's nowhere to tread.
Scuttling and scratching around my bedstead,
its life suspended on a single thread,
I fell asleep in a moment of dread,
and dreamt of a fearsome monster instead.
<……..>
If only I had had more time,
to write a more uplifting rhyme.
I thought my story would enthral,
now they can't get to sleep at all.
(D)
Es kam überraschend, all die bunten Lichter
schwirrende Kreise, und lautes Gekicher.
Meine Hände sind plötzlich im Nebel,
greifen ins Leere, sehe sie schweben.
Ich tanze auf Bergen, über mir ist das Tal,
stehe ich noch aufrecht, es ist wirklich egal.
Ich lache und weine wie ein verlorener Geist,
wenn ich jetzt nur noch wüsste, wie die Pille heisst.
(H)
MONTAG - START & FINISH (D - 12.07.2021)
"Wenn ich nur ...."
Es kam überraschend, vielleicht auch nicht,
denn irgendwie hab ich es doch geahnt,
geschaut hab ich dir lange ins Gesicht,
erkannt, da hat sich etwas angebahnt.
Und doch, plötzlich bist du fortgegangen,
Anne, auf einmal warst du nicht mehr da,
ein dunkler Tag, mit Wolken verhangen,
wann war's, dass ich dich zum letzten Mal sah?
Ich seh den Schlüppi, den du vergessen,
unzählige Kippen auf dem Balkon,
Suppendosen, die du leer gegessen,
Erinnerungen, was hab ich davon?
Noch weiter trauern könnt' ich stundenlang,
dran denken, was du jetzt so alles tust,
ich könnte weinen und mir wär bang,
dran zu denken in wessen Arm du ruhst.
Es ist wie es ist, es ist fürchterlich,
vielleicht auch nicht, wie kann ich es wissen,
nichts ist ja wirklich sicher, sicherlich?
Werd ich denn wirklich dich jetzt vermissen?
Dein Lächeln hat mich so verrückt gemacht,
wir hatten so viel Liebesspaß im Bett,
bezaubernd hast du mich so angelacht,
wenn ich nur, ach, in meinem Bett dich hätt'.
(M)
Flut
Voller Gegensätze ist die Welt,
Gott hat's geschaffen, ob's ihm gefällt?
Ebbe und Flut,
trocken oder nass,
böse und gut,
Liebe oder Hass,
hart und weich,
warm oder kalt,
arm und reich,
jetzt oder bald.
So viele Reime sind in der Welt,
der Dichter zweifelt, ob's wem gefällt.
Schwarz und weiß,
dunkel oder bleich,
laut und leis,
anders oder gleich,
Mann und Frau,
von oder wegen,
grün und blau,
Sonne oder Regen.
So tun sich die Reime zusammen,
so bleiben sie friedlich beisammen.
(M)
Ebbe und Flut
Es heißt, auf Ebbe folgt die Flut,
dem Seemann tut die Weisheit gut.
Viel Zeit verbrachte er auf See,
jetzt tut ihm sein Verlangen weh.
Nur Männer neben ihm an Bord,
für Sex wär er bereit zum Mord.
Schon winkt die Schöne an der Bar,
im Glitzerkleid mit blondem Haar.
Die Flasche Sekt, dann wildes küssen,
ein Seemann will stets Anker hissen.
Bezahlt den Whiskey, Wein und noch die Bowle,
ein Gentleman vom Scheitel bis zur Sohle.
Die Schöne haucht, ich lass dich ran
gleich jetzt, nicht weit, gleich nebenan.
Für etwas mehr von deiner Heuer,
versprech ich dir ein Abenteuer.
Der Seemann greift in leere Taschen,
zu teuer waren all die Flaschen.
Schon ist die Blonde fort voll Wut,
nach dieser Ebbe fehlt die Flut.
(H)
MITTWOCH - FLUT (H - 14.07. 2021)
Train of Thought - Gedankengang
I'm a man of religious persuasion,
with recourse to the bible on occasion,
because in almost every situation,
I can find a biblical connotation.
The word flood brings an image of Noah's Ark,
with all God's creatures entering two by two,
which leads me on to the film Jurassic Park,
(with Jeff Goldblum - in Independence Day too)
I don't remember dinosaurs with Noah,
but neither do I remember a Boa.
All the world's a stage; I'm sure you will allow,
passages from the bible are often seen,
as annually in Oberammergau
and are also often depicted on screen
like Life of Brian and skits by Mr Bean,
because black comedy Is a form of art
consumption of too many beans makes you fart.
Other physical functions I could mention,
and bodily fluids deserve attention.
A pierced artery results in loss of blood,
It takes a lot of pressure to stem the flood.
(D)
Floating I
If there's one thing, I really hate,
it's being in a floating state,
a moment of uncertainty,
at night in bed at half-past-three,
faced with the decision,
to stay or to get up to pee,
and thus avoid calamity,
and avoid your wife's derision.
And so it goes your whole life long,
it's hard to decide right from wrong.
One day you're floating in the womb,
the next you're lying in your tomb;
but sailors out at sea,
are in a state of equipoise,
for them, there is no compromise,
as floating is their destiny.
I've suffered in another sense,
a different form of floating,
out of body experience,
very different from boating.
On the OP table,
my condition far from stable,
I saw afar a shining light,
but it was not for me that night.
I'm at a crossroads in my life,
shall I turn left, or rather right?
And if I have to make a choice,
I listen to my inner voice.
To be or not to be,
can anybody guarantee?
It's the million-dollar question
Has anyone a suggestion?
Floating II
𝗟emuel by name, he was a surgeon by trade
𝗔board several ships his journeys he made
𝗣astor Jonathan Swift, his erudite creator
𝗨biquitously a satirical narrator
𝗧oday he would have transcribed it on a computer
𝗔mazingly his hero discovered Laputa
Floating III
(oder Das Wort zum Sonntag)
The Catholic Church would have us believe,
that there's a Hell, and a Heaven above,
but that there also is a place,
to where we go if we are born,
and die before we are baptised,
and are too young and innocent,
and are incommunicado -
and the clerics call it limbo.
This state of affairs should not be confused,
with purgatory, the word that is used,
for a place of purification -
a somewhat different location.
Suffice it to say, you should understand
both are a form of _Schwebezustand._
(D)
FREITAG - SCHWEBEZUSTAND (M - 16.07.2021)
Jetzt oder nie
Jetzt oder nie,
die Frage schwebt
in meinem Kopf,
Zustand labil,
die Chance vertan,
da steh ich nun
ich armer Tropf.
Weiß nie genug
und doch zu viel,
die Zeit vergeht,
es bleibt nicht viel,
die Chance vertan,
schon ist's vorbei,
vom Wind verweht.
Jetzt oder nie,
was macht's mit mir,
kein klarer Kopf,
ich weiß es nicht,
was kann ich tun,
nun denn, ich pack
das Glück am Schopf.
War es das Glück
oder das Pech,
auch das Gedicht
gibt es nicht her,
die Frage bleibt,
was mach ich jetzt,
ich weiß es nicht.
(M)
Ich schwebe hier
Ich schwebe hier,
das ist kein Zustand.
Du bist jetzt fort,
ich betrat den Rand.
Ein zweiter Schritt,
schon ging es weiter.
Dann steil bergab,
und keine Leiter.
Bereust du es,
mich so zu sehen.
im tiefen Flug,
von dannen gehen?
Ich denke, halt,
was soll das werden.
Es ist zu spät,
ich pralle auf die Erden.
(H)
Abwechslung
Zueinander gewandt
aneinander vorbei
beieinander gestanden
miteinander telefoniert
nebeneinander überrascht
einander nicht bemerkt
Miteinander gestanden
aneinander gewandt
nebeneinander telefoniert
einander überrascht
beieinander nicht bemerkt
Aneinander gestanden
nebeneinander vorbei
beieinander überrascht
miteinander nicht bemerkt
Miteinander überrascht
beieinander vorbei
nebeneinander nicht bemerkt
Nebeneinander gewandt
miteinander nicht bemerkt
Miteinander überrascht, vorbei und nicht gemerkt
(M)
Shape Changer
You chop my limbs
you crop my shape
you stunt my growth
you rob my fruit
I call it rape.
What am I to you -
just a tree?
(D)
MONTAG - ABWECHSLUNG (D - 19.07.2021)
Gestern erst irgendetwas verwechselt
Gestern erst irgendetwas verwechselt.
Einmal mehr,
viele Flaschen
gewechselt.
Einschenken,
noch gerade
gedrechselt.
Getrunken,
was wird denn jetzt
eingewechselt.
Viel Stimmen,
seit wann wird hier
gesächselt.
Ich weiß nichts,
mein Kopf ist wie
ausgewechselt.
Habe ich mich
mit irgendwem
abgewechselt.
Oder werd ich
zuhause dann
klein gehäckselt.
(H)
Irina
What would Bukowski have thought about change,
Of position,
Or location,
In a given
Situation,
Driven by desire for pure sexual
Gratification?
I thought it would be safer,
Not to put pen to paper!
(D)
Liebe heißt Warten
Die Zeit vergeht
das Warten wird lang
aus Tag wird Nacht
von Ferne Gesang
Hoffen schwindet
die Zeit vergeht schnell
aus Nacht wird Tag
es wird wieder hell
Hoffen und warten
wer weiß was passiert
der nächste Tag
die Liebe pausiert
Weiter geht es
Nächte und Tage
immer warten
so ist die Lage
Beim Warten um
des Wartens Willen
hör ich‘s Zirpen
von tausend Grillen
Warum sie‘s tun
das weiß ich doch nicht
es hilft auch nicht
dies kleine Gedicht
Liebe vielleicht
und am Himmel thront
frei von Wolken
der lachende Mond
Weiter geht es
Zirpen und Warten
Tag und Nacht ich
kann‘s kaum erwarten
Die Zeit vergeht
und die Warterei
und irgendwann
ist das auch vorbei
Was ist geschehn
vergessen vorbei
geht es weiter
es ist einerlei
(M)
MITTWOCH - WARTEN (H - 21.07.2021)
Waiting
He never came
so shall I go
or waste my time
I do not know
is it too late
am I too slow
it all seems quite
so long ago
decision made
he's a no-show
no more will I
wait for Godot
Waiting (II)
I'm waiting for a signal
of appreciation,
an obolus, a token
of your admiration.
I'm careful not to behave
above my station.
I'll never try to engage
you in conversation.
And while you are waiting for
the chef's new creation,
I will try to recommend,
an accompanying libation.
Lastly, for your information.
When I bring you the summation
for your careful contemplation,
please resist the temptation
to tip me in moderation,
but show your appreciation
with a substantial donation!
Thank you,
Your waiter
(D)
Warten auf Dich
Ich sitze hier und warte auf dich,
wie oft habe ich dies durchlitten.
Einst konnte ich lesen dein Gesicht,
dann änderten sich leise die Sitten.
Ich denke an heitere Zeiten,
rote Lippen, Wein, lange Nächte.
Dann zeigtest all deine Seiten,
was war das Falsche, was das Echte?
Ich sitze hier und warte auf dich,
und weiß nicht, was ich in dir noch seh.
Der Kellner löscht langsam das Licht,
ich kann gehen, es tut nicht mehr weh.
(H)
Behind the Mask
I once admired you, thought that you were marvellous,
not knowing that your other side was venomous,
that your haughty affectations were all devious -
the cloud on the horizon was most ominous!
I once believed in all your countless promises
until I recognised, they were like Boris’s,
a potpourri of ambiguous messages,
deceits concealed in pasted-over crevices.
I realise that in the last analysis,
you left me in a state of shocked paralysis,
I now accept that you became my nemesis
(my final supposition in parentheses).
In future, I‘ll remain steadfast monogamous,
and live a life entirely anonymous,
accept no more an outlook pusillanimous -
I unmasked you, a character diaphanous!
(D)
Wahlkampf
Jetzt geht es wieder los,
die Plakate hängen bald.
Die Versprechen gerne groß,
es rauscht im Blätterwald.
Sie ziehen durch das Land,
und produzieren sich.
Manchmal noch unbekannt,
manchmal schon fürchterlich.
Betroffenheit gespielt,
Empathie gelogen.
Wer nur auf Wirkung schielt,
glättet keine Wogen.
Versprechen leicht gesagt,
inbrünstig vehement.
Doch später dann verzagt,
und nicht mehr transparent.
(H)
FREITAG - TRANSPARENT (M - 23.07.2021)
Transparent
Es brennt, es brennt,
das Transparent,
die Meute johlt,
die Leich' verkohlt.
Die Menschen schlugen ihn nieder,
sie brachen ihm alle Glieder,
hauten zu, völlig ungehemmt,
das erste Streichholz traf sein Hemd.
Ein Häufchen Asche blieb, mehr nicht,
mir noch vor Augen sein Gesicht
und sein Transparent in der Hand
auf dem ein einz'ges Wort nur stand.
Groß stand es geschrieben: Frieden
und klein darunter: hienieden
für alle Menschen, klein und groß,
das reichte, schon schlugen sie los.
Es brennt, es brennt,
das Transparent,
die Leich' verkohlt,
die Meute johlt.
(M)
Denkfabrik
Der Raum, lichtdurchflutet,
transparentes Denken ermöglichend,
an neuen Konzepten arbeitenden
Menschen.
Stille im Raum, draußen
das Singen der Amsel
schwebt in die Köpfe der arbeitenden
Menschen.
Graphiken, Zahlen und Buchstaben
am PC, undurchschaubar
nur verständlich für die dort arbeitenden
Menschen.
Die Ergebnisse, entscheidend
für die Projekte, zukünftig
betreffend auf dieser Erde, alle
Menschen.
Die Ergebnisse, transparent?
Die Auseinandersetzung, transparent?
Die Ausführung, transparent?
Für die Menschen?
(M)
Vegas Ubique
Whirl and click, they sit in rows,
purple rinse and painted toes,
jingling coins in plastic bags,
round their necks casino tags.
Flashing lights and tumbling wheels,
bated breath and soft appeals,
watered cocktails on the house,
well-heeled dowager sans spouse.
All you need is luck,
luck is all you need …
Barrels of good fortune spin,
now and then, a minor win,
lines of gamblers in the process,
of inducing self-hypnosis
Lo, the God of little things,
one-armed bandit - luck it brings.
Acolytes of the fruit machine,
high on hope - and caffeine.
All you need is luck,
luck is all you need …
A relentless affliction,,
a compulsive addiction,
under artificial light,
who cares if it's day or night?
Night after night,
day after day,
dollars in slot,
continuous play.
Crack the jackpot,
you just need luck,
endless patience,
another buck
All you need is luck,
luck is all you need …
(D)
MONTAG - JACKPOT (D - 26.07.2021)
Im Hintergrund läuft Tony Bennett und "The Good Life".
Jackpot
36,5 Millionen,
na, die Summe kann sich sicher lohnen,
Kurzentschlossen also dacht ich flott,
na, denn los, ich knacke mal den Jackpot.
Ich also los, angekreuzt die Zahlen
und dann fing ich ab mir auszumalen,
was mein Herz alles könnte begehren,
müsst mich nicht mehr um Finanzen scheren,
träumte von Häusern, Jachten und Reisen,
von lauten Parties und nicht von leisen,
von Champagner, Austern und von Kaviar
und von sehr edlem Birnenschnaps, na klar.
Nun, wie's so ist, Träume bleiben Träume,
sehr selten verändern sich die Räume,
in die wir so hineingewachsen sind,
so oft dreht er sich im Leben, der Wind,
dass wir letztendlich doch erleichtert sind,
dass es bleibt wie's ist und sanft weht der Wind.
(M)
Jackpot
Du warst der Jackpot für mein Herz,
ohne dich nur tiefer Schmerz.
Du bist fort, mein Herz ist leer,
meine Glieder bleiern schwer.
Das klingt jetzt abgedroschen,
ist es denn auch wirklich wahr?
Ja, endlich fiel der Groschen,
alleine komm ich besser klar.
Ich gebe zu, es war ein Albtraum,
wer braucht einen Liebesgott.
Leicht beschwingt mit mir im Raum,
find ich auch meinen Jackpot.
(H)
Der Clown
(mit Dank an Kurt Schwitters – auf den Händen gehen, den Hut auf den Füßen)
Es war der Unsinn pur, es wurde geduldet,
alles was er tat, war dem Unsinn geschuldet,
man ließ ihn so machen, er wurde geduldet.
Er war der wahre Clown in dieser kleinen Stadt.
Er brachte ja fast alle Menschen zum Lachen,
er konnte den größten Quatsch und Unsinn machen,
er machte einfach die verrücktesten Sachen.
Er war der wilde Clown in dieser kleinen Stadt.
Er ging auf den Händen, den Hut auf den Füßen,
er redete Kauderwelsch, ließ alle grüßen,
er schmiss mit Bonbons, mit sauren und mit süßen.
Er war der Bonbon-Clown in dieser kleinen Stadt.
Er wollte nicht nur, dass laut die Korken knallten,
er tröstete auch die traurigen Gestalten,
er war die Anlehn-Schulter für alle Alten.
Er war der sanfte Clown in dieser kleinen Stadt.
Er steckte in sein Haar einen Strauß von Flieder
er tanzte mit allen Menschen immer wieder,
er sang mit den Kindern die komischsten Lieder.
Er war der Musikclown in dieser kleinen Stadt.
Doch die Menschheitsgeschichte zeigte es wieder,
man trieb ihn aus der Stadt hinaus, schlug ihn nieder,
man wollte nicht mehr seine verrückten Lieder.
Er war nicht mehr der Clown in dieser kleinen Stadt.
Jetzt ist es grau und trist in dieser kleinen Stadt,
die Menschen wirken schlaff, ausgelaugt und matt,
der Unsinn ist jetzt abgeschafft in dieser müden Stadt.
Er war das Herz, der Clown, in dieser kleinen Stadt.
(M)
MITTWOCH - UNSINN (H - 28.07.2021)
A Splash of Balderdash
(dedicated to Robert Gernhardt)
My children said to me, "Papa,
you're getting rather old,
your hair is grey, your beard is long,
it's time that you were told,
to eat your dinner with a spoon".
I said "That's rather bold,
it's what I hear repeatedly from my wife!
I've never heard so much nonsense in my life."
In Germany, they say 'Unsinn',
in French "Absurdité,
senza senso in Italy,
absurdo, Spaniards say.
and in other languages,
a similar wordplay.
I'm uncertain what the Scotsmen say in Fife,
but I've not heard so much nonsense in my life!
Rehearsing for As You Like It,
I stepped up on the stage,
and suffered a Director's Cut,
I answered in a rage
"Young man, I played the part of Jaques
when I was half your age".
You have picked the wrong one if you're seeking strife".
I've never heard so much nonsense in my life!
Down in the pub last Saturday,
I had a pint or two,
and got into a dispute with
a boxing kangaroo.
I flattened it in minutes flat
with left and right - one-two.
You could have cut the atmosphere with a knife
I've never heard so much nonsense in my life!
(D)
Ärger am Strand
Mit der Waffel Eis in der Hand,
steht er da, der Jan, am Strand,
das Nougateis tropft in den Sand
und auf die Schuhe eines Herrn,
der wiederum sieht das nicht gern
und beginnt sofort zu meckern:
"Du Rotzlöffel bist am Kleckern!"
Der Jan schaut traurig auf sein Eis,
der Vater sagt: "Was soll der Scheiss,
es ist Sommer und es ist heiß,
da tropft das Eis mal auf die Schuh,
also, lass meinen Jan in Ruh."
Der Herr jedoch gerät in Wut
und tut was man nicht sollen tut.
Er meckert viel und schimpft noch mehr,
so geht das ewig hin und her,
der Jan indes mit seinem Eis,
am Strand, noch immer ist es heiß,
die Wellen rauschen sanft und leis,
schlürft sein Eis und lässt es kleckern,
schert sich nicht ums blöde Meckern.
So tropft das Eis auf Schuh und Mann
und alles fängt von vorne an.
(M)
FREITAG MECKERN (M- 30.07.2021
Family Outing
Mother said: "Can't you stop whining,
don't you see the sun is shining?
Go get your dad another beer
or risk a clip around the ear.
All you do is grumble and grouch
I'll give you reason to say ouch,
you whinging snotty little brat,
you're overfed and far too fat.
Stop bitching, or the Bogeyman
will come and get you if he can.
What's that? You think I'm nagging you,
just wait and hear a thing or two,
I've had your griping up to here,
two can be grumpy; never fear.
A picnic with the family
is livened by such repartee.
(D)
If Wishes were Horses
The road to hell is littered with good intentions,
what we need is a few positive inventions.
I'm going to invent a rocket,
with a solid silver sprocket,
and masses of places inside,
to give all and sundry a ride,
twelve metres tall but fold-away,
a hydrogen charging socket -
you can carry it in your pocket.
(Disclaimer:
This opening verse is written tongue in cheek,
as a form of satirical critique,
of the planet’s top ten percent elite.
The future for the rest of us is bleak).
More usefully, I'll plan a way,
to feed the hungry every day,
with bread or rice and fresh-caught fish,
or a vegetarian dish,
and not a soul will have to pay,
malnutrition will be passé.
Everyone will have an abode,
constructed of bricks and mortar,
located on an asphalt road,
a toilet and a telephone,
and every son and daughter
will have a room to call their own.
I'll put an end to strife and war,
no bombs and bullets anymore;
a wealthy heir or billionaire
will pay a gargantuan tax,
to subsidise all others' lacks,
and everyone will have healthcare.
I’ll oust the cruel, the corrupt
all those who torture and obstruct,
who brand good people traitors,
I’ll topple corrupt dictators,
give everyone a living wage,
heedless of colour, sex or age.
Politicians who cheat and lie
(that’s most of them, I hear you cry),
will learn their duties not to shirk,
with extra hours of manual work,
and get equal compensation,
(and the same length of vacation)
as the average population.
There'll be one united nation,
uniform free education,
a single religious conviction,
teaching kindness and tolerance,
and everyone will have the chance
to travel without restriction.
If wishes were horses, beggars would ride,
and pigs would fly by, side by side,
the same applies to my inventions –
another case of good intentions.
MONTAG - ERFINDUNG (D - 02.08.2021
Erfindungen
Was wir brauchen, sind Erfinder,
wir sind am Ende alter Dinge.
Zum Nutzen unserer Kinder,
muss die Welt uns neu gelingen.
Die Stürme toben ungebremst,
Hitzewellen schaffen Höllenbrunst.
Wie wird das Unheil eingegrenzt,
das wird in Zukunft hohe Kunst.
Dieses miteinander schaffen,
solidarisch und mit Klugheit.
Wissenschaft zeigt uns die Waffen,
doch allzu schnell vergeht die Zeit.
(H)
Erfinden
Sie grübelte hin, er grübelte her,
sie schauten sich an und fanden's sehr schwer.
Sie hatten eine Idee, das war klar,
doch jetzt war nichts mehr so wie es mal war.
Ein schwebende Hochhaus entworfen sie,
und wussten, so etwas gab es noch nie.
Am Himmel sollten Luftschlösser entstehn,
doch die Träume sollte der Wind verwehn;
er wehte heftig, mit steifer Brise
schwebte das Hochhaus über die Wiese,
über die Wälder, Felder und Ähren,
hoch hinaus in weite Himmelssphären.
Traurig schaun die Erfinder hinterher,
ach, erfinden ist manchmal wirklich schwer.
(M)
I Can't Hear Myself Think!
I bang every night on the floor,
the racket downstairs is so loud,
from seven to twelve, an uproar
resembling an unruly crowd.
Is it a connubial row
or the act of procreation?
Whatever it is, you'll allow,
It's a dreadful situation.
A racket, a shindy, a din,
sounding like daylight robbery,
or a whale with a mandolin -
I've had enough of this bobbery.
I am most allergic to noise
I can't stand hubbub or rumpus,
and ructions unbalance my poise
they upset my mental compass.
If there is more of this clamour,
wait for an overreaction,
I'll go downstairs with a hammer -
someone will end up in traction.
The problem is over because
the couple have moved to Beijing,
so for all my fury it was
just much ado about nothing!
(D)
MITTWOCH LÄRM KRACH RADAU (H - 04.08.2021
Lärm-Orchester
Die Liebste mault, Musik ist Trumpf,
klassisch auf so viele Weisen.
Ich bringe dir den Schuh zum Strumpf,
nichts wie fort von Silbereisen.
Dann sitze ich in diesem Saal,
vorn steht ein stolzer Dirigent.
Der Lärm, für mich die reine Qual,
ich spüre jedes Instrument.
Der Kontrabass brummt muffig laut,
Trompeten blasen Luft heraus.
Ein Geiger hat sich aufgebaut,
erwartet offenbar Applaus.
Schon dröhnen Pauken und Fagott,
ein ziemlich furchtbarer Radau.
Musik ist wirklich polyglott,
ich weiß, ich liebe meine Frau.
Doch endlich ist der Spuk vorbei,
kein Instrument, das mir gefällt.
Ich bin für Silbereisen frei,
mit der Flöte, die nur Sekt enthält.
(H)
Donnerbuchse
Peng, Knall, Lärm, Radau,
die Därme grummeln,
der Magen ist flau.
Linsen, Bohnen und Sauerkraut,
die Därme sind heut mächtig laut,
der Birnenschnapa bringt Ruhe rein,
ein Schnaps bleibt nicht sehr gern allein,
drum werden es bald immer mehr
und
mit lautem Knall die Därme leer.
(M)
Through the Looking-glass
What is a contradiction
alternative fact or fiction?
Can I utter a malediction
without a doctor’s prescription?
The world is an anomaly,
its growth was almost probably
due more to chance than by intent,
though some believe it was godsent.
If on a freezing summer’s day,
the sun was to set in the East,
the werewolf lies down with the lamb,
it’s the nature of the beast.
If I travel faster than light,
why isn‘t tomorrow last night?
Can a pacifist win a fight,
and when is it may and when might?
Does political defection,
shortly before an election
cause impotence and rejection
or a permanent erection?
Why is a rogue elephant’s trunk
seven times longer than its tail?
Is it meant to be back to front
or is it a genetic fail?
I search for inconsistency,
that’s part of my philosophy,
when I find a discrepancy
I bask in incongruity.
A contradiction is a paradox,
communicating the unorthodox,
for which, on closer examination,
there is no logical explanation.
(D)
FREITAG WIDERSPRUCHLICHKEITEN (M- 06.08.2021(
Widerspruch
Sie ist recht schlau und manchmal dumm,
er redet viel und bleibt auch stumm,
mal ist sie Mann, mal ist er Frau,
nicht immer weiß man's ganz genau,
mal elegant, mal sehr charmant,
mal einfühlsam, mal arrogant,
mal energievoll, mal mit Kraft,
mal zaudernd, zögernd, ohne Saft,
mal macht er ernst, mal macht sie Spaß,
mal sagt sie dies, mal sagt er das,
mal wissen beide nie genug,
mal ist es Wahrheit, mal Betrug.
Die Menschen wissen's nie genau,
ist sie Mann oder ist er Frau,
doch letztlich ist es wie es ist,
sie beide wissen wie es ist.
Er ist recht schlau und manchmal dumm,
sie redet viel und bleibt auch stumm,
mal ist er Mann, mal ist sie Frau,
nicht immer weiß man's ganz genau.
(M)
Dieses S
Super-Sahne-Scheibchen
dieses S,
Sinne suchen schnüffelnd
dieses S,
Sinne sieben
sieben Sachen suchen
dieses S,
so sei sorglos spurlos
dieses S
sonntags schleichend
dieses S
sehnsuchtsvoll
verSandet.
(M)
Sieben Silben
Sieben Silben sammeln sich,
schütteln sich so sonderbar.
Sieben Säufer schlürfen Schnaps,
singen seichte Songs sogar.
Sechs Sextette spielen Strauss,
streichen selig Saiten.
Sollen sehr spontan sich
ständig steigernd streiten.
Sieben Silben schallen stark,
spüren sprechend singend Spaß.
Sture Starrheit schadet so.
nieder mit dem "S", das war's.
(H)
MONTAG 'S' (D - 09.08.2021
S is for Season
Spring solstice's shyly stretching shadows
sleek serpents sloughing silken skin
swans sovereignly swimming in shallows
sceptical seeds suspiciously sprouting skywards
Splattering short summer showers,
splashing stubbornly on scorched streets
sunken streams slowly swelling
snaking sluggishly southwards to the sea
Slender September sycamores slowly shedding
sophisticated sophomores scrupulously studying Spanish
scientists solemnly scrutinising setting sunbeams
sudden storms severely shattering sensitive structures
Sharp sleeting snowstorms slashing sideways
siblings sledging speedily in slipstream slalom
sisters sipping singularly spiked scotch
seniors slothfully slumbering in soft sheets
(D)
Arrogance
Pride comes before a fall.
He fell from his high horse
into the bonfire
of his vanities.
Arroganz
Hochmut kommt vor dem Fall.
Er ist von seinem hohen Ross gefallen
ins Fegefeuer
seiner Eitelkeiten.
The Man who has it All
Oh, there he is, so very neat,
a walking lesson in conceit.
Inbred, in mouth a silver spoon,
served hand and foot, from dawn to noon;
Ma and Pa are landed gentry -
upper circles, instant entry.
Pillar of aristocracy,
derider of democracy,
ignoring every social rule
(a trait he learnt at public school).
Dreams of backhanders in advance,
and forelock-tugging supplicants,
millions are for him small change,
offshore funds, the Stock Exchange.
A bright political career,
he only needs to shout “ hear, hear”.
Then ministries, a perk or two,
contracts for friends ( and family too),
with assets he’s no need to hide,
and a young mistress on the side.
Before he reaches fifty-five,
he’s changing into overdrive,
at last he’s reaping his rewards,
promotion to the House of Lords.
(D)
MITTWOCH EITELKEIT (H - 11.08.2021
Eitelkeit?
Mancher Bauch ist wahrlich keine Zier.
Trotz noch so großer Eitelkeit,
der Mensch und Bauch wird mächtig breit,
ja, ja, Schuld daran ist nur das Bier!
Da lob ich mir doch den Weingenuss,
die Nase wird davon ganz rot,
dann fall ich um und bin ganz tot.
Doch davor
trink ich noch ein Viertel, dann ist Schluss.
(M)
Ein eitler, stolzer Dichter
Ein eitler, stolzer Dichter,
war voll von Schaffensdrang.
Ein Himmel voller Lichter,
in dem die Poesie gelang.
Doch was sollte er nur schreiben,
Ruhm und Ehre zu gewinnen?
Tragisch oder lustig bleiben,
die Poesie ganz neu ersinnen?
Er dachte hin, er dachte her,
fand alles ganz und gar banal.
Nun war sein Kopf auf einmal schwer,
und Dichtkunst wurde eine Qual.
Ein eitler stolzer Dichter,
war nicht zu Höherem bereit.
Lyrik hat zwar viel Gesichter,
doch Eitelkeit braucht seine Zeit.
(H)
Which way?
You've put me in a dilemma –
Emma.
I wasn't always so choosy –
Susie.
You're starting to make me despair -
Claire.
Life's a vicious circle –
Myrtle.
My predicament is scary –
Rosemary.
To Jerusalem or Mecca –
Rebecca.?
This morning or this afternoon –
June?
You've left me in a quandary –
Landry.
There's always a Catch 22 –
Marylou!
Shall I go left. shall I go right?
Voulez vous coucher avec moi –
tonight.
Miss Right?
Catch 22
What a man,
Yossarian,
as pilot was
an also-ran.
The burning question
as raids began
before the s**t
hit the fan was:
𝘖𝘶 𝘴𝘰𝘯𝘵 𝘭𝘦𝘴 𝘚𝘯𝘰𝘸𝘥𝘦𝘯𝘴 𝘥'𝘢𝘯𝘵𝘢𝘯?
(D)
FREITAG ZWICKMÜHLE (M - 13.08.2021
Die Liebe führt oft in die Zwickmühle!
Lieb ich sie, liebt sie mich,
liebt sie ihn, liebt er sie,
wer liebt wen, was weiß ich.
Liebe ist ein wildes Spiel,
mal tut man viel zu wenig,
mal tut man viel zu viel.
Wann fängt sie an, wann hört sie auf,
wann ist's genug, wann ist's zu viel,
Fragen über Fragen zuhauf.
Der Teufelskreis, er dreht sich weiter,
raus aus ihm, das schafft man ja fast nie,
ich nehm's wie's kommt und bleibe heiter.
Liebe ist ein Spiel mit vielen Fragen,
manchmal himmelhochjauchzend und doch
von Zeit zu Zeit auch mit Unbehagen.
(M)
(H)
Ein Waliser aus Westend
Ein Waliser aus Westend
hatte zu wenig gepennt.
Er war wach mitnichten,
er schlug vor zu dichten,
das, was man Limerick nennt.
Response
This morning I made a mistake,
(but then I was scarcely awake)
for this type of rhyme
needs patience, and time -
perhaps I am just a snowflake?
When personal comments commence,
they can often lead to offence.
We are here to have fun,
(if you’ll pardon the pun)
but not at our colleagues' expense!
(D)
Ein sehr stattlicher Bär aus Mähren
Ein sehr stattlicher Bär aus Mähren
liebte in Mähren alle Bären.
Ob Schwarzbärin,
ob Braunbärin
und im Sommer auch die Erdbeeren.
(M)
If there’s one thing I know about Bären,
whether they live in Böhmen or Mähren,
it’s their predeliction
in fact or in fiction,
not for strawberries, but for Blaubeeren!
(D)
In Essen im Ruhrpott
In Essen im Ruhrpott lebte einst ein Steiger,
er versuchte sich im Orchester als Geiger,
er geigte furchtbar schief,
so dass die Pauke rief:
Hör auf, du gehst uns gewaltig auf den Zeiger.
(M)
In Essen, im Ruhrpott, ein Steiger,
versuchte es als Erster Geiger.
Es ging aber so schief
dass der Dirigent rief:
Schick lieber sofort ein Braunschweiger!
(D)
MONTAG LIMERICKS (D - 16.08.2021
Ein Pottwal durchschwamm stolz die Ägäis,
Ein Pottwal durchschwamm stolz die Ägäis
mit einem wirklich riesigen Penis.
Der wog einhundert Pfund,
zog ihn runter zum Grund.
Für Plattfische kein schönes Geschehnis.
Ein Dichter aus dem schönen Zähringen
Ein Dichter aus dem schönen Zähringen,
konnte Limericks nichts abgewinnen.
Er versuchte es doch,
pfiff auf dem letzten Loch,
so konnte noch Bäriges gelingen.
(H)
Aber noch ist es nicht soweit
Ich hab mich in mir selbst verirrt,
hetzt steh ich da und bin verwirrt,
ich schließ die Augen und geh in mich,
doch tief in mir drin da kreiselts sich
und in dem Kopf die Panik schwirrt.
Mal ist es Tag, mal ist es Nacht,
der Zustand bleibt und unbedacht
such ich in meinem Innersten drin
in allem und jedem einen Sinn,
ich weiß nicht, was das mit mir macht.
Gedanken springen hin und her
und das Erinnern fällt mir schwer,
Synapsenkollaps im Gehirn
führen zu Falten auf der Stirn,
die Lücken schließen sich nicht mehr.
(M)
Ich sehe überall nur Lücken
Ich sehe überall nur Lücken,
wo bleibt das Ganze, wo ist der Sinn?
Zähnen helfen Keramikbrücken,
doch wo führen Wissenslücken hin?
Auch hat die Liebe ihre Tücken,
sie fördert manchmal nur die Sehnsucht.
Nicht immer über sieben Brücken,
gelingt dann noch ganz schnell die Flucht.
Erinnerungen können täuschend sein,
sie färben die Vergangenheit ganz neu.
So manche Lücken sind wie harter Stein,
wir füllen sie, doch bleiben sie uns treu.
Das sind jetzt lückenhafte Zeilen,
ich kann und will sie nicht abschließen.
Die Lücken laden zum verweilen,
das Leben dennoch zu genießen.
(H)
MITTWOCH LÜCKE (H - 18.08.2021
Mind the Gap!
There are gaps in my knowledge
I'm impatient to fill,
which I humbly acknowledge
are for good or for ill.
There are voids in my learning,
in my education,
most often concerning
the state of the nation.
How can I evaluate
gross national product,
if I cannot calculate -
either add or deduct?
I’d an inherent weakness
in school mathematics,
but in spite of my meekness
could do acrobatics.
And as I grow older,
I’m often forgetful,
and my coffee gets colder,
which makes life more stressful.
There are times when I don’t know
just what I am missing,
could it be the afterglow
or is it the kissing?
It was nice to meet someone
so attractive and young,
although your name has just gone
from the tip of my tongue.
The gaps in my memory
are too wide to mention,
my life is a mystery,
I must pay more attention.
(D)
Spontan
Der Tag beginnt,
fängt ruhig an,
die Zeit verrinnt,
nicht ist spontan.
So geht das nun
schon Jahr für Jahr,
gibt nichts zu tun
fürs alte Paar.
Sie sitzen da
und schaun sich an,
sie sind sich nah,
viel ist getan.
So unbedacht
von Tag zu Tag,
von Nacht zu Nacht
die Zukunft lag.
Sie wissen wie
die Zeit einst war,
vergessen nie
die kleine Bar.
Lang, lang ist's her,
grau ist das Haar,
heut ist sie leer,
die kleine Bar.
Sie liebten sich,
sie warn spontan,
sie küssten sich,
nichts ist vertan.
(M)
FREITAG SPONTAN (M - 20.08.2021
Spontan?
Da fällt mir gar nichts ein,
jedenfalls nicht auf der Schnelle.
Sollte es was lustiges sein,
oder sogar sexuelle?
Ich stöbere in meinem Gehirn
und suche nach ‘ne Quelle!
Spontaneity? Take it easy!
I try not to be too spontaneous
to many of my friends' consternation,
but frequently it's not advantageous,
to have premature ejaculation.
I try hard to hold back whenever I can,
offering others the chance to come first,
needing control on the part of a man,
especially when he's dying to burst.
Try hard to have other things on your mind,
a technique that many think curious.
The final climatic comment is kind:
"I'm glad you are not too spontaneous"!
(D)
Spontan
Ich wache auf, der Wecker rasselt,
mein Chef erwartet von mir viel Elan.
Doch wäre mir der Tag vermasselt,
drum bleib ich liegen, heute ganz spontan.
Ich drehe mich zu meiner Frau sehr zart,
mit echtem Feingefühl, ganz der Galan.
Nur ist es manchmal mit den Frauen hart,
sie murrt: geh weg, das ist mir zu spontan.
In meiner Kneipe aber läuft es rund,
ich betrinke mich fast bis in den Wahn.
Der Wirt tut irgendwann die Rechnung kund,
doch beim Bezahlen bin ich unspontan.
Ein Doktor kümmert sich jetzt um mein Wohl,
er äußert sich zurückhaltend spontan.
Ich sehe Restblut hier im Alkohol,
empfehle Ihnen künftig Lebertran.
Schon wieder mal ein langer Tag vorbei,
ich frag mich, hat das Leben einen Plan.
Da spricht der Tod, er sagt, ich bin so frei,
zu Ihnen komm ich einfach mal spontan.
(H)
Bauernopfer
Leider bin ich kein Ass im Schach,
verstehe es nur mit Ach und Krach.
Rochaden und Damengambit
in nichts davon bin ich sehr fit.
Aber ich liebe Bauernwitze,
im Stehen oder im Sitzen.
Bauern als Täter und Opfer,
immer sind es Schenkelklopfer.
(H)
Bauernopfer Laschet
Laschet fällt in ein tiefes Loch,
doch es gibt eine Chance noch,
denkt sich so mancher in der Union,
festhalten an ihm, der reinste Hohn.
Schuss jetzt mit dem Herumeiern,
wir holen den Mann aus Bayern.
Der hängt sein Fähnchen in jeden Wind
und ändert sich von rasch zu geschwind.
Das kleine Bauernopfer Laschet,
wir haben's gleich gesagt, Mensch, lasset.
(M)
MONTAG BAUERNOPFER (D - 23.08.2021
King's Gambit
Throughout history, they paid with their pain,
time and again, they were pawns in the game,
workers, women, children, minorities,
misused for the rich man's priorities.
For colour, race or religion enslaved,
persecuted, subdued and underpaid,
hunger and thirst were the commoner's lot,
predestined by birth to be a have-not.
Now the poorhouses of earlier dates,
are replaced by slums and council estates.
Downtrodden beneath the oppressor's boot,
the nature of the ruling class is moot,
whether fascist, commie, capitalist,
liberal or lip-serving socialist,
most are concerned with their personal gains,
and the rift between rich and poor remains.
In decades to come - only one or two -
with the world no longer the one we knew,
the survivors, our children, wonder why,
their parents condemned the planet to die.
Sacrifices on the chessboard of life,
are made by the weak, in war and in strife,
those who revolt against being a pawn,
are detained in gulags or shot at dawn,
or in what we call 'democratic 'fiefs,
jeered at and ridiculed for their beliefs.
The one consolation as one grows old,
and is lowered into a six-foot pit,
whether your coffin is wooden or gold,
wealthy or needy, you won't give a shit.
(D)
Foam
What's that at the corner of politicians lips?
What's that in the bow wave of transatlantic ships?
What's that suspended on the surface of my beer?
What's that disguising your curves in the bath, my dear?
What stuff is in the cushions on my couch at home?
The answer to these questions is straightforward - FOAM
(D)
Schaum-Traum
Letzte Nacht hatte ich einen Traum,
von der Venus, geboren aus Schaum.
Sie lächelte mir huldvoll milde zu,
mein Herz schmolz dahin, praktisch im Nu.
Schaum kitzelte mein Füße so zart,
und was hart werden soll, wurde hart.
Plätschern begleitete diesen Tanz,
jetzt begriff ich die Lage so ganz.
Die Waschmaschine nicht ausgestellt,
die Lauge hat das Parkett gewellt.
Ganz plötzlich wurde der Traum zum Alb,
war es ein Traum, ich weiß es nur halb.
(H)
MITTWOCH **** (H - 25.08.2021
Wahlkampf
Wir sehen sie sitzen,
wir sehen sie schwitzen,
wir hören sie reden
laut vom Garten Eden,
alle in einem Raum,
doch da ist nichts als Schaum,
substanzlos und öde
hören wir wie blöde
dem hohlen Gerede zu
und wünschen uns endlich Ruh.
Seeschaum
Die Nacht war kurz,
der Tag darauf zu lang,
ich sehnte ihn herbei,
den Sonnenuntergang
und auch die nächste Nacht.
Ich wartete auf dich,
ich wartete zu lang,
verloren fühlt' ich mich,
es war nur eine Nacht,
war eine Liebelei,
sie war sehr kurz,
war schnell vorbei.
Jetzt sitz ich am Strand,
schau den Wellen zu,
den Wellen beim Baden
und finde keine Ruh.
Schaumkronen weht der Wind zu mir,
ich frage mich, was mach ich hier.
Meine Füße malen Figuren in den Sand,
ich sitze einsam und verlassen hier am Strand,
ich schau den Wellen beim Baden zu,
ich sitze am Strand und finde keine Ruh.
Die Zeit vergeht,
Schaumkronen werden
herangeweht.
(M)
The Spicks and the Specks
Some are born fat; some are born thin,
in many things, we're all akin.
Some lose their hair at twenty-eight,
some keep their tresses very late,
(some still grow at seventy-eight).
Some diet and refuse their grub,
some build mass in a fitness club.
We all want to achieve the norm,
but it's decided when we're born,
in New York City or Hong Kong,
to which social class we belong,
and ascending the social scale,
is for most an old wife's tale,
so some become a millionaire
while others live from social care.
Throughout our life, we are assured,
that in old age we are secured,
that everybody is equal
and if we work and pay our tax
as pensioners, we can relax,
a disingenuous sequel,
for wealth amasses more and more,
to the detriment of the poor.
Moral:
Trickle-down economics is only a fable -
the poor just get the crumbs from the rich man's table.
(D)
FREITAG - KRÜMEL (M - 27.08.2021)
Krümel
Das Mohnbrötchen liegt auf dem Tisch,
da liegt das Brötchen, knusprig und frisch.
Ein Biss hinein, es krümelt schon,
es krümelt vom Brötchen der Mohn.
Die Krümel fallen auf den Tisch,
die Krümel vom Brötchen so frisch.
Manch Krümel versteckt sich im Hals
und wartet auf ein Ei mit Salz,
dazu ein kleiner Schluck Kaffee
- so mancher trinkt zwar lieber Tee -
der Krümel wird so aufgeweicht
und rutsch hinunter schlüpfrig leicht.
Das Croissant mit Marmelade
krümelt und kleckern, wie schade,
auf die frisch gewaschne Bluse,
nicht entzückt ist da die Muse,
frisch geduscht kam sie vom Bade,
die süße Muse aus Stade.
Ja, man stellt sich die Frage nun,
und, was hat das mit mir zu tun?
Da sage klar und deutlich ich,
hör zu, denn es betrifft auch dich:
Beißt du ins Brötchen, Vorsicht,
es krümelt aus deinem Gesicht!(
M)
Krümel und Schuppen
Frühstück im Bett,
fand ich nie nett.
Krümel und mehr,
störten mich sehr.
Jetzt tät ich's gern,
doch liegt es fern,
dies zu wuppen,
jetzt fallen nur Schuppen.
(H)
Where am I now - and where am I going?
I'm not sure; I'm uncertain,
was it last year or last night?
I left my bed,
closed the curtain
and then put out the light.
Now I roam from place to place,
unhearing, wordless and blind.
I've lost all sense
of time and space
and latterly, my mind.
My world's a tangled jungle
and the undergrowth is dense.
I've lost my way,
I'm in a state
of permanent suspense.
My doubts grow from day to day,
I fear the light of morning.
Uncertainty,
heralds each day
crises without warning.
I receive no assistance,
I'm abandoned to my plight.
I'll take the path
of least resistance,
and so give up the fight.
(D)
Wo bin ich jetzt – und wo gehe ich hin?
Ich bin verzweifelt, keine Gewissheit mehr,
es ist mir immer nicht klar,
ich verließ mein Zimmer,
zum letzten Mall -
war es gestern oder letztes Jahr?
Jetzt streife ich von Ort zu Ort,
schwerhörig, sprachlos und blind.
von Zeit und Raum,
jeden Sinn verloren,
so verletzlich wie ein Kind.
Mein Leben ein verworrener Dschungel,
und das Unterholz ist dicht.
Vom Weg abgekommen,
in einem Zustand
von ständigem Dämmerlicht.
Meine Zweifel wachsen von Tag zu Tag,
ich fürchte das Morgenlicht.
Bloß Ängstlichkeit,
ist mein Begleiter -
ich handele mit Umsicht.
(Alternativ:
Hilflosigkeit
kommt jeden tag
und nimmt mich in seiner Pflicht.)
Ich bekomme keine Hilfe,
ich ertrinke in meiner Not.
Das Spiel is aus,
keine Widerstand mehr,
ein unheilvolles Ende droht.
(D)
MONTAG UNGEWISSHEIT (D - 30.08.2021)
Ungewissheit
Ungewissheit, soviel ist sicher,
macht uns nicht sicher.
Zweifel graben sich fest ins Hirn,
Falten legen sich auf die Stirn,
unser Verhalten wird fragil,
dreckige Wäsche wäscht Persil,
doch leider nicht in der Politik,
da wird Ungewissheit zum Trick,
Fake News und dazu Angst machen
und verdrehen von Tatsachen,
was dann am Ende schließlich bleibt
ist die große Ungewissheit
(M)
Ungewissheit
Die Ungewissheit bringt mich um,
ich kann es kaum erwarten.
Die Menschen hinter mir sind stumm,
wo ist die Tür zum Garten?
Der Garten Eden ist gemeint,
den will ich jetzt erkunden.
Wann endlich sind wir ganz vereint,
wird uns das Festmahl munden.
Das Hochzeitsmahl steht nämlich da,
edle Speisen werden schal.
Wann sagt sie denn nun endlich Ja,
wird diese Ehe eine Qual?
(H)
Gold
Jetzt ist die Zeit der vielen Farben,
und nicht nur Schwarz-Rot-Gold.
Versprochen werden schöne Gaben
ein Zug, der schneller rollt.
Was macht denn unser Wesen aus,
was ist es denn, das wirklich zählt?
Wie fühlen wir uns hier zu Haus
trotz allem, was uns täglich quält?
Wir brauchen nicht das scharfe Schwert,
nicht der Propheten Eitelkeit.
Wenn nur Vernunft zu uns gehört,
hat Fanatismus keine Zeit.
Es wird so viel gesprochen heut,
dabei so wenig zugehört.
Versuchen wir es doch erneut,
zu lernen, was den Nächsten stört.
Dies gegenseitig angewandt,
steht immerzu für uns zur Wahl.
So bliebe hier doch noch mein Land,
die Farben niemals eine Qual.
(H)
Gold
They exploited us,
centuries long
for gold.
For gold,
on the slave markets,
in Rome and Alabama,
we were sold.
They decorated their palaces,
churches and cathedrals,
crowns and coronets,
with gold.
Rich men had bathtubs
with faucets
of gold,
or so we are told.
They bought their whores,
our wives and daughters
with our gold.
They sent us beneath the earth
with picks and spades,
or bare hands,
children and women,
young and old,
to scrape and shovel
the gold.
They hoard their riches
in vaults, safes
and tax havens,
brash, unashamed,
and bold.
They grease the palms
of monarchs, presidents
ministers,
and public servants,
with gold.
And morals, souls and bodies
are bought and sold.
They’ll plate their coffins,
their modern sarcophagi,
like the Pharaohs of old,
with gold.
But it won’t keep out the worms,
or the cold.
And their skin and skeletons
will turn
to mould.
(D)
MITTWOCH GOLD (H - 01.09.2021)
Gold
Trübe ist die Stimmung,
trübe ist der Tag,
trübe war die Nacht,
die ich allein verbracht.
Seit Wochen warte ich,
sitze im Zimmer,
starre an die Wand,
das Foto in der Hand.
Ich schau das Foto an,
im Licht der Sonne
glänzt golden dein Haar
am Strand im letzten Jahr.
Das Schiff stach in die See,
ein letztes Winken,
wann gehst du von Bord,
bleibst du für immer fort?
Golden glänzt die Sonne
nach der langen Nacht;
und die Hoffnung leis,
kommst du zurück, wer weiß.
Mehr Gold
Die Medaille glänzend golden
hing am Hals des Sportlers, holden
lächelnd strahlte sein Gesicht,
Bronze, Silber, Gold,
alles andre zählte nicht.
Blutdoping, Anabolika,
Gen-Doping, Diuretika,
ein Hoch auf die Substanzen,
tausend Wirkstoffe
lassen den Körper tanzen.
Nicht viele Jahre später scheint
das Ende nah und nur noch weint
der Körper ob der Wunden, die er trägt.
Schon Schiller ließ Don Carlos sagen:
Ein Augenblick gelebt im Paradiese,
wird nicht zu teuer mit dem Tod gebüßt.
(M)
Eintagsfliege
Letzte Tage im September,
die Fliege sieht das Licht der Welt.
Summt durch das milde Sonnenlicht,
merkt, dass ihr diese Zeit gefällt.
Die Beeren reif, sie laden ein,
kein Regen, der die Flügel nässt.
Quellender Saft auf buntem Strauch,
und Vögel grüßen vom Geäst.
Sie denkt, ich brauch nicht lange Zeit,
ich werde ungern einsam alt.
Ein Tag genügt auf dieser Welt,
Oktober ist mir schon zu kalt.
(H)
Cycle - September
Remember?
The months that went
before
and after
September?
Two-faced Janus
ushered us in
the year's creation
usurped by
Februa - short
the time
the festival
of purification
beware the Ides of March
back-stabbing
pin-pricking
from that
life-saving vial
Zeneca or Pfizer
who's the wiser
and you Brutus
are you
one of us?
Start of spring
migrant birds
take wing
returning to our
April climes
now warmer
weather-changing times
floods, storms
catastrophe
combined with plague
the new
reality
May blossoms
June flits
swiftly by
and suddenly
we're in July
then August scythes
the harvest starts
hail beats down
the corn
and yet another
summer storm
brooks swell
to torrents
sweeping all away
lives
livelihoods
in a single day -
remember?
And now September
the seventh month
in Roman times
now the venue
of gladiatorial
pastimes
the never-ending
sporting year
hear the cheer
the human hum
from that
crammed full
stadium
bringing on a
further wave
of sickness
grief and later
last breaths
on a
ventilator
but double-done
smirking and sober
enjoy
another
golden October
low but
burning sun
splitting the horizon
sinking lower
daily displays
burnished days
one by one
the dying embers
of the year
flare up
November
another cycle
another year
passed
how many more?
Where was I?
What did I do last
last December?
(D)
FREITAG SEPTEMBER (M - 03.09.2021
September
Septemberlicht
Septemberstimmung
Sonne mit Schleier
Die Farbe der Sonne
spiegelt sich in den Blättern
Oktoberlicht
Oktoberstimmung
Orangen - das Winterobst
Der Regen spült die Blätter
durch die Straßen
Novemberlicht
Novemberstimmung
Nebelschwaden
Die Trauertage des Jahres
erinnern an die Vergänglichkeit
Herbstlicht
Herbststimmung
Heimatlos sind die Gedanken
Der Mensch und die Ruhe
und die Suche nach Innerlichkeit
(nach sich selbst)
(M)
Das Rezept des Lebens
Das Rezept des Lebens,
des Gebens und Nehmens,
war für mich Theorie.
Mein Credo war Wollen,
ganz unbeschwert tollen,
Bedürfnisse warten nie.
Ich ließ es stets krachen,
schenkte ein Lachen,
fröhliche Melodie.
So hatt ich gefunden,
in all diesen Stunden,
kindliche Harmonie.
Die Kindheit, die Jugend,
gottgebene Tugend,
fliegen vorbei, und wie.
Doch was bleibt bestehen,
wenn Jahre vergehen
lastend auf meinem Knie?
Das Rezept des Lebens,
noch such ich vergebens,
Altwerden hilft dabei nie.
(H)
Growing Old
When we were young,
we were never
told,
what it would be
like when we were
old.
It all looked fine,
time and more to
spare,
golf, fine dining,
and never a
care
But all the time,
it was in plain
sight,
rising to pee,
several times a
night.
Off to the shops,
departing the
house,
back for the keys,
like a timid
mouse.
Increasing years,
the first pains and
aches,
forgetting things
and making mis-
takes.
The walking sticks,
soup-stained fronts of
shirts,
the Zimmer frames
bruises, minor
hurts.
We thought you see:
that will not be
me,
incontinent,
dribbling in my
tea.
The toothless gums,
skin hanging in
flaps,
ointments and pills,
long afternoon
naps.
Sunshine rest home,
pensioner's fate,
spoon-fed by nurse,
the lights out at
eight.
But the glow of
memory, things
past,
keep us going
to the very
last.
Dementia,
loss of sound and
sight,
I want to sleep
forever, good
night.
(D)
MONTAG - ALTWERDEN (D - 06.09.2021
Das Altwerden
Das Altwerden kommt ohne Hast,
es wird so peu à peu zur Last,
mal vergisst der Mensch seinen Hut,
mal schwimmt er hinaus bei Ebbe
und vergisst, dass sie kommt, die Flut.
Die Anzahl der Pillen nimmt zu,
man braucht ein Schläfchen mehr zur Ruh,
das Aufstehn fällt besonders schwer,
das Liebesspiel ermattet schnell,
vergangen der Geschlechtsverkehr.
Man friert sehr schnell, man zittert leicht,
man glaubt das Hirn ist aufgeweicht,
dann zieht es heftig in den Knien,
der Rücken ächzt, braucht auch die Ruh,
man hockt viel lieber vorm Kamin.
Die Haare weg, der schöne Zopf,
und doch, noch funktioniert der Kopf,
der Mensch denkt und das nicht zu knapp,
Gedankenblitze schleudern raus,
noch hält er mit,
macht noch nicht schlapp.
(M)
Old??
Old? Me?
I'm only seventy-eight.
I'm not bloomin' Methuselah,
to him I can't relate.
Old? Me?
That's just a tad unfair.
My friends are all as bald as coots,
and I've got all my hair.
Old? Me?
My teeth are white and straight.
The man next door has lost them all,
and I have twenty-eight.
Old? Me?
Okay, I've put on weight.
You may think that's a bellyful
but you should see my mate.
Old? Me?
That's discrimination.
politically correct it's called
the senior generation
Old? Me?
You're as old as you feel.
I tell my age to everyone,
I've nothing to conceal.
Old? Me?
Please don't get me wrong.
I'm fit and hearty even if
I don't run marathon.
Old? Me?
Bring on the wine and beer,
the women and a song or two -
I'll still be here next year!
(D)
Seenot
Am Horizont der rote Sonnenball,
eine weitere Nacht im Schlauchboot,
sechzig Menschen in Seenot.
Der Tag war wieder unerträglich heiß,
die Menschen in Hoffnungslosigkeit,
und zur Rettung bleibt nicht mehr viel Zeit.
In der kalten Nacht funkeln die Sterne,
verzweifelt gehen sechs über Bord,
treiben mit den Wellen weit weit fort.
Die Nacht vergeht, das Schlauboot treibt davon,
wieder brennt die Sonne sengend heiß,
das Boot treibt im Nirgendwo, im Kreis.
Die nächste Nacht, das Boot kommt nicht voran,
Wind frischt auf, bläst kräftig wild von Nord,
und reißt die nächsten Menschen von Bord.
Tage später treibt leer das Boot im Meer,
niemand nahm wahr die Menschen in Not,
die Gleichgültigkeit brachte den Tod.
(M)
Seenot
Wenn Plastik sich ganz fein verrreibt,
und unsichtbar im Wasser treibt,
wenn Gift aus Fässern aufwärts dringt,
das Meer nur nach Kloake stinkt,
dann ist es bald schon nur zu wahr,
die höchste Not, nicht umkehrbar.
Wenn Fische auf dem Rücken treiben,
in vielen Netzen hängen bleiben,
wenn manche ganz und gar verschwinden,
und niemals sind mehr aufzufinden,
dann droht ein dunkler Horizont,
dann haben wir nicht viel gekonnt.
Wenn warmes Wasser ständig steigt,
der letzte Pol sich langsam neigt,
wenn wir nicht wissen, was noch folgt,
welch Schicksal uns sich zeigt noch hold,
dann sitzen wir im gleichen Boot,
und unter uns die See in Not.
(H)
MITTWOCH - SEENOT (H - 08.09.2021
MayDay
A sailing vessel in distress
sent out a MayDay – SOS.
A trawler fishing in the bay
heard the appeal, and rightaway
hurried to the boat’s assistance
(hoping to collect insurance),
but on arrival at the scene
upon the waves, nothing was seen,
no spar, no timber, not a mast,
no sign at all of what had passed,
the rescuers were filled with fear -
what caused the boat to disappear?
A seaquake, or a massive swell,
no one was left the tale to tell.
The crew, an offshore billionaire,
and his dear wife, a lovely pair,
were never, ever, seen again,
which caused their family much pain,
and kept them deep in grief untll.
they cashed in millions from the will.
The mystery to this very day,
was never solved in any way
and so the fate of Ann and Jan,
will never be revealed to man.
On the seabed the Kraken sleeps,
denizen of the ocean deeps,
and all around it piles of bones,
brave sailors now with Davy Jones.
(D)
The Hesitant Suitor
I'm here by chance, one might say a
coincidence,
indeed I think I can say with some
confidence,
that my presence is a complete
accident,
it is never my desire,
or intent,
to impose myself on others,
not my style,
but while I'm here, I might as well
stay awhile,
but if my person offends you
in any way,
I'm happy to leave you alone
and go away.
(D)
FREITAG - ZUFALL (M - 10.09.2021
Zufall
Durch Zufall sah ich dich am Straßenrand,
du raubtest mir schier den Verstand.
So unbeschwert und farbenfroh,
fand ich dich früher nirgendwo.
Mit deiner Sprache, unklar offen,
hast du mich tief ins Herz getroffen.
Ich verzehr mich jetzt nach Wortsalat,
dank dir, geliebtes Wahlplakat.
(H)
Zufall
Missmutig stapfte sie durch den Schnee,
zuhause gab es keinen Kaffee,
so nahm sie ihr Frühstück im Café,
an der Ecke, die Miranda-Fee.
Da saß sie nun, schlüfte den Kaffee,
an ihren Schuhen taute der Schnee,
warm war es in dem kleine Café,
und am Nebentisch trank Johann Tee.
Und irgendwann sahen sie sich an,
die Miranda-Fee und der Johann,
und die Liebesgeschichte begann,
es war ein Zufall von Anfang an.
Letztendlich entschied der Zufall wann
diese Liebesgeschichte begann,
ob sie hält und natürlich bis wann
weiß nur der Zufall von Anfang an.
So war es in dem kleinen Café
zwischen Johann und Miranda-Fee,
bei Kaffee und Tee fing alles an
zwischen Miranda-Fee und Johann.
(M)
Aus dem Liebesleben der Kraken
Der Krake sprach zur Krakin,
du gehst mir nicht aus dem Sinn,
da schmiss mit Kraft die Krakin
dem Kraken Miesmuscheln hin,
der suchte schnell das Weite,
floh in des Meeres Breite
und in des Meeres Weite
bis
in alle Ewigkeite!
Zufall und die Tiere
Gott hatte einen Einfall,
er schuf den Zufall,
das brachte ihm zwar Beifall,
nun machte man, was man will,
meist laut und nicht still
bis zum großen Overkill.
So schön war die Welt und bunt,
zerstört ohne Grund,
in der Ferne jault ein Hund.
Zufällig nichts mehr besteht,
alles obsolet,
bis fast alles untergeht.
Doch es krabbelt, schwimmt, fliegt, springt,
zwitschert, bellt, brummt, singt,
auch das ist es,
was der Zufall uns so bringt.
(M)
Tierisch
Ich habe auf so viele Fragen,
trotz Löwenmut nicht viel zu sagen.
Spräch ich mit hunderten Seezungen,
wär vieles dennoch nicht gelungen.
Doch Bärenhunger auf Antworten dann,
treibt immer mich mit Pferdelungen an.
Manchmal auch treffe ich Angsthasen,
sie weichen aus, bieten nur Phrasen.
Ich denke mir, was mach ich nun,
du kannst mich mal, du blindes Huhn.
Du findest auch vielleicht ein Korn,
als Dichter stößt du ab dein Horn.
Doch wie die Katzenzungen rau, Erfolg bleibt immer ungenau.
So ist der Schnabel mir gewachsen,
Lyrik betreib ich ohne Faxen.
Und kommt euch dies vollkommen vor,
dann leiht mir euer Schweineohr.
(H)
MONTAG - SPAß MIT DEN TIEREN (D - 13.09.2021
More Animal Matters
My muse today, it could be worse,
was a Nutria on the course.
It’s said you can’t make a silk purse,
from a sow’s ear, nor take a horse,
to water, and force it to drink,
with Nutrias it’s the same, I think.
Catching a swallow on the wing
entails aerodynamic skill,
a tortoise, on the other hand
is slow, and makes its way on land,
fleetness is of no matter,
in pursuit of the latter.
Outpacing of the Wildebeest,
on the African savannah,
is best left to the leopard,
or predators that run as hard,
for instance, most species of cat -
they're incredibly good at that.
I've not attempted to discuss
politics with an octopus.
It's also better to avoid
a barracuda that's annoyed,
it's teeth are sharp and pointed
and its motives are disjointed.
Colleagues of the Brontosaurus,
tend to say: "Creatures before us
lived a life most soporific,
unexciting and pacific.
Ours was rather meteoric,
which made us rapidly historic".
The Warthog as a new design
was never the height of fashion.
Its tusks and ever-upright tail
and trotting gait caused it to fail
on catwalks almost everywhere -
although its smile is debonair.
In icy waters at the Pole,
and the Antarctic waste,
a penguin is seldom alone,
it's just not to its taste.
Though polar bears are mostly seen
alone, at the northmost extreme.
The praying mantis or, some say,
a stick insect on equal pay,
is generally angular,
with head mostly triangular.
Their closest relatives are ants,
which are a nuisance in your pants.
I've never tried to catch a swallow,
or trap a tortoise in a hollow,
the extent of my hunting skills,
is situated in-between,
mainly in winter, catching chills,
for me, an annual routine.
(D)
The Biter Bit?
if
as german
right-wing politician
gauland
claimed
hitler and the nazis
were just a drop of
birdshit
on 1000 years
of glorious
teuton
history
what
does that make
donald trump
a flea bite
on america's bottom
and why
are the
republican blowflies
attracted
to the brown
faeces
still smeared
on its pallid
cheeks
was
mussolini
simply a
mosquito
feeding off
the lifeblood
of italy
for 21 years
pol pot
a paper wasp
with
2 million victims
joe stalin a
simple
soviet sawfly
and which
and how many
decaying logs
must we
turn over
to expose
the likes of
lukaschenko
the perils of
putin
the atrocities of
assad
the terrors of
the taliban
and the danger of
all other
demagogues
that plague
the body politic
if man can
cause the
extinction of
150 species daily
why
can we not
eradicate
the pests
in our own
race
when will
the biter be bit …
(D)
MITTWOCH - STICH (H - 15.09.2021
Der Tag ist grau, der Regen fällt aufs Dach
Der Tag ist grau, der Regen fällt aufs Dach,
sie steht auf, sie kocht den Kaffee,
er liegt im Bett und ist noch lang nicht wach,
im Garten steht ein scheues Reh.
Sie schaut ihn an und sagt, ich liebe dich,
sie zögert und fügt an, nicht mehr,
er spürt ihn in seinem Herzen, den Stich
und seine Seele wird ganz schwer.
Das war's, sie dreht sich um, verlässt den Mann,
er bleibt zurück, schaut traurig drein
und denkt, dann fang ich mal was neues an
und wartet auf den Sonnenschein.
(M)
Ohne Stich
Ein Leben ohne Liebe,
ist wie ein Loch in der Gardine.
Ein Leben ohne Leidenschaft,
ist wie vergor'ner Apfelsaft.
Ein Leben ohne Lust,
ist wie geahnt, doch nicht gewusst.
Ein Leben ohne Zärtlichkeit,
ist eine Uhr, die stehenbleibt.
Und ein Leben ohne dich,
ist ein Skatspiel ohne Stich.
(H)
Die Schöne Stadt
Das Grau des Himmels,
grau die Himmelswand,
selbst der Regen ist grau
und doch singt die Amsel.
Die warmen Sonnenstrahlen,
Sonnenstrahlen, der Geruch
der trocknenden Straße
und das Lied der Amsel.
Das Plätschern des Brunnens,
im Brunnenbecken das fröhliche Geschrei
der plantschenden Kinder
und am Rand im Busch singt die Amsel.
Die Hitze der Nacht,
Begehrlichkeiten der Nacht,
die Suche nach Nähe
und die Amsel zwitschert um Mitternacht.
Die Ruhe früh am Morgen,
morgendliche Stille,
die Seele baumeln lassen
und immer noch singt die Amsel.
(M)
Die Stadt der Bären
Ich war jetzt eine Weile fort,
in heiter-bunten Sphären.
Welch Ungemach in diesem Ort,
hier in der Stadt der Bären.
Müllberge wachsen froh am Rand,
nur gestreckte Mittelfinger,
ohne Herz, Hirn und Verstand,
an jene, die einst zu dir hingen.
Du springst mir mitten ins Gesicht,
deine Verachtung trifft mich hart.
Besonnenheit hat kein Gewicht,
jeder für sich auf seine Art.
Du taumelst vorwärts ohne Plan,
Gemeinsinn wird höhnisch verlacht.
Vieles gesagt, wenig getan,
so hätt ich es niemals gedacht.
So überheblich ist dein Sein,
so jämmerlich dann dein Gestöhn.
So kalt geworden ist dein Stein,
du Stadt der Bären warst einst schön.
(H)
FREITAG - DIE SCHÖNE STADT (M - 17.09.2021
A Beautiful City
Show me a beautiful city,
and I’ll show you, more’s the pity,
poverty, need, hungry people,
paedophiles preaching their sermons
under the lofty church steeple,
racial profiling,
police brutality,
human trafficking,
political hypocrisy,
domestic violence,
inequality.
The so presentable city,
with over-populated jails,
squeaky clean on the surface but
with dirt under its fingernails,
homeless under bridges,
drug dealers in the park,
condoms, discarded needles,
left in the playgrounds after dark,
alcoholics anonymous,
meeting once a week,
food banks for the unemployed,
lack of compassion for the weak.
Show me a city,
built with tears and blood,
its proud facades burnished by
the sweat of the working class,
now trampled in the mud,
show me its city hall,
stainless steel and glass.
Show me its residents
in villas, loft or slums,
show me its upright citizens,
beggars, prostitutes and bums,
show me its middle class, children sleek and overfed
but immigrants and jobless,
sleep seven to a bed.
Show me equality,
liberty, fraternity,
show me collective parity,
and, then perhaps one day I’ll
show you a beautiful city.
(D)
Ausweglos
Ausweglos ist nur der Tod,
selbst in allergrößter Not,
wenn scheinbar alles vorbei ist
und du schon denkst, verdammter Mist,
wie konnte das denn bloß passieren,
was hab ich alles zu verlieren,
in dem Moment hast du vielleicht dann Glück,
durch Zufall befreist du dich Stück für Stück,
dein fast auswegloses Leben geht voran
und du denkst, ich fang nochmal von vorne an.
Alles scheint gut und im Lot,
ausweglos ist nur der Tod.
(M)
MONTAG - AUSWEGLOS (D - 20.09.2021)
A Desperate Situation
Am I stuck in a one-way street,
or is it imagination?
How much farther must I go on,
have I travelled past my station?
Is my fate inescapable,
doomed to live with absurdities?
Or am I just incapable,
blind to the possibilities?
How desperate must someone be
to break up with past tradition?
Can I get out of this rat race
and not sacrifice ambition?
Desperate situations call
for ever-desperate measures;
we must be prepared to forfeit,
a percentage of our pleasures.
It's a hard road to abstinence,
a difficult adaptation;
but there has to be a way out
of this no-win situation.
The way we treat our planet is
an unconditional dead-end.
The wounds that we inflict today,
those that follow will have to mend.
Is all as hopeless as we think,
can we still make a difference?
Or stick our heads deep in the sand
for comfort and expedience?
(D)
Leinwand
Die Leinwand weiß, gespanntes Warten,
bis er sich dann öffnet, der Garten
der Poesie, der Schreckenshort,
zu spät, nun kannst du nicht mehr fort,
apokalyptisch die Szenerie,
es gibt kein Entkommen, frag nicht wie,
tauche ein in das Geheimnis,
vielleicht gibt es ein Ergebnis
und du gehst zufrieden in eine Bar,
es war nur Illusion und nicht wahr,
wenn nicht, dann bleibt nur Hoffen,
bleiben alle Fragen offen,
du denkst, wann geht es endlich weiter,
die Nacht wird düster und nicht heiter.
(M)
MITTWOCH - LEINWAND (H - 22.09.2021
The Background Story
The artist purveyed his canvas,
unblemished and virginal white,
his head was full of ideas,
he painted by day and by night.
He had sex with his model daily,
which accounts for her satisfied smile,
his efforts were crowned with success,
although it took rather a while.
And in an attempt to please her,
he named it the Mona Lisa.
It hangs in the Louvre on the wall,
is famed from Hong Kong to Finchley,
on the back, in letters quite small,
it's signed - Leonardo da Vinci.
Opus incompletum
The canvas spread
daubs, strokes, not yet
embellishments,
chastising clouds
bosom-friends of
the elements
racing their path
so swift the brush
to follow them
to track their way,
presentiments
of destruction
death and decay.
Shadows emerge,
granite angels
stooping to rake
the gravel paths,
the wilted flowers
of yesterday
in plastic vases
perfume spent
are swept away,
all fresh for the
newcomers with
grave appointments
the coming day.
Silence is grey,
too late for the
hoots of owls or
scratching of mice
the dead observe
tranquillity
no movement but
dilapidation
as bones and flesh
slowly decay.
Last hasty strokes -
the artist sketches
a lych-gate as
he leaves the scene
a hasty exit
to his unlit
unheated, cold
atelier.
The Cutting Room
I slept
and dreamt my life
was just
a film
in which I played a
supporting role
entitled
The Man Who Never Was.
I woke
and on the screen
the words
THE END
appeared and faded
the curtain closed
but the lights
stayed off,
forever.
Der Schneideraum
Ich schlief
und träumte mein Leben
war bloß
ein Film
in dem ich eine
Nebenrolle spielte
betitelt
Der Mann, den es nie gab.
Ich wachte auf
und auf der Leinwand
das Wort
ENDE
erschien und verblasste
der Vorhang fällt
aber die Lichter
blieben aus,
für immer.
(D)
Schicksal I
Es ist wie es ist
und könnte doch auch anders sein.
Ein kleiner moralischer Schnellschuss:
Es kommt wie es kommt
und wenn es da ist, ist es da,
das Schicksal,
es fordert heraus, es ist anstrengend, es ist schon
eine Qual,
das Schicksal macht, was es will,
im Laufe der Zeit wird
dein Kopf kahl,
du kannst machen, was du willst,
du änderst nichts, du hast
kein Wahl.
Halt! So einfach ist das nicht,
dein Handeln hat schon Gewicht,
es greift nicht nur ein ins Tagesgeschehn,
es kann vielleicht auch sehr viel weitergehn.
Ob dein Kopf kahl wird oder nicht,
fällt nun wirklich nicht ins Gewicht,
aber ob sich in der Welt was bewegt,
oder sich die Menschheit weiter zerlegt,
das liegt zwar nicht allein in deiner Hand,
aber trotzdem nutze deinen Verstand
und kämpfe gegen Unvernunft
für eine bessere Zukunft!
Verfluchtes Schicksal
Die Hunde bellen, bellen viel zu laut,
man hat schon wieder mein Fahrrad geklaut,
es nervt und geht mir tierisch auf den Geist,
verdammte Sauerei und ziemlich dreist,
hab‘s angeschlossen und nicht vergessen,
war nur kurz beim Italiener essen,
jetzt latsch ich bei Regen zur nächsten Bar,
das ist so gemein, aber leider wahr.
Die Hunde bellen, bellen viel zu laut,
man hat mir auch mein Portemonnaie geklaut
so ein Scheiß, womit hab ich das verdient,
ich bin stinksauer und schwer bedient,
war nur ganz kurz in der Bar auf dem Klo,
meine Stimmung ist mies und wenig froh.
Die Hunde bellen, bellen viel zu laut,
man hat mir auch noch die Jacke geklaut,
jetzt reicht‘s, es ist wirklich genug passiert,
ich bin wütend, zornig und schwer frustriert.
Verfluchtes Schicksal, lass mich doch in Ruh,
ich verschwinde, hau ab, bin weg im Nu.
Alles ist futsch, schlepp mich müde nach Haus,
für heute ist‘s genug, das Spiel ist aus.
Die Vergeblichkeit des Fliegens
Es flattert am Boden der Hahn hin und her,
er flattert und flattert, er hat es sehr schwer,
er flattert und flattert, es hat keinen Sinn,
er flattert und flattert, die Zeit geht dahin.
Der Fuchs kommt geschlichen, er weiß schon warum,
der Fuchs kommt geschlichen, er ist ja nicht dumm,
es flattert der Vogel, es ist ihm so bang,
es flattert der Vogel, doch nicht mehr so lang.
Das Füchslein hat Mitleid, es rührt ihn so sehr,
Das Füchslein frisst den Hahn,
der flattert nicht mehr,
das Schicksal ist grausam, das Leben ist hart,
das Schicksal ist grausam, der Tod ist so zart.
(M)
FREITAG - SCHICKSAL (M - 24.09.2021)
No Choice
Those who seek their destiny
are in for disappointment;
destiny will seek you out,
and comes without appointment.
Fateful Journey
Standing alone at the kerbside
waiting for the lights to change,
a car stops, the window rolls down
I'm travelling your way, my friend,
I am your fate, your destiny,
now is the time to leave this town,
change perspectives, break with the past,
this is a one-and-only chance
and it could be your very last.
It was.
I entered the car, took my seat,
the driver accelerated,
we sped along an empty street,
the road to nowhere.
I muttered a curse,
my travelling companion was
the driver of a hearse.
Disconsolate
Fate rested on a five-barred gate,
looking appropriately sedate,
chewing a desiccated date,
attempting vainly to placate
an upset maiden, name of Kate.
Kate had been stood up by her date,
who was now fifty minutes late -
they had agreed on half-past eight
(he'd gone for drinks with a shipmate,
they mostly put it on the slate)
a habit she had grown to hate,
as much as being overweight.
She also feared the spinster's fate
of failing, by her sell-by date,
to hook a marriage-willing mate,
a destiny all maidens hate
when they desire to propagate.
But fortune sometimes does dictate,
some call it Karma, others fate,
the desired outcome we await
will never come – or much too late!
(D)
Leinwand des Schicksals
Auf der Leinwand Ihres Lebens,
suchen Menschen oft vergebens.
Wollen einen Seerosenteich,
und statt arm zu sein, lieber reich.
Wie Mona Lisa lächelt das Glück,
manche sind froh, lächeln zurück.
Manche beklagen ihr Schicksal,
finden trotz Fleiß nur die Mühsal.
Liebe ist wie von Dali gezeichnet,
so rätselhaft, sie macht uns verzweifelt.
Doch kommt sie oft dennoch mit großem Knall,
dann farbenfroh wie ein Bild von Chagall.
Malen wir uns mit Herz und Verstand,
viel liegt allein in unserer Hand.
Wird die Zukunft ein großes Fiasko,
ein Bild von Bosch oder Picasso?
(H)
Herbstbeginn
Die Nacht in der Stadt.
Der Mond hängt am Himmel,
grad über
den Dächern der Häuser.
Die letzten warmen Nächte im September.
Der Tag in der Stadt.
Die grüne Stadt ändert ihre Farbe,
wird rot und gelb.
Noch wärmen die Sonnenstrahlen mein Gesicht.
Das Obst auf dem Tisch kündigt den Herbst an.
Der Tag im Wald.
Der feuchte Pilzgeruch streift meine Nase.
Dünne Nebelschwaden
über dem Grün in der Lichtung.
Die verlangenden Brunftschreie der Hirsche erschrecken die Waldtiere.
Die Nacht im Wald.
Der Mond steigt auf die Wipfel der Bäume
Das Licht des Mondes schimmert durch die Äste.
Dein Atem nah an meinem Gesicht,
nie ist es still im Dunkelhell der Waldnacht.
(M)
MONTAG - GRÜN (D - 27.09.2021
Es heißt, rot sei die Liebe
Es heißt, rot sei die Liebe,
die Hoffnung ist grün.
Farbige Triebe,
die zusammen blüh'n.
Sei mein Strauß roter Rosen,
bring Liebe ins Haus.
Blüten, die kosen,
sanft füllst du mich aus.
(H)
Green and Tame
I had a lizard
as long as my arm,
and if I fed it
it did me no harm.
The man who sold it,
told me it was tame
I said: "In that case -
nine more of the same".
Now I've ten lizards,
but some of them red
and they keep me warm
when I go to bed.
They cost me a mint
in spiders and mice -
you should have a lizard
you'll find them quite nice!
Zahm
Früher machte er den wilden Mann,
fühlte sich stark, gab mächtig an,
tat so, als ob er alles kann,
war nur heiße Luft, mehr war nicht dran.
Viel gewollt und fast gar nichts geschafft,
er platzte schier vor lauter Kraft,
gab an mit seiner Leidenschaft
und hat letztlich nur Leiden geschafft.
Sein Charakter war gewissenlos,
sein Machtbewusstsein hemmungslos
und sein Auftreten rücksichtslos,
zu den Menschen war er gefühllos.
(M)
Tame and Green?
Although they prefer soya milk
and favour climate change,
they're anything but tame, so stay
well distant - out of range.
Their leader's Robert Habeck,
or sometimes Annalena?
At times it is confusing,
they ought to make things plainer.
Will it be a traffic light
or possibly Jamaica?
Pallbearer to Olaf Scholz
or Laschet's undertaker?
MITTWOCH - ZAHM (H - 29.09.2021
Zahm
Meine Mücken sind fein,
wir verstehen uns gut.
Ich trinke gern Wein,
sie trinken mein Blut.
Meine Freundin ist schön,
unsere Liebe groß.
Sie benutzt meinen Föhn,
und verprasst all mein Moos.
Meine Chefin ist streng,
denn sie beutet mich aus.
Auf dem Konto wird's eng,
ich bin arm wie die Maus.
Meine Katze ist zahm,
liegt nur auf der Truhe.
Und nach mir kräht kein Hahn,
ich will meine Ruhe.
(H)
MFNE
Dem Dichter fällt jetzt nichts mehr ein,
das Thema nicht und auch kein Reim.
Selbst diese Zeilen sind unrein,
unreiner Reim, es ist gemein.
Der Dichter grübelt vor sich hin,
hat das denn überhaupt noch Sinn?
Wie kann es bloß so schwierig sein,
ihm fällt nichts ein, ihm fällt nichts ein.
(H)
FREITAG - MIR FÄLLT NICHTS EIN!
(M - 01.10.2021
Empty-headed
I wish I could think of something,
to while away the time
even if it doesn’t make sense -
but does it have to rhyme?
I could compose some codswallop,
or make the church bells chime,
I think that I’ve got writer’s cramp,
nothing to light my poet’s lamp,
I’m wordless and I’m in a rut,
I can’t think of anything but -
I would if I didn’t have time!
(D)
Ich sitze am Meer und schaue
Ich sitze am Meer und schaue,
ich schaue verträumt ins Blaue,
ich denke an nichts und die Welt,
die Welt, so wie sie mir gefällt,
mein Hund sitzt neben mir und bellt.
Da sitz ich nun in Gedanken,
mein Weltbild gerät ins Wanken,
ich grüble hin, ich grüble her
und stelle fest, nichts geht jetzt mehr,
mein Hund sitzt mit mir am Meer.
Vom Meer ziehen Wolken heran,
bald wirds regnen, ich frag mich wann,
danach kommt wieder Sonnenschein,
wieso, warum, mir fällt nichts ein,
bald jault mein Hund im Mondenschein.
Nach Tag folgt Nacht, nach Ebbe Flut,
verbrennt das Holz, bleibt noch die Glut,
mal stürmt das Meer, mal ist es still
und niemand weiß, was Gott so will,
mein Hund brummt leis, die Möwe schrill.
(M)
Gut und Schlecht
Ich sehe alte Filme gern,
find Helden wunderbar.
Sie zeigen eine Welt so fern,
und sind, wie ich nie war.
Ich hör Musik aus alter Zeit,
den George auf der Sitar.
Doch Rhythmus kommt im neuen Kleid,
das ist, wie's immer war.
Freunde, die lang mit mir gingen,
sind heute nicht mehr da.
Noch will ich sie so besingen,
wie ich sie einstmals sah.
Die alten Lehrer sprachen oft,
von Pflichterfüllung gar.
Was haben sie sich nur erhofft,
in jener Zeit, die war?
Neue Prediger der Wahrheit
erheben sich zur Schar.
Sie fordern, kommt und kniet bereit,
vor unserem Altar.
Was falsch und richtig, gut und schlecht,
auf dieser Welt geschah,
empfinden sie nur selbstgerecht,
auch das war schon mal da.
Ich spüre wohl, die Zeit vergeht,
und sehe jetzt ganz klar.
Wenn Lust auf Zukunft noch besteht,
bin ich, wie ich stets war.
MONTAG - GUT & SCHLECHT (H - 04.10.2021
Gut und Schlecht
Bleib nicht stehn,
geh weiter, immer weiter,
du wirst dann sehn,
dass sehr viel Zeit
wird nicht mehr vergehn.
Bleib nicht stehn,
dreh dich nicht um, geh weiter,
was wird geschehn?
Das bringt die Zeit,
bald wirst du es sehn.
Bleib nicht stehn,
weiter geht's, immer weiter,
der Wind wird wehn,
vergiss die Zeit,
nichts wird untergehn.
Bleibst du stehn,
gehst nicht weiter, ist es schlecht,
dann wirst du sehn,
dass mit der Zeit
nichts wird weitergehn.
Bleib nicht stehn,
geh weiter, alles wird gut,
du wirst schon sehn,
und mit der Zeit
gibt's ein Wiedersehn.
Good, Better, Bad and Worse
Some things go from good to better,
and others go from bad to worse,
früher gab es mehr Lametta,
one man’s meat is another’s curse.
In the past not all was good,
except perhaps in Hollywood,
Kino in schwarz-weiß, und stumm,
popcorn, smooching and bubble gum.
Nothing’s worse than mediocre,
or gendered, neither this nor that,
right or left, make a decision,
bekenne Farbe, glanz ob matt.
Good and bad are relative notions,
conditional on your point of view,
the least deserving get promotions,
and old is often better than new.
Berlin calling
my ultimate
ambition,
on my personal
admission
and without prior
permission
is to form a coalition
you could call it a
mission
like the search for nuclear
fission
but for sure by
definition
you don't need a
magician
but perhaps a good
tactician
of noted
erudition
(or perhaps a
mathematician
with experience in
addition
or indeed a
statistician)
of individual
volition
and a well-defined
position
with minor
precondition
and enough
ammunition
but no hint of
suspicion
on a fishing
expedition
to bring it to
fruition
the ideal
partition
will involve
transition
and deferent
contrition
and a measure of
attrition
especially of
tradition
to achieve the right
condition
and perfect
composition
without partial
remission
and attain true
recognition
from every
politician
and of course the
opposition
I have a
premonition
or perhaps it's
intuition
that a fitting
proposition
that can sidestep
inquisition
or assertion of
sedition
and defeat the
competition
requires
redefinition
at least that's
my submission ...
(D)
MITTWOCH - KOALITION (D - 06.10.2021
Koalieren, arrangieren
Koalieren, arrangieren
und am Ende dann frustrieren.
Koalition, was für ein Hohn,
auf Hoffnung folgt oft Frustration,
arrangieren heißt verbiegen
und ein Hoch auf die Intrigen.
Ausgefahr'ne Ellenbogen
und ein Lächeln, sehr verlogen,
die Contenance wird noch bewahrt,
die kleine Hoffnungsblume, zart
wird gepflegt, gehegt, gehütet,
Kompromisse eingetütet,
mit allerletzter Kraft geschafft,
ein durchmischter Parteiensaft,
wird geschluckt und schmeckt sehr bitter,
leise spielt dazu die Zither.
Vielleicht ist es dann nur Beschiss,
ein dreifach Hoch dem Kompromiss.
(M)
Koalition
Ein langsam alternder Galan
erhoffte endlich Liebeslohn.
Er zeigte einmal noch Elan,
und fragte nach Koalition.
Die Herzensdame sah ihn an,
ihr Blick taxierte ihn ganz kühl.
Ich bin nicht jung, doch dann und wann,
wähl ich statt Kompromiss Gefühl.
Dein Bauch ist mir zu rund und dick,,
und deine Haut schon grau und fahl.
Dein Anzug war vor Jahren schick,
jetzt heißt's für dich leider Neuwahl.
(H)
Wach
Es tropft der Regen auf das Dach,
es jault mein Hund die ganze Nacht,
beim Nachbarn wird so laut gelacht,
ich möchte schlafen und bin wach.
Der Morgen kommt, die Sonne scheint,
ich lieg im Bett und bin allein,
ich wünscht, die Ruhe kehret ein,
im dritten Stock das Baby weint.
Verdammter Lärm die ganze Nacht,
mein Kopf, der dröhnt, die Augen schwer,
noch nicht einmal Geschlechtsverkehr,
ich muss jetzt raus, es ist schon acht.
Es heißt so schön: die Sonne lacht,
doch lieber wär mir Dunkelheit
und tiefer Schlaf und Schweigsamkeit
in einer stillen, leisen Nacht.
(M)
Awake
It’s not enough to be awake,
today you must be ‘woke’,
gendering is mandatory,
no longer just a joke.
I wake most mornings with the thought:
how many years are left?
Postponement is the thief of time,
I must hinder its theft.
To stay awake requires no skill,
but sleep comes late and slow.
I once slept like a baby but
that was so long ago.
Awake dear heart, thou hast slept well
So wrote the bard supreme,
I would prefer to have the chance
To sleep, perchance to dream.
(D)
FREITAG - WACH (M - 08.10.2021
Morgens müde, mühsam wach
Morgens müde, mühsam wach,
ich schlafe glatt am Schreibtisch ein.
Der Arzt sagt mir, dass ich nicht lach,
die Therapie muss wirksam sein.
Schon früh am Morgen kalt gebraust,
dann Marathonlauf durch den Wald.
Mit Müsli ins Büro gesaust,
ganz wach, so werden sie uralt.
Morgens müde, mühsam wach
Doch ist die Therapie ganz fein.
Ich schaffe sie mit Ach und Krach,
und schlafe nach dem Frühstück ein.
(H)
Für eine blinde Katze
Dein Fell glänzt noch im Sonnenlicht,
das Herbstlaub bunt, du siehst es nicht. Spielzeugbälle rollen
leise,
spürst du sie auf Katzenweise?
Kannst du jetzt die Welt verstehen,
Hindernisse stolz umgehen?
Bleib bei uns noch für eine Zeit,
trotz ungewohnter Dunkelheit.
(H)
Es regnete Hunde und Katzen
Es regnete Hunde und Katzen,
erschlagen am Boden die Spatzen,
Von den Bäumen fielen die Spechte,
in den Straßen schwimmen die Hechte,
die Menschen ertranken und verschwanden,
der Erde kam die Menschheit abhanden,
doch das hat der Erde nichts ausgemacht,
sie dreht sich weiter, hat kräftig gelacht.
Es regnete Hunde und Katzen,
erschlagen am Boden die Spatzen.
(M)
MONTAG - KATZE (D - 11.10.2021)
That's Cats
Cats come in sizes big and small,
occasionally XXL,
their hunting instinct can be curbed
by furnishing them with a bell.
But only for domestic cats -
don't attempt it with a puma,
unless you want to feed it with
black caviar or satsuma.
A tiger or a jaguar
is quite impossible to tame,
a panther, on the other hand,
comes bounding when you call its name.
A le-o-pard has many spots,
some say there's sixty without fail,
I make it almost sixty-one
counting the one under its tail.
Our little Mouri's going blind,
he has very cloudy lenses,
and finds his playthings hard to find
but retains his other senses.
Our Sissi had an accident,
today we took her to the vet,
she limps but to a great extent,
she's fit and has a few years yet.
All cat-owners will understand,
the attachment to our kitty,
it keeps us cheerful and content,
also homebound - more's the pity.
I started writing generally
and then became more specific.
Misfortunes never come alone
it is truly quite horrific.
(D)
For our little blind cat
Your glossy fur shines in the light,
but you can’t see those leaves so bright,
your playthings roll around the floor,
do you not sense them any more?
We hope you‘ll still explore your world
with head held high and tail unfurled.
Stay with us for a few years yet,
despite the darkness, little pet.
(nach Harald)
The Blue Bench
I sat on the blue bench,
so many years ago,
time spent on the blue bench
was neither fast nor slow.
We played on the blue bench
with Emily and Joe,
thought we were friends for life,
some things you just outgrow.
We kissed on the blue bench,
I thought you would say no,
fifty years together,
fate did on us bestow.
We sat on the blue bench,
not so long ago,
four years now I've missed you,
without you, time is slow.
Alone on the blue bench,
thoughts float to and fro,
last time on the blue bench,
before I too will go.
MITTWOCH - BLAUE BANK (H - 13.10.2021)
Die Bank im Park
Verlassen stand die Bank im Park
die Bank von meinem ersten Date,
ich wartete, war liebeskrank,
ich wartete und du kamst spät.
Blau war die Bank und auch recht hart,
dein Lächeln machte mich ganz toll,
mein erster Kuss war wild, nicht zart,
ich wusst' nicht, was es werden soll.
Deine Brust in meinen Händen,
ein Griff von dir bei mir sehr fest,
oh Himmel, wie soll das enden,
doch nun erspart ich euch den Rest.
Verlassen steht im Park die Bank,
die blaue Bank der Illusion,
ich denke oft an diese Bank
und meine erste Kollision.
(M)
Die Bank
Am BER herrscht Anarchie,
die Politik macht sozialistisch weiter.
Mein Stammverein erholt sich nie,
mein Finger klemmt in einer Leiter.
Mein Schwarzbrot wird schon langsam weiss,
die Liebste will dass ich mehr sauge.
Ich schließ die Augen, wünsche mir,
dass sie Erotik meint, nicht Lauge.
Dann klingelt noch das Telefon,
wieder mal mein Bankberater.
Ihr Konto sagt er, kenn ich schon,
jetzt kommt ein Deckel auf den Krater.
So rauscht das Leben schnell vorbei,
mal laut, mal leis und meistens rau.
Ich trinke Wodka, eins, zwei, drei,
die Bank ist so wie ich, ganz blau.
(H)
Denken
Oh Kopf, du drehst dich immerzu,
halt ein und finde deine Ruh,
da Denken fällt dir zunehmst schwer,
du denkst zuviel und immer mehr.
Doch immer mehr ist nie genug,
das Denken ist oft nur Betrug
und manchmal ist es viel zu viel,
bleib entspannt, lutscht dein Eis am Stiel.
Setz dich auf die blaue Banke,
oft reicht ein kluger Gedanke,
gedacht genau zur richt'gen Zeit
vielleicht schon für die Ewigkeit.
(M)
Mein Gehirn beginnt die Arbeit,
ich flirte, also bin ich, heißt es.
Von Negativität befreit,
so denk ich, klappt es meistens.
Mein Gehirn befiehlt der Zunge,
Ideenreichtum zu verbreiten.
Luft holen aus tiefer Lunge,
Gedanken sollen aus mir gleiten.
Ich stehe da und bleibe stumm,
sie schaut mich lächelnd an und lacht,
du denkst zu viel, das find ich dumm ,
das hast du dir zu leicht gedacht.
(H)
FREITAG - DENKEN (M - 15.10.2021)
Thinking ...
About things
past, present and future
yesterday, today and tomorrow
remembering
reliving
regretting
reassessing
planning
most of the time
most of my life
just thinking …
contemplating
ruminating
brooding
musing
meditating
sometimes reasoning
speculating
guessing
puzzling things out
many things
different things
new thoughts
memories
dark thoughts
forbidden thoughts
productive thoughts
elusive thoughts
that’s how I
spend my time ...
Am I wasting
my time
our time
your time
everybody's time -
just thinking?
(D)
Vertrocknet ist das Land,.der Baum trägt keine Blätter,
der Mensch, er ist zu dumm,
er schimpft nur auf das Wetter.
Vertrocknet ist das Land,
kein Tier mehr weit und breit,
der Mensch, ihn gibt's nicht mehr,
alles hat seine Zeit.
Vertrocknet ist das Land,
doch irgendwann entsteht
etwas aus dem was bleibt,
bis dann auch das vergeht.
(M)
Viele Risse in unserer Welt,
wie Risse in unseren Seelen.
Und über uns schwebt das Sternenzelt,
niemandem dort werden wir fehlen.
(H)
MONTAG - DÜRRE (Bild) (D - 18.10.2021)
Genesis Redux
On the first day
man took a woman
to respect and love
and it was good.
Later ...
On the second day
man procreated
and had children
and it was good.
Later ...
On the third day
man created fire
and it was warm
and it was good.
Later ...
On the fourth day
man created the wheel
and had mobility for all
and it was good.
Later ...
On the fifth day
man planted crops
and harvested
and it was good.
Later ...
On the sixth day
man tamed the animals
and had food and companionship
and it was good.
Later ...
On the seventh day
man killed man
and blood flowed
and it was good.
Later . .
On the eighth day
man rested not
man was tireless and inventive
and it was good.
Later ...
Later ...
Man was restless
desired everything better
but things became worse
they were not good.
Man fought man
blood flowed
millions died
it was not good.
Man mistreated the animals
caged, tortured and
slaughtered them
that was not good.
Man poisoned the crops
felled the forests
tainted the waters
none of that was good.
Man built planes, ships and vehicles
till there was no room to move
all belching noxious fumes
not at all good.
Man discovered nuclear power
created weapons of destruction
polluted earth, air and sea
far from good.
Man procreated
and procreated, and procreated
hunger and poverty prevailed
good for no one.
Man lost respect for women
beat, enslaved and put them in second place
it was not love
it was not good at all.
And the planet witnessed man's work
and she said ...
Let there be sickness and plague
Let animals, birds and insects die
Let crops mutate and wither
Let there be drought
Let there be flood and storm
Let the earth spew fire and ash
Let man's rule be ended
...
And so it came to pass.
(D)
SON-NET
Tangled in a net of my own making,
trapped in a hamster wheel I call a life,
when all is there merely for the taking,
I chose the narrow path of toil and strife.
Release is what I crave, what I beseech,
freedom to seek new and unfiltered truth,
strike off the fetters still beyond my reach,
forged in the furnace of a misspent youth.
This clinging web hampers my endeavour,
lend me a sword of intellectual steel,
to separate the bonds that strongly tether,
and free me from this Gordian ordeal.
Can I break out of this abysmal trend
or still remain imperfect, to the end?
(D)
MITTWOCH - NETZ (H - 20.10.2021)
Sind die menschlichen Gesetze,
löcherig wie Fischernetze?
Wie viele Sünder schlüpfen durch,
verbreiten weiterhin nur Furcht?
Gleichgültigkeit und Hinterlist,
die Hinterlassenschaft ist trist.
An die Gesetze glaub ich dennoch,
sonst gäb's kein Netz, sondern das Loch.
(H)
Netz
Ein Blatt im Herbstwind
im Spinnennetz verfangen
gelb und rot leuchtend.(M)
Der geheimnisvolle Buchladen in Wien
Eingewickelt in ein seidenes Tuch,
mit einer blauen Schleife drumherum,
so lag es da, das Überraschungsbuch,
die Buchhändlerin zeigte darauf, stumm,
lächelnd und mit einem Augenzwinkern.
Ich war sehr neugierig und nahm das Buch,
löste die blaue Schleife drumherum,
befreite es von dem seidenen Tuch,
es fing an zu singen, fidelibum.
Lächelnd und mit einem Augenzwinkern
nahm ich es in die Hand, hielt es ans Ohr
und lauschte wunderschönen Melodien,
nie gehört in meinem Leben zuvor,
die Buchhändlerin stand stumm da in Wien,
lächelnd und mit einem Augenzwinkern.
M)
FREITAG - BUCH etc. (M - 22.10.2021)
Bücherwurm
In der Sinnlichkeit der Seiten,
ließ die Liebe sie verleiten.
Was sie an den Büchern
hatten,
war die Leidenschaft der Ratten.
Leseratten wollten fühlen,
neugierig in Worten wühlen.
Sie spürten Sätze auf wie Gold,
behaglich warm den Schwanz gerollt.
Im digitalen Bücherturm,
entsteht kein kleiner Bücherwurm.
(H)
Life is Art
I could write a book,
based on experience;
but would it make sense?
I could compose songs,
some happy, others sad;
but they would be bad.
I could paint a scene,
still life or portraiture;
but without allure.
But perhaps, maybe,
I underestimate
my talent - too late.
My book is long,
my song is sung,
my painting hung.
Nothing went wrong?
(D)
Misunderstood
I fell in love as a very young man,
an ill-starred infatuation,
for my words all fell on stony ears,
my yearnings were lost in translation.
Applying for my very first job,
I prepared a fine application.
I’m still not sure just what went wrong,
it was somehow lost in translation.
I went through life as an optimist,
prepared for the worst situation.
All my endeavours went down the tube,
most probably lost in translation.
On my gravestone I wished for words of praise:
He was loved well above his station.
Instead: An insignificant man,
so my life was lost in translation.
(D)
Übergang
Süße Jugend, immer unbeschwert,
eine Zeit, die niemals wiederkehrt.
Bald schon der erste Übergang, Erwachsensein ein Leben lang.
Stolpersteine lagen auf dem Weg,
sie auszuräumen war ein Privileg.
Verlor mich nie im Übergang,
auch wenn die Glocke traurig klang.
Freundschaft und Liebe waren hier,
mal auf, mal ab, Abscheu und Gier.
Übergänge hart und bitter,
manchmal Schwermut,
manchmal Glitter.
Und wieder eine neue Zeit,
was hält sie noch für mich bereit?
Wann kommt der letzte Übergang,
aufrechter Gang im Abgesang.
MONTAG - LOST IN TRANSLATION
(D - 25.10.2021)
Ich habe mich verloren
Da sitz ich nun seit Stunden
und warte und warte, nur worauf?
Ich habe mich verloren,
verloren in meinem Lebenslauf.
Die Zeit heilt alle Wunden,
auch die, von denen ich nie geahnt,
ich habe Zeit zu warten,
warten, mein Leben wird neu geplant.
Ich habe mich gefunden,
noch weiß ich nicht wie, wo und wann,
da sitz ich nun und frage,
frage wann, wann fängt was Neues an.
Ich habe mich verloren
und doch bald wieder gefunden,
ich habe Zeit zu warten,
zu warten, Wochen, Tage, Stunden.
(M)
cancelled
MITTWOCH - XXX (H - 27.10.2021)
cancelled
Stress
Zuviel Stress im Alter
für den alten Falter,
dabei war doch sein Traum
zwischen Blüte und Baum
im Rauch einer Tüte
- ach du meine Güte -
so als alter Falter,
ohne Stress im Alter,
den Tag zu genießen,
das Leben begießen
mit einem Schlückchen Wein,
natürlich nicht allein,
doch es kommt wie es kommt,
ob's ihm behagt oder frommt,
es gibt soviel zu tun,
keine Zeit auszuruhn
jedoch bald, so hofft er,
gibt es den Stress nicht mehr
und er sieht
wie die jungen Falter
schon im Raupenalter
herumkrabbeln,
viel dummes Zeug brabbeln
und als junge Falter
- kein Respekt vorm Alter -
gestresst umherfliegen,
auf Brechen und Biegen
nur den Erfolg suchen,
Rückschläge verfluchen.
Und es lehnt sich zurück,
sucht in der Ruhe Glück,
der gestresste Falter
gelassen im Alter.
(M)
Stress
Mein Stress bringt mich um,
jetzt wird's mir zu dumm.
Ich packe den Stress,
und nehme ihn fest.
Ich werfe ihn raus,
bekomme Applaus.
Herrscht denn jetzt Ruhe,
egal was ich tue?
Schon wieder viel Wind,
ein schreiendes Kind,
wütendes Keifen,
quietschende Reifen.
Mein Stress ist zurück,
nicht kleiner, kein Stück.
Ich gebe jetzt auf,
es nimmt seinen Lauf.
Stress hat jetzt Ruhe,
ich fall in die Truhe.
(H)
FREITAG - STRESS (M - 29.10.2021)
Ess-ing
Stress!
I can't survive without
my stress
although it makes my life
a mess
sometimes more and sometimes
less
causing me too much
distress
that's the truth I must
confess
but it can also be
no less
a blessing in disguise
unless
I overdo it to
excess
and thus limit my
progress
and endanger my
success
when attempting to
impress
by distributing
largesse
but I'm starting to
digress
I just wanted to
express
hopefully with some
finesse
and my opponent to
assess
when I play a game of
chess
or my love starts to
undress
to receive my bold
caress
with all the vigour I
possess
so although it causes
stress
I will continue to
address
all the problems I
suppress
and endeavour to
redress
my reservations -
nonetheless
(D)