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Gedichte von Manfred Eisner
mit
Interpretationen von David Conlin
Verse by Manfred Eisner
with
Interpretations by David Conlin

Des Leuchtturmwärters Töchterlein

 

Des Leuchtturmwärters Töchterlein

ist nicht sehr groß, ist eher klein,

ist noch recht jung, ihr Herz so rein.

 

Ihre Liebe traf den starken Jan,

der ist Pilot und nicht Seemann.

Er liebt sie heiß, die kleine Ann.

 

Er spielt für sie Akkordeon,

schreibt ihr den schönsten Liebessong

und schenkt ihr einen Lutschbonbon.

 

Dann fliegt er fort nach Süden hin,

dort wartet schon die schöne Lin,

die geht ihm niemals aus dem Sinn.

 

Und weit nach Osten treibt's ihn voran,

wunderschöne Swetja aus Astrachan,

zieht ihn für Stunden in den Bann.

 

Von Süd nach Ost und dann nach Nord,

heiß ist die Liebe, kalt der Ort,

der Abschied wie ein kleiner Mord.

 

Nach Kristina aus Hammerfest

schwebt er zu Sheila ins Liebesnest

nach San Francisco, ganz weit West.

 

Die Tour, 4 Nächte dauert nur,

dann geht's zurück zur Ann, retour

und hier verliert sich dann die Spur.

 

Tot wird gefunden der starke Jan,

Ein Dolch im Herz und die kleine Ann,     

schaut ihn lächelnd an, den starken Jan.

 

 

Der Denker

Der Denker denkt,

er denkt Zeit seines Lebens,

der Denker denkt,

doch meistens ist's vergebens.

 

Der Mensch im allgemeinen

denkt eher selten während seines Lebens;

und auch bei ihm ist, wenn er denkt,

das Denken meist vergebens.

Herbst

Herbstlich lacht das rote Blatt,

ach, man hat den Sommer satt.

 

Nackte Bäuche, rot verbrannt,

Komasaufen, Ostseestrand.

 

Ums Gemächt zerschlissenes Tuch,

Klebrige Hemden, Schweißgeruch.

 

Haargestrüpp an Käsebeinen,

es ist schlichtweg nur zum Weinen.

 

Platzregen, Gewitterwand,

in den Schuhen piekt der Sand.

 

Mückenstich und Sonnenbrand,

Zeckenbiß am Havelstrand.

 

Schattigen Platz gibt es keinen,

es ist schlichtweg nur zum Weinen.

 

Durchs Schwimmbad schwebt Pipigeruch,

ein Hund pinkelt aufs Badetuch.

 

Die Brust behaart und Muskelshirts,

die Musik zu laut und schlechte Flirts.

 

Verkohltes Grillfleisch von den Schweinen,

es ist schlichtweg nur noch zum Weinen.

 

Bald kommt der Herbst, kommt bald geschwinde,

endlich wehen die kalten Winde.

 

Übers Land ziehn Nebelschwaden,

in den Äpfeln ruhn die Maden.

 

Wolkenverhangen des Himmels Gesicht,

schummrig, dämmrig, trübe ist das Licht.

 

Ach, man hat den Sommer satt,

herbstlich lacht das rote Blatt.

Manfred Eisner, Oktober 2015

Die Bank

Hier haben wir uns zum ersten Mal

getroffen,

geküsst und unsre Liebe uns

geschworen,

mit sehr teurem Champus uns dann

vollgesoffen

und uns im Hier und Jetzt total

verloren.

 

Kein Mensch sitzt mehr auf dieser Bank,

als Gast nur hier und da ein Spatz,

und für die schöne Zeit als Dank

spray ich nur diesen einz'gen Satz:

 

"Es ist zwar traurig, aber wahr,

mit dir war's immer wunderbar!"

 

Vorbei die Zeit in Zärtlichkeit,

vergebens die Begehrlichkeit,

es naht die Zeit in Einsamkeit,

vergebens war Gemeinsamkeit.

 

Nun sitz ich ab und an noch hier,

denk an die Zeit zurück,

statt Champus trink ich nur noch Bier

und hab verpasst mein Glück.                                    

Mai 2017

Alles drängelt

 

Alles drängelt, alles drückt,

alles schiebt und ist entzückt,

Immer vorwärts, hin zum Glück,

immer weiter, nicht zurück.

 

Immer weiter, alles drückt,

alles schiebt und ist verzückt,

hier entlang und nie zurück –

doch wo bleibt das Glück?

 

Nicht gesehn, vorbei das Glück

und es führt kein Weg zurück,

alles drängelt, alles drückt,

alles schiebt und war entzückt.

Juni 2016

 

The Lighthousekeeper's Daughter

The lighthousekeeper's daughter's small

She's not too big, and not so tall,

Still very young, her heart's in thrall.

 

She fell in love with big, strong Jan

a pilot, not a sailorman,

madly in love with little Ann.

 

 He played for her accordion,

wrote for her a romantic song.

She thought that he could do no wrong.

 

Then off to the south he flew.

there waiting for him sweet Lulu.

The time with her is never blue.

 

 The eastern route is now his plan,

stunning Swetja from Astrakhan.

"Her greatest fan, I am" said Jan.

 

South to east and then to north,

hot is the love, but cold the port.

Farewell is the last resort.

 

From Kristina in Hammerfest

he flies to Sheila in her nest

in San Francisco, wild, wild west.

 

The tour ends after the fourth night

then back to Ann, the final flight,

but then, our hero's lost from sight.

 

Now dead and gone lies strapping Jan

dagger in heart, and little Ann

regards him fondly, big, strong Jan.

The Thinker

The thinker thinks,

he thinks his whole life long.

The thinker thinks,

but mostly gets it wrong.

 

Humans in general

think much less than they ought

and when they do

their thoughts count most for naught.

 

Autumn

Red autumn leaves reflect the sky

summer's over say goodbye.

 

Naked tummies, bright-red, sore,

coma drinking, Baltic shore.

 

Towels round our private parts

sticky shirt and silent farts.

 

Stubbly hair on cheesy thighs

apathy and heavy sighs.

 

Raining cats and dogs and thunder,

gritty sand in shoes, no wonder.

 

Sunburn and mosquito hunt,

ticks on Havel waterfront

 

No more shady places, why?

Really makes you want to cry.

 

Urine scent from swimming pool,

stray dog pisses on my towel.

 

 

Hairy chests and muscle shirts

blaring music, macho flirts.

 

Charred pork steaks and warmish beers

drive the strongest man to tears.

 

 

Autumn's coming, we'll survive,

at last the bracing winds arrive.

 

 

O'er the land drifts mist galore

maggots snug in apple's core.

 

Heaven's face obscured with clouds

and a dark veil the light enshrouds.

 

Summer adieu, we're now in fief

to autumn and its rust-red leaf.

The Bench

 

It was here we met for the very first time,

Kissed and swore our love would ever be in season,

overindulged in the most expensive champagne,

and in the here and now lost all sense and reason.

 

 

The bench now empty, no soul nigh,

infrequent sparrows come and go,

in thankfulness for times gone by

I spray a single graffito:

"It's sad but true, I have to say

with you 'twas sunshine every day"

 

The time of tenderness is gone

desires vanish one by one,

the time for loneliness has come,

togetherness its course has run.

 

Now and again I linger here,

and think of times long past,

instead of bubbly I drink beer,

luck ran out at the last.

 

Under pressure

Under pressure, ever frightful,

under stress, at times delightful.

Ever forward to your luck,

ever onward, never back

 

Ever forward, ever frightful,

ever pressure, still delightful.

Here along and never back,

luck has gone astray - alack!

 

 Luck is out of sight alack,

and now there is no way back.

Ever pressure, ever frightful,

ever stress, 'twas once delightful.

Küssen Müssen

 

Küssen müssen

an den Flüssen,

die vor Liebe überfließen

und genießen

auf den Wiesen

an den Flüssen

zart umhaucht

von Liebesküssen!

 

Sanfte Riesen

auf den Wiesen

sieht man

an den Flüssen

freche Zwerge küssen.

 

Und die Zwerge brechen Zweige,

und ein Riese spielt die Geige,

spielt die Geige für die Riesen,

die dort küssen auf den Wiesen

freche Zwerge, die vom Berge

mit den Flüssen

treiben müssen

zu den Riesen

auf den Wiesen

an den Flüssen

küssen müssen!

 

Der Sommer ist längst vorbei

Der Sommer ist längst vorbei,

die Rosen sind verblüht,

dein Lachen hat der Wind verweht,

die Liebe ist verglüht.

 

Verlassen steht das Bett im Raum

und meine Stimmung kippt von Dur nach Moll,

der Kühlschrank summt und ist doch leer,

nur die Marmeladengläser sind voll.

 

Nietzsche und Rilke haben's geahnt:

alleine ist der Winter hart.

Doch meine Träume bleiben mir

und bis zum Frühling wächst mein Bart.

Oktober 2015

 

Des Schlachters dunkle Träume

 

Ich schau das Kälbchen an,

sag zart und leise Muh!

Das Kälbchen wiegt den Kopf

und macht die Augen zu.

 

Wenn ich mich schlafen lege

und mach die Augen zu,

dann wiegen alle Kälbchen

den Kopf und machen Muh!

 

Und in den dunklen Träumen

da schwirren um mich her

in meinem Kopf die Schnitzel:

dann weine ich so sehr.

 

Am Morgen bin ich schweißgebadet

und fühle mich so leer,

in meinem Kopf die Kälbchen,

sie werden immer mehr.

 

Die ganze Kälbchen-Herde

kommt langsam auf mich zu,

sie schaun mich traurig an

und klagen leise Muh!

26. April 2019

Aufkommende Dunkelheit

(Else Lasker-Schüler gewidmet)

 

Es ist die Zeit,

in der die Straßenlaternen noch nicht wissen,

ob sie schon angehen sollen.

Auf dem Tempelhofer Feld

Kinder mit Seifenblasen

die über die Wiese rollen.

 

Wummernde Bässe treiben

dunkle Wolken heran -

silbern fallen die Tropfen.

Und auf einmal Gedanken

an die Endlichkeit und Abschied -

mein Herz fängt an zu klopfen.

 

"Es ist ein Weinen in der Welt,

als ob der liebe Gott gestorben wär",

Else Lasker-Schülers Weinen

flüstert leise und sanft mir hinterher.

 

Mit der aufkommenden Dunkelheit

lasse ich mich treiben in die

Anonymität der Straßenträume,

lausche ihnen hinterher

im schwachen Licht der Gaslaternen

im Nachtschattenriss der schwarzen Bäume.

 

"Es ist ein Weinen in der Welt,

als ob der liebe Gott gestorben wär."

Sommer 2015

 

Die Lichter der Großstadt

 

Die Lichter der Großstadt:

        Augen in der Einsamkeit.

Die Bürgersteigplatten:

        Laufstege der Getriebenen.

Der Bettler mit der Blechdose:

        die Mahnung vor Überheblichkeit.

Die tote Ratte am Straßenrand:

        die Gewißheit, hier stirbt jeder.

 Juni 2018

 

Die Lindenblätter sind schon abgefallen

 

Die Lindenblätter sind schon abgefallen

und auch der Ahorn steht schon kahl,

mein Herz umfassen feuerrote Krallen,

ins Zimmer scheint der Mond so fahl.

 

 

In diesem Zimmer spürte ich die Liebe,

die Liebe, wie sie war, so klar,

jetzt ist es leer, nichts was von dir noch bliebe,

bald ist's vorbei, so trüb das Jahr.

 

So trüb das Jahr, so geht es bald zu Ende,

vermiss' dein lachendes Gesicht,

schau mich im Zimmer um, seh leere Wände,

was kommen wird, ich weiß es nicht.

24. November 2017

Berge und Zwerge

 

Beim Betrachten der Berge

philosophieren die Zwerge:

Sind wir so klein,

die Berge so groß?

Sind wir verschwunden

im grasgrünen Moos?

Wer kann uns sehen,

nur die Grillen im Gras?

Was weiß die Grille

von Liebe und Haß?

Unsre Liebe zu den Riesen

ist eine einsame Grille!

Das ist unser Postulat

und unser letzter Wille!

 

Kiss and Miss

 

Kisses took

by the brook

that overflows with love

and with rapture

on the pasture

by the river

soothing waft

of lovers kisses

 

Gentle giants

quite defiant

caressing

petite courtesans

brazen lilliputians

 

And the dwarves compose a riddle

while a giant plays the fiddle

plays the fiddle for his missing

comrade giants busy kissing

shameless dwarves who from the hills

float so lightly

down the rills

to their masters

on the pastures

elysian bliss

kiss and miss

 

The summer is long gone

 

The summer is long over,

the roses welk, remember,

your laugh is stolen by the wind,

our love a dying ember.

 

The bed abandoned in the room,

my wounded feelings drop from sharp to flat.

The fridge is empty, buzzing still,

the jam pots all are full, but that is that.

 

Nietzsche and Rilke knew the truth.

The winter is cold as feared.

I gain my comfort from my dreams,

when spring is here, I'll have a beard.

 

The slaughterer's dark dreams

 

I gaze upon the calf,

call soft and gently moo!

The calf reclines its head

and shuts its eyelids too.

 

When I lie down to sleep,

and close my eyes anew,

the calves all sway their heads,

and murmur softly moo!

 

And in the darkest nightmares,

that in my head abound,

I see again the cutlet.

Tears flow without a sound

 

In a cold sweat I waken,

forgiveness I implore,

the calves forever in my thoughts,

increasing by the score.

 

The entire calf herd slowly

approaches, two by two,

with sadness in their faces,

lamenting softly moo!

 

Dusk approaches

 

 

The time of day

When all the streetlights are pondering whether

It's still too early to switch on.

On Tempelhofer Feld

children with bright soap bubbles,

tumbling the grass along.

 

Booming bass boldly driving,

dark clouds, coming closer,

silver raindrops fall at last.

And suddenly my thoughts turn

to eternity and farewells.

My poor heart starts beating fast.

 

"There is a weeping in the world

as if our Lord above had died",

Else Lasker-Schüler's tears

follow me whispering, a soft aside.

 

I allow the approaching darkness

drive me on and on into

the anonymity of dark street dreams.

I follow them listening,

in the weak rays of the gas lanterns,

in the dark night shadow of hornbeams.

 

 

There is a weeping in the world

as if our Lord above had died".

City Lights

 

City lights:

eyes of solitude.

Paving stones:

        catwalk of the driven.

Beggar with tin mug:

        warning of arrogance

Dead rat at curb:

        death is inevitable.

 

Lime leaves have fallen

 

The leaves of the lime tree by now have fallen,

the sycamore's branches are bare,

my heart in the grip of a fiery red talon,

my room lit by the moon's pale glare.

 

In this room I felt love, was never alone

The love, as it then was, so clear

Now it is empty all traces of you gone

Soon it is done, so bleak the year

 

 

So bleak the year, so little can now befall

your lovely smiling face I miss

Look around the room, stare at the empty wall

What now? I gaze in the abyss.

Dwarves and Hills

 

The dwarfs, studying the hills

philosophised, as dwarfs will:

Are we so small,

the hills so high,

does the grass-green moss

shield us from the sky?

Can the beetle see us

or is it too late?

What does the beetle know

about love and hate?

Our love for the great ones

is an insect entire!

That's our assumption

and our final desire.

Ohne Dich

Ich bin so leb- und lieblos ohne dich,

bin Fragezeichen und Gedankenstrich,

bin Dachgarten und Kellertreppe,

bin Hochzeitskleid ganz ohne Schleppe.

 

 

 

Ich bin das Dingdang unbestimmt,

das selber mir den Mut wegnimmt.

Ich bin der Deckel ohne Topf,

ich bin der Spuk in meinem Kopf.

 

 

 

Ich bin ein zwergenhafter Riese,

bin Schneemann auf der grünen Wiese,

ich bin im Wald die dunkle Nacht,

bin schlaflos um die Nacht gebracht.

 

Ich könnt' noch weiter sinnlos dichten

und Reim auf Reim zusammen schichten,

bin Fragezeichen und Gedankenstrich,

ich bin so leb- und lieblos ohne dich.

Dezember 2016

Café im Schnee

4 Frauen im Café

3 Männer im Schnee

der vierte trinkt Tee

allein im Café.

 

Die Frauen essen Torte

den Männern fehlen die Worte

der Mann allein im Café

trinkt schweigend seinen Tee.

 

4 Frauen verlassen das Café

3 Männer warten weiter im Schnee

der vierte trinkt Tee

allein im Café.

 

Aufgegessene Worte

eine fehlende Torte

Schnee im Café

schweigender Tee.

Der Kreisel

 

Sanft und leise

dreht im Kreise

der Kreisel leise

und geschwind

im Wind das Kind

dreht im Kreise

sanft und leise

den Kreisel im Kreise

und die Zeit dreht im Kreise

sanft und leise

wie der Kreisel im Kreise.

 

 

 

Blaue Tische

 

Blaue Tische, rote Decken

und ein Mund,

der seinen fünften Ouzo spürt.

 

Auf dem Tisch ein Haufen Flecken

und zwei Augen,

deren Blick ins Leere führt.

 

Blaue Tische, rote Decken

und ein Meer,

das sanft ans Ufer spült.

 

Auf dem Tisch ein Haufen Flecken

und ein Mensch,

der sich verloren fühlt.

 

Blaue Tische, rote Decken

und das Schweigen des Meeres.

 

Der Morgen

Kaugummi im schütter'n Haar

und der Gedanke an eine Glatze,

Zahnpasta an der Backe

und im Spiegel die dreckige Fratze.

Die Nacht war zu lang

und der Wein war nicht echt,

ein Zittern im Arm

und es juckt das Geschlecht.

Die Sonne geht auf,

der Tag beginnt,

das Zittern bleibt,

die Zeit verrinnt.

 

Augenblick

Jetzt ist in diesem Augenblick,

in diesem Augenblick ist sofort,

sofort ist in diesem Augenblick

diesen Augenblick spüren

und mit einem

Augenblick verstehen,

daß es Liebe ist.

 

April, April!

 

Die Sonne scheint,

April, April,

der Himmel weint,

April, April.

 

Der Mensch wird älter,

bald kommt der Mai

und noch viele Monde

ziehen vorbei.

 

Die Stimmung mal Moll,

die Stimmung mal heiter,

das Glas halbvoll,

das Leben geht weiter.

 

Die Zukunft bringt

was sie will,

der Vogel singt,

April, April!

Leben

Auftritt
    Fußtritt
        Abtritt
 

Leben

Da stehst du nun, schaust an dein Leben,

stellst fest, du standest meist daneben.

 


Worte

Worte verbinden,

Worte verschwinden, Worte entstehen,

Worte vergehen

Und Neues bricht auf!

Without You

Without you I am lifeless, loveless in the dark,

a lonely question - exclamation mark

whether rooftop garden, cellar stair

wedding dress without the flounce and flair

 

I am the something undefined

that saps my courage and disturbs my mind.

I am the pot without a top,

the phantom in my brain that haunts nonstop.

 

A paradox, a giant dwarf,

the snowman on the snowless sward

the darkness in the forests deep,

restlessly turning, robbed of sleep.

 

What is the use of pointless rhyme,

painfully struggling from line to line?

I'm just a question - exclamation mark

without you lifeless, loveless in the dark,

 

Café Olé?

4 women in café

3 men outside in snow

The fourth drinks tea

alone, who would know?

 

The women eat cake in café

the men are speechless

The man alone drinking tea

couldn't care less.

 

4 women leave the café

3 still wait outside in snow

The fourth drinks tea

in no hurry to go.

 

Words just hot air

Snow in café

No cake anywhere

Is it now tea to go?

 

The Roundabout


Smooth, soundless
the roundabout revolves
in circles endless
as a timepiece
quiet and fleet
doesn't cease
while the child
dragging its feet
rotates
with the wind
from the street
round and round.

 

Blue Tables

 

Blue tables, red cloths,

and lips

tasting ouzo number five.

 

On the table, scattered spots

and two eyes,

more dead than alive.

 

Blue tables, red cloths,

and an ocean,

gently lapping on the beach.

 

On the table, scattered spots,

and a man

whose hope is beyond reach.

 

Blue tables, red cloths,

and an ocean of silence.

 

Morning

 

Chewing gum in thinning hair

Not to mention thoughts of a balding pate,

toothpaste in the ear,

in the mirror, glimpsing my future fate.

The night was far too long

the wine not up to much

left with trembling hands

an itch in the crutch.

The sun rises,

day is about,

the trembling remains,

my time runs out.

 

Momentary

 

Now is in this very moment,

this moment is immediate,

immediately is in this moment,

sense this moment,

and momentarily recognise,

that this is love.

 

April, April!

Sun is shining,

April, April,

heavens crying,

April, April.

 

Man grows older

May is imminent

and many moons

transect the firmament.

 

Mood first class

or not so bon

half full glass

life goes on

 

The future brings

what it will

the blackbird sings

April, April!

Life

Appear
    Bum steer
        Disappear

 

Life

There you stand, watching your life, and sigh,

realising, it mostly passed you by.

 

Words

Words combine,

words disappear, words align,

words fade away

Start a new day!

Der Tod in der Kirche

 

Roter Backstein

dickes Blut

eingemauert

in der Glut

verbrannt

ohne Namen

unbekannt

die Schreie

nicht gehört

die Seelen

zerstört -

ein letztes Gebet

die Asche verweht.

 

Der Wald steht still und einsam

 

Der Wald steht still und einsam

und verlassen

steh ich im Wald

und verlassen

und still und einsam steht der Wald.

 

Mein Herz schlägt wild und heftig

und gebrochen

steh ich im Wald

und gebrochen

schlägt wild und heftig mein Herz im Wald.

 

Dein Blick ist kalt und eisig

und drohend

stehst du im Wald

und drohend

ist kalt und eisig dein Blick im Wald.

 

 

Unsre Liebe vergeht sacht und leise

und verwundert

stehn wir im Wald

und verwundert

vergeht sacht und leise unsre Liebe im Wald.

6. Juli 2018

 

 

Die Ameisen am Ginster träumen von Ringelnatz und haben ihn sehr lieb

 

 

 

Am Rand von Gleisen

aus Eisen

singen die leisen

Meisen sanfte Weisen

für die Ameisen

auf Reisen

die kreisen

zwischen den Schneisen

und Gleisen

aus Eisen

und lauschen den Weisen

der Meisen

auf ihren Reisen.

24. Oktober 2019

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Lampe

 

Erhellend in dunkler Nacht

ward ich um den Schlaf gebracht.

Ich dreh mich um,

wer schaut mir stumm

ins geblendete Gesicht?

Die Lampe ist's

mit ihrem Licht.

2012

Nacht im Harz

 

Die Nacht ist dunkel,

die Nacht ist schwarz,

die Nacht ist kalt,

die Nacht hier im Harz.

 

Was weiss der Teufel

vom Paradies,

ich schmor' in der Hölle,

mir ist so mies.

 

Die Nacht ist böse,

die Nacht ist Grausamkeit.

Die Nacht macht einsam,

die Nacht in Dunkelheit.

 

Was weiss der Teufel

vom Sonnenschein,

ich sitz im Dunkeln

und bin allein.

 

Der Harz ist dunkel,

der Harz ist Gewalt,

der Harz ist böse,

der Harz ist kalt.

 4. Juni 2019

 

Die Viren – Nach der Apokalypse

 

Es ist so friedlich auf der Welt,

die Viren haben aufgeräumt,

der Menschheitstraum ist ausgeträumt,

es ist so ruhig auf der Welt.

 

Es ist so ruhig auf der Welt,

die Bäume steh‘n im satten Grün,

Millionen bunte Blumen blüh‘n,

es ist so friedlich auf der Welt.

 

Nie war es friedlich auf der Welt,

stets ein Kampf ums Überleben,

ohne Gnade und Vergeben,

nie war es ruhig auf der Welt.

 

Jetzt ist es ruhig auf der Welt,

die Viren haben aufgeräumt,

der Menschheitstraum ist ausgeträumt,

jetzt ist es friedlich auf der Welt.

14. März 2020

Der Tod in der Kirche

 

Roter Backstein

dickes Blut

eingemauert

in der Glut

verbrannt

ohne Namen

unbekannt

die Schreie

nicht gehört

die Seelen

zerstört -

ein letztes Gebet

die Asche verweht.

 

Der Wald steht still und einsam

 

Der Wald steht still und einsam

und verlassen

steh ich im Wald

und verlassen

und still und einsam steht der Wald.

 

Mein Herz schlägt wild und heftig

und gebrochen

steh ich im Wald

und gebrochen

schlägt wild und heftig mein Herz im Wald.

 

Dein Blick ist kalt und eisig

und drohend

stehst du im Wald

und drohend

ist kalt und eisig dein Blick im Wald.

 

 

Unsre Liebe vergeht sacht und leise

und verwundert

stehn wir im Wald

und verwundert

vergeht sacht und leise unsre Liebe im Wald.

6. Juli 2018

 

 

Die Ameisen am Ginster träumen von Ringelnatz und haben ihn sehr lieb

 

 

 

Am Rand von Gleisen

aus Eisen

singen die leisen

Meisen sanfte Weisen

für die Ameisen

auf Reisen

die kreisen

zwischen den Schneisen

und Gleisen

aus Eisen

und lauschen den Weisen

der Meisen

auf ihren Reisen.

24. Oktober 2019

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Lampe

 

Erhellend in dunkler Nacht

ward ich um den Schlaf gebracht.

Ich dreh mich um,

wer schaut mir stumm

ins geblendete Gesicht?

Die Lampe ist's

mit ihrem Licht.

2012

Nacht im Harz

 

Die Nacht ist dunkel,

die Nacht ist schwarz,

die Nacht ist kalt,

die Nacht hier im Harz.

 

Was weiss der Teufel

vom Paradies,

ich schmor' in der Hölle,

mir ist so mies.

 

Die Nacht ist böse,

die Nacht ist Grausamkeit.

Die Nacht macht einsam,

die Nacht in Dunkelheit.

 

Was weiss der Teufel

vom Sonnenschein,

ich sitz im Dunkeln

und bin allein.

 

Der Harz ist dunkel,

der Harz ist Gewalt,

der Harz ist böse,

der Harz ist kalt.

 4. Juni 2019

 

Die Viren – Nach der Apokalypse

 

Es ist so friedlich auf der Welt,

die Viren haben aufgeräumt,

der Menschheitstraum ist ausgeträumt,

es ist so ruhig auf der Welt.

 

Es ist so ruhig auf der Welt,

die Bäume steh‘n im satten Grün,

Millionen bunte Blumen blüh‘n,

es ist so friedlich auf der Welt.

 

Nie war es friedlich auf der Welt,

stets ein Kampf ums Überleben,

ohne Gnade und Vergeben,

nie war es ruhig auf der Welt.

 

Jetzt ist es ruhig auf der Welt,

die Viren haben aufgeräumt,

der Menschheitstraum ist ausgeträumt,

jetzt ist es friedlich auf der Welt.

14. März 2020

Die Wintertür ist offen

 

Im Herbst vergangener Zeiten

spürte ich noch Hoffnung

und Zuversicht.

Jetzt,

angekommen im Winter der Gegenwart

sehe ich das Ende vor mir -

aus bleichen Nebeln kommend

steigen die Raben empor,

weisen mir den Weg,

den zu gehen

mit ruhigem Herzen

es mir immer leichter wird.

22. Oktober 2019

East of the Sun, West of the Moon

 

East of the sun, west of the moon,

der Kopf ist schwer, der Sekt macht dun.

 

Ich laß mich treiben in der Dunkelheit

zu zweit mit mir und meiner Einsamkeit.

 

Mal wieder gefällt mein Ich mir nicht,

es denkt zu dunkel, versperrt das Licht.

 

West of the moon, east of the sun,

und wie geht's weiter, was folgt dann?

 

Die Nacht treibt davon, der Tag schleicht sich ein,

die Träume verblassen im Sonnenschein.

 

Ich öffne die Arme, soviel Luft strömt zu mir,

(Ich öffne die Arme und bin ganz bei mir),

ich bin allein und meine Gedanken bei dir.

(bin allein und meine Gedanken bei dir).

 

Ich öffne die Arme, bin ganz bei mir

mit meinen Gedanken, allein mit mir.

Januar/Februar 2016

 

Eiskristalle

 

Die Luft voller Eiskristalle,

spür kaum noch deinen Atem.

Du läufst an meiner Seite -

Ein Feuervogel im Eismeer,

Glück und Unglück.

Die Wangen gerötet

wie der Tempranillo,

den wir den Abend über getrunken haben.

Eine Locke,

einer Feder gleich,

halte ich in der Hand,

als du gehst.

Sie bleibt zurück -

Die Luft voller Eiskristalle,

ein Atemzug der Erinnerung.

18. Dezember 2019

Die Nacht ist kalt

 

Die Nacht ist kalt

der Mond scheint hell

der Tod kommt bald

er kommt ganz schnell.

 

Du fragst noch wann

er ist schon da

er klopft nicht an

ist einfach da.

 

Er lächelt zart               

nickt sanft dir zu                  

die Gegenwart                      

hat endlich Ruh.                  

 

Die Nacht war kalt

der Mond schien hell

der Tod kam bald

er kam ganz schnell.

Die Welt ist eine Achterbahn

 

Version I

Die Welt ist eine Achterbahn,

mal geht es rauf, mal geht es runter,

und irgendwann dann geht sie unter;

und Du in deinem kleinen Wahn,

gehst rauf und gehst auch runter,

in jedem Fall mit unter.

2005

 

Version II

Die Welt ist eine Achterbahn,

mal geht es rauf, mal geht es runter,

und Du in deinem kleinen Wahn,

fällst irgendwann herunter.

 

Du drehst und drehst und drehst dich mit,

und träumst von Liebe, Glück und Zärtlichkeit,

verpasst dabei den nächsten Schritt

und fällst zurück in Einsamkeit.

 

 

Mach's wie ein Tänzer, Schritt für Schritt,

das Leben ist wie eine Achterbahn,

der Rhythmus treibt dich, nimmt dich mit,

- tust du's nicht, ist die Zeit vertan.

 

Die Zeit verfliegt

 

Die Zeit verfliegt,

schnell wie ein Traum,

manch einer spürt

sein Leben kaum

und hängt sich auf

am nächsten Baum.

13. Mai 2018

Die Wolke Theodor

 

Die Wolke Theodor

schwebt von rechts nach links

durchs Ohr,

 

die Königin weint,

und ihr Zwerg lacht,

denn wer hätte das gedacht:

 

Die Wolke Theodor

schwebt von links nach rechts

durch der Königin ihr Ohr,

 

schwebt vorbei an Mund und Nase,

lässt sich endlich sanft hernieder

auf der Königinnen Mieder.

 

Die Wolke Theodor

schwebt von rechts nach links

durchs Ohr.

Eifersucht

 

Zitronengelber Neid und

purpurrote Lust und

eine weiße Sehnsucht

so weit entfernt vom Rot der Liebe.

Zum Glück ist graue Nacht und

niemand sieht das Schwarz meiner Gedanken.

 

Winter's Gate Is Open

 

In autumn, in times past

I still felt hope

and confidence.

Now,

arrived in the winter of present

I see the end approaching.

Out of the pallid mists

the ravens soar

showing me the way

I must go,

that I will take

with an ever-tranquil heart.

 

East of the sun, west of the moon

 

East of the sun, west of the moon,

Too much wine, my head a balloon.

 

I let myself drift far in the darkness,

the two of us, me and my loneliness

 

Yet still my me can't abide my I,

he thinks too darkly, blocks out the sky.

 

West of the moon, east of the sun,

what is next, what's the follow-on?

 

The night glides away; the day sneaks in

Fading dreams, as the sunbeams begin.

I open my arms, the breeze streams to me

(open my arms - am at one with me)

I am alone, but my thoughts are with you

(alone - my thoughts always with you)

 

 

 

I open my arms, am at one with me,

alone with my thoughts and alone with me.

 

Ice crystals

 

The air full of ice crystals

I scarcely feel your breath

you walk at my side -

a firebird in polar sea,

fortune in misfortune.

Ruddy cheeks

like the Tempranillo

that we drank throughout the evening.

A lock

light as a feather,

held in my hand

as you leave.

What remains?

The air full of ice crystals,

A breath of memory.

 

 

The Night is Cold

 

The night is cold

the moon shines bright

death comes in bold

it comes tonight.

 

You ask when -

it's at the door

it doesn't ring -

not anymore.

 

A gentle smile

A nod in passing

now it's time

the peace is lasting.

 

The night was cold

the moon shone bright

death came in bold

it came tonight.

The world's a rollercoaster

The world's a rollercoaster,

it sometimes goes up, and sometimes down

and eventually turns upside-down.

And you, yes you, little boaster,

go right up and then go down,

but certainly upside-down.

 

 

The world's a rollercoaster,

it sometimes goes up, and sometimes down,

and you, yes you, little boaster,

eventually turn upside-down.

 

You turn and twist, you're in a mess

and dream of love and luck and tenderness.

You've lost your way you must confess,

and slip back into loneliness.

 

Act like a dancer, step by step

on the rollercoaster that is your life,

the rhythm leads you, lends you pep,

if not, you'll waste your time in strife.

Time flies

 

Time flies

without recall

some hardly notice

their life at all

and hang themselves -

with a short rope - and a fall.

 

A Cloud named Theodor

 

The cloud named Theodor

floats right to left through

her ear,

 

the Queen laments

the dwarf laughs loud,

then no one would have thought that

 

the cloud - named Theodor

would float right to left

and right through the Queen - her ear,

 

and floating past her mouth and nose

finally settles down on her

silky royal underwear.

 

The cloud named Theodor

floats right to left through

her ear.

Jealousy

 

Lemon-yellow jealousy and

purple lust and

white yearning

so aloof from the red of love

luckily, the night is grey and

no one sees the blackness of my thoughts.

Ein kleiner Wandersmann

 

Es träumt ein kleiner Wandersmann,

wo er des sonntags wandern kann.

Er wandert durch den Winterwald,

der Wald ist kalt,

drum stirbt er bald.

Das war der kleine Wandersmann,

der sonntags nicht mehr wandern kann.

Ein gelebter Augenblick

 

Die nassen Wiesen,

das feuchte Gras -

verdeckt im Nebel

finde ich auch blind zu dir.

 

Die treibenden Blätter,

der kühle Luftzug -

im kalten Herbstatem

spüre ich das Feuer in mir.

 

Dieser eine Kuß,

dieser Kuß, der unvergänglich scheint -

er brennt sich ein,

ein Augenblick – einmalig und unvergessen.

Die Vergeblichkeit,

einen Augenblick

gelebten Lebens

wiederholen zu wollen.

 

Die Sonne trocknet das feuchte Gras,

auch die Tränen,

die Tränen des Glücks

über diesen einen gelebten Augenblick,

er bleibt.

11. Januar 2020

Bohren

 

Er überlegte lange,

während er in der Nase bohrte,

bis er ihn hatte,

den Popel;

und er begriff das Sprichwort:

wer sucht, der findet.

Juni 2018

Ein gelebter Augenblick

 

Die nassen Wiesen,

das feuchte Gras -

verdeckt im Nebel

finde ich auch blind zu dir.

 

Die treibenden Blätter,

der kühle Luftzug -

im kalten Herbstatem

spüre ich das Feuer in mir.

 

Dieser eine Kuß,

dieser Kuß, der unvergänglich scheint -

er brennt sich ein,

ein Augenblick – einmalig und unvergessen.

 

Die Vergeblichkeit,

einen Augenblick

gelebten Lebens

wiederholen zu wollen.

 

Die Sonne trocknet das feuchte Gras,

auch die Tränen,

die Tränen des Glücks

über diesen einen gelebten Augenblick,

er bleibt.

11. Januar 2020

Es fällt der Schnee

Es fällt der Schnee
    Schnee fällt
Es blaut der Himmel
    Himmel blaut
Es scheint die Sonne
    Sonne scheint
Es taut der Schnee
    Schnee taut
Es scheint die Sonne
    Sonne scheint
Es brennt die Erde
    Erde brennt
Es schweigt die Erde
    Erde schweigt
Dezember 2016

 

Abschied

 

Ein Schwarm von Saatkrähen

verdunkelt schneller den

herannahenden Abend.

 

Das Pochen von Hunderten

von Saatkrähenherzen

erschüttert die grauen Wolken am Himmel.

 

Zwei schwarze Boten der Dunkelheit

stürzen herab, umschmeicheln mich

mit sanften Schwingen,

greifen mich und tragen mich fort

in den Hades meiner Träume.

 

Ariadnes Faden umschlingt mich,

fesselt mich -

mit einem leisen Röcheln

trete ich ein in den Hades.

 

Meine Seele treibt davon

mein Körper löst sich auf,

verschwindet.

 

Ich bin angekommen!

 

Frühling in Berlin

 

Frühling in Berlin,

der Wettlauf der Bäume,

wer trägt als erster grün.

Es gewinnt immer die Weide.

Sie kommt als erste,

flüsterst du mir ins Ohr,

lachst und nimmst mich mit zu dir.

 

Meine Seele und auch mein Herz gebe ich nicht her,

von meiner Liebe kriegst du alles und noch viel mehr.

 

 

 

Noch hakt sich der Satz von dir in meiner Sehnsucht ein,

schon ist der Sommer vorbei, Regen statt Sonnenschein.

 

Herbst in Berlin,

der Wettlauf der Bäume,

wer verliert als letzter das Grün.

Es gewinnt immer die Weide.

Sie geht als letzte,

flüsterst du mir ins Ohr,

drehst dich um und lässt mich stehn,

lässt mich warten bis zum

Frühling in Berlin.

11. Mai 2020

A little Wanderer

A wanderer dreamed on Monday,

where he could go on Sunday.

He wandered through the wintry wood,

'twas cold - no hood,

he died - not good.

His wand'ring took him to death's door

On Sundays, he'll wander no more.

A Moment Lived

 

Even in damp fields,

the sodden grass

covered in grey mist

I'll find my way to you

 

The fluttering leaves,

the freshening breeze

on chilly autumn days

I sense the fire in me.

 

This single kiss,

this kiss that seems imperishable

brands in my soul

Like a moment that is never to return.

 

The futility,

To wish a moment

Of life once lived

To be reiterated.

 

The sun dries not only the damp grass

But also dries the tears

Tears of happiness

Of this one fleetingly experienced moment,

That nothing can obliterate.

Boring

His deliberations blind,

with his index finger up his nose,

until he got

the snot.

So now, finally, he knows:

seek, and you shall find.

A Moment Lived

 

Even in damp fields,

the sodden grass

covered in grey mist

I'll find my way to you

 

The fluttering leaves,

the freshening breeze

on chilly autumn days

I sense the fire in me.

 

This single kiss,

this kiss that seems imperishable

brands in my soul

Like a moment that is never to return.

 

The futility,

To wish a moment

Of life once lived

To be reiterated.

 

The sun dries not only the damp grass

But also dries the tears

Tears of happiness

Of this one fleetingly experienced moment,

That nothing can obliterate.

 

Snow falls

 

Snow falls
    snowfall
The sky is blue
    skyblue
The sun shines
    sunshine
The snow melts
    snowmelt

The sun shines   

     sunshine
The earth burns
    burnt earth
The earth is silent
    silence

Departure

 

A parliament of rooks

darkens prematurely

the ever-looming twilight

 

The hundredfold vibration

of pulsating rook hearts

disorders the dark-grey clouds in the heavens.

 

Two dusky messengers of darkness

plummet down, encircle my frame

in their feathered wings,

grapple me and carry me forth

into the Hades of my dreams

 

Ariadne's thread encloses me,

shackles me -

with a concluding gasp

I pass the gates of Hades.

 

My soul gently drifts away

my cadaver dissolves,

vanishes.

 

I have reached my goal!

Spring in Berlin

 

Spring in Berlin,

contest of the trees

Who first wears its costume.

The willow's always the winner.

Forever the first

You whisper in my ear

Laugh - take me with you from here.

 

Even for you from heart or soul I cannot sever,

(Neither my heart nor my soul can I give you ever,)

but love and much much more is yours now and forever

 

Your final words to me entangle in my yearning.

now rain is in our hearts, the sun no longer burning.

 

Autumn in Berlin,

contest of the trees

Which one first sheds its costume.

The willow's always the winner.

Forever (the) last,

You whisper in my ear

Turn away and leave me standing

Leave me waiting until

Spring in Berlin

Erdenschwere

 

Nichts getan, nichts gemacht,

nur geküsst, nur gelacht,

nichts versucht, nichts gewonnen,

so ist der Tag zerronnen,

nicht geschlafen, nicht gewacht,

nur den Tag im Traum verbracht. -

 

Wenn wirklich jeder Tag so wäre,

dann drückt sie nicht, die Erdenschwere.

7. November 2019

 

Ein Mann velor sein Leben

Ein Mann verlor sein Leben
im Kampf fürs Vaterland;

der Mann war sehr ergeben,
sein Name? Unbekannt.

Er konnt' die Waffe halten,
die ihm man hat gereicht,
ringsum die Schüsse knallten,
ihm fiel das Töten leicht.

Er dachte nur selten nach,          
er schoss und traf sehr gut,           
in der Nacht lag er nie wach,      
man liebte seinen Mut.               

Und als er selbst getroffen
im Kampf fürs Vaterland,
da war kein letztes Hoffen,
ein Grabstein: Unbekannt.


 

Einer kommt und einer geht

 

Einer kommt und einer geht,

niemand weiss wie's weitergeht,

alle schauen sich fragend an

und dann kommt sie, die Frage "wann",

wann geht es los, wann geht es voran?

Bis der nächste kommt und stellt sich an.

Ein andrer geht, weiss nicht wohin,

es macht doch alles keinen Sinn.

Niemand weiss wie's weitergeht,

einer kommt und einer geht.

Bleibt einer übrig? Ich weiss es nicht,

schau nur in ein fragendes Gesicht,

und ich kann es nicht versteh'n,

immer nur Kommen und Geh'n.

Einer kommt und einer bleibt und einer geht

und immer noch weiss niemand wie's weitergeht.

 

31. August 2017 (geschrieben in der Notaufnahme des Martin-Luther-Krankenhauses)

 

 

Hampelmann und Hampelfrau

 

Ein Männlein mit dem Namen Hampelmann

hampelt träumend nachts die Straße entlang.

Da kommt so von quer, bei sehr viel Verkehr

schwankenden Schritts die Hampelfrau daher.

 

Hampelmann und Hampelfrau,

er ist nüchtern, sie ist blau.

 

"Ach Hampelmann, du süßer Hecht",

er lächelt, denkt: sie hat ja Recht;

kneift sie ins Hampelbein und lacht:

herrlich so eine Hampelnacht.

 

Hampelmann und Hampelfrau,

er ist nüchtern, sie ist blau.

 

Die Nacht ist dunkel, Hampelfrau kokett,

Hampelfrau zieht ihn in ihr Hampelbett -

 

sie hampeln bis zum Morgen im Duett.

2013

Einer Angebetenen

 

Dein Weinen ängstigt mich,

        es ist so leise,

es geht eine Träne

        auf einsame Reise

 

Deine Stimme erschreckt mich,

        sie ist so schrill,

es ist als ob sie nicht weiss,

        wohin sie will.

 

Dein Lachen frustriert mich,

        es ist so laut,

es hat vom Witz schon

        die Pointe geklaut.

 

Dein Auge fasziniert mich,

        es ist so allein

über der Nase,

        wie die Warze vom Schwein.

 

Dein Schnarchen berührt mich,

        es ist so laut,

es ist als ob Goliath

        auf Steinen kaut.

 

Schiffbruch

 

Ein Schiff fährt vom Hafen weit hinaus aufs wilde Meer,

ein vergess'ner Seemann springt vergebens hinterher

und er schwimmt in wilden, heftigen Zügen,

ach, es ist ein vergebliches Vergnügen.

Drum kehrt er nach einer Weile wieder um,

geht in die nächste Bar, besäuft sich mit Rum

bis er im Bordell bei seiner Ann landet -

derweil das Schiff an einem Eisberg strandet.

 

Da sieht man wieder: laß' die Schiffe fahren,

auf dem Meer, da lauern wilde Gefahren.

Bleib in den Armen deiner Ann im Bordell

und du bleibst weiter ein fröhlicher Gesell!

Januar 2017

Eine kleine Geschichte des Jazz

 

April wird kommen,

die kleine Blume

wird im Vogelland erblühen,

Seidenpuppen nah bei dir,

bis der letzte Tango in Paris

von der Sommerzeit

in den September gleitet;

es ist großartig,

es ist wundervoll

zwischen dem Teufel

und der tiefen blauen See

ins Savoy zu stampfen,

vom Mondlicht in Vermont zu träumen,

bis die ersten nebligen Tage

im Herbst in New York einsetzen

und die toten Blätter

vom Winde verweht sind,

die Amsel leise Auf Wiedersehn ruft

und Fieber Körper und Seele packt,

doch wie hoch der Mond auch steht,

zum Schluß,

gegen Mitternacht ertönt

im Vogelland das Schlaflied

des Wassermelonenmanns.

Oh, was für eine wunderbare Welt.

1. Juni 2019

Da stehst du nun

 

Da stehst du nun, schaust an dein Leben,

stellst fest, du standest meist daneben.

 

Abgang (2016)

 

Es gilt für jeden Menschen: er geht,

mal geht er zu früh und mal zu spät.

Geht er zu früh oder geht er zu spät,

in jedem Fall: die Tatsache steht,

ob nun zu früh oder zu spät

und wie der Wind auch weht,

die Weltuhr sich dreht:

der Mensch geht.

Geht dieser viel zu spät, heißt es, endlich, er kann gehn,

Geht jener zu früh, denkt man, wie konnte das geschehn?

Am Ende bleibt die Frage stehn:

Wann ist es Zeit für mich zu gehn?

 

Herzklappengeklapper

 

Herzklappengeklapper

sinnloses Geplapper

schweißschwitzende Stirn

Leere im Gehirn

aufregende Erregung

erregende Begegnung

nervöses Zittern

schweres Gewittern

Herzklapperndes Gewühle

in der Seelenmühle

Angstschweiß

Wangen heiß

Kontrollverlust

und ewige Lust!

Forever young

 

Forever young – noch haben wir alle den Traum,

doch die Äste werden dünner am Lebensbaum;

bald kommt der nächste Sturm, es fallen die Blätter,

wir sind zwar gerüstet, doch fürchten wir die Wetter,

die da kommen, die da bleiben und die nicht gehn,

die die Äste schütteln, bis die Blätter verwehn.

 

Und doch ändert sich wieder die Wetterlage,

also genieß die sonnigen, milden Tage!

 

 

Herbststürme

 

Herbststürme mit waagerechten Regenlinien

peitschen über gekräuselte Seen.

Der Herbst legt sein gelb-rot-oranges Band über die Wälder.

Schwere Gedanken an die Endlichkeit

kreisen über das erschlaffte Haupt.

Die Weisheit noch einen langen Weg vor sich zu haben

verabschiedet den Sommer

ins Ungewisse.

Herbst 2012

Regen

Es tropft der Regen,
das Wasser steigt
und mittendrin
die Frau im Kleid.

Es tropft der Regen,
das Wasser naß,
und mittendrin
der Mann wird blaß.

Es tropft der Regen,
der Mann ganz blaß
und mittendrin
die Frau ganz naß.

Es peitscht der Regen,
das Wasser steigt,
verschwunden ist
die Frau im Kleid.

Gravity

 

Nothing done, nothing made,

just kissed, just played,

Nothing tried, and nothing won.

with the passing of the sun.

No time for sleep, no time awake,

just daydreams for daydream's sake.

 

If every day brought such inactivity,

there'd be no need to fight the pull of gravity

A Man Lost His Life

 

A soldier died in combat

fighting for land and crown.

A devoted patriot

his name is still unknown.

 

He held his weapon steady,

when comrades were falling,

around him raged the battle,

killing was his calling.

 

He gave killing little thought,

his aim was fast and true,

undisturbed he slept and fought

death did he never rue.

 

At last he fell in battle,

still fighting for the crown,

he left his only chattel,

a gravestone - name unknown.

One comes in, another goes

 

One comes in, another goes,

what happens next, no one knows,

when will it start, when will it move on?

Till the next one comes to join the run.

Another goes, what's his remit?

I can't make head nor tail of it.

No one knows what's it about,

one comes in, and one goes out

Is anyone left? Just don't ask me,

questioning faces are all I see.

I don't understand, not knowing,

who is coming, who is going.

One comes in, another stays, another goes

And still, what's happens next nobody knows.

 

 

(written in the A & E of a Berlin hospital)

 

Jumping Jack

 

A little man, his name was Jumping Jack,

leapt dreamily along the street - flick-flack,

towards him through the traffic up the hill,

swaying from side to side came Jumping Jill.

 

Jumping Jack, Jumping Jill,

He's stone-cold sober, she's had her fill.

 

"Hey Jumping Jack, you are a one"

He smiles and thinks "you've tied one on",

pinches her bum and holds her tight -

there's nothing like a jumping night.

 

Jumping Jack, Jumping Jill,

He's stone-cold sober; she's had her fill.

 

The night is dark the moon shines overhead,

Jill pulls Jack fast into her jumping bed -

 

and after that, there's no more to be said.

Just for fun - an exact translation is impossible.

A Beloved One

 

I fear your weeping,

it is so noiseless,

a lone teardrop falls

into loneliness.

 

Your voice is fearful,

it is so high,

as if it pursues,

the where or the why.

 

Your laugh frustrates me,

made to provoke,

it steals the punchline

of every joke.

 

Your eye intrigues me,

a prominent sign,

above your nose like,

a wart on a swine.

 

Your snores disturb me,

an incessant groan,

as if Goliath

was chewing on stone.

Shipwrecked

 

A ship sails out from port, the sea is harsh and stormy,

A sailor swims behind crying, "it left before me",

his strokes are awkward; he struggles to excess,

his exertions have no prospect of success.

Reluctantly he swims back, limbs quite numb,

in a nearby bar drowns his sorrows in rum,

then disports with his Ann not just once but twice

while his ship founders on a mountain of ice.

 

Oh matelot, let your ship sail away,

the sea's full of dangers, by night and by day,

remain in the arms of your beautiful Ann,

and stay in the brothel as long as you can!

 

A Short History of Jazz

 

April will soon come,

the little flower

will bloom in Birdland

satin dolls close to you,

until the last tango in Paris

glides from summertime

into September;

it's wonderful, marvellous,

between the devil

and the deep blue sea

stompin' at the Savoy,

dreaming of moonlight in Vermont

till the first foggy days

herald autumn in New York

and the dead leaves

are gone with the wind,

the Blackbird calls quietly goodbye

and body and soul are gripped by fever,

and however high the moon rises,

finally,

we hear at midnight

in Birdland the lullaby

of the Watermelon man.

Oh, what a wonderful world.

 

There you stand

There you stand, watching your life, and sigh,

realising, it mostly passed you by.

Departure

 

It's true of all men; there's no debate,

some go too early; some go too late,

and if it's too early or too late,

in any event the matter's straight,

whether too early or too late,

the wind can abate,

the clock can belate,

it's man's fate.

If it's too late, we say it's time to go,

if it's too soon, we shed tears of woe.

Finally, the question is at heart,

When is it time for me to depart?

 

 

 

Heartbeat clatter (an interpretation)

 

Cardiovascular ha, ha, ha,

witless chatter, blah, blah, blah,

clammy dripping brow

meaningless know-how

ecstatic arousal

exciting espousal

nervous blundering

heavy thundering

heartbeat racing

soul embracing

cold sweat

cheeks wet

emotions on fire

eternal desire!

Forever young

 

Forever young - the dream a constant winner,

but the branches on the tree of life grow thinner,

the storm's already on its way and leaves will fall,

we stay prepared, but fearful of elements all,

those that come, those that stay, and never go away,

the ones that shake the tree, until the branches sway.

 

The weather is not constant, welcome the sun's rays,

make the best of the coming autumn's milder days.

 

Autumn Storms

 

Autumn storms with horizontal bars of rain

beat across the surface of crinkled lakes.

Autumn lays its yellow-red-orange band over the woodland.

Darkest thoughts on the finiteness of life

encircle the now-drooping head.

With the knowledge that the journey ahead is long and weary,

the summer takes its leave

into the unknown.

Rain

The rain is falling
so pitiless
and in between
a woman in dress.

The rain is falling -
torrential,
and in between
a colourless man.

The rain is falling,
the man is pale,
woman seeks shelter
but to no avail.

The rain is beating,
still merciless,
no longer there
the woman in dress.

Es ist wie es war

 

So ist es

so war es

nie anders

so wird es immer sein

alles andre ist nur Schein

alles andre ist nur anders

alles andre ist so klein

alles andre ist nicht groß genug

alles andre ist nur Lug und Trug

alles andre ist nicht groß genug

alles andre ist so klein

alles andre ist nur anders

alles andre ist nur Schein

so wird es immer sein

nie anders

so war es

so ist es

März 2017

Ein Lächeln

 

Es war ein Lächeln,

frag nicht wie,

es war ein Lächeln

wie noch nie,

es war ein Lächeln,

unverwandt,

es war ein Lächeln,

fast galant.

 

Es war vor langer, langer Zeit,

es war unsre Vergangenheit.

Es war vor langer, langer Zeit,

für mich schien's eine Ewigkeit.

 

Jetzt ist's vorbei,

die Wohnung leer,

und dieser Abschied

wiegt so schwer.

 

Was immer bleibt in dunkler Zeit:

dein Lächeln der Vergangenheit.

Die Gegenwart ist dunkle Zeit,

für mich scheint's eine Ewigkeit.

 

Es war dein Lächeln,

unverwandt

es war dein Lächeln,

so charmant.

Es war ein Lächeln,

frag nicht wie,

es war ein Lächeln

wie noch nie.                                               

Ende Juli 2018

Alter

 

Ich bin nicht jung,

bin eher alt,

in ein paar Jahren

bin ich kalt.

 

Dann ruh' ich aus

für lange Zeit -

man sagt dazu

auch Ewigkeit.

Haraki Bay (Rhodos)

 

Das Geräusch rollender Steine,

die von den Wellen ans Ufer gespült werden -

herausfordernd beim Anspülen an den Strand,

widerständig beim Zurückziehen des Wassers.

Mit jeder Kippbewegung des Meeres

der Versuch der Steine, den Strand zu erobern,

dann das Zurückschrecken,

der Rückzug aus Angst vor der Eroberung.

 

Sonne und Meer

Meer und Wolken

Wolken und Mond

Mond und Sterne

Sterne und Meer

Meer und Sonne

 

und das Klappern der Steine.

Gezeiten

 

Das Wasser kommt, das Wasser geht,

mal ist es pünktlich, mal zu spät,

man nennt es Flut, man nennt es Ebbe,

mal staunt der Priester, mal der Rebbe.

 

Das Wasser kommt, das Wasser geht,

mal kommt es zu früh, mal zu spät

mal staunt der Iman, mal der Pfaffe,

in Gibraltar kratzt sich ein Affe.

 

Der Mond sich um die Erde dreht,

der Sturm das Wasser wild verweht

 

das Wasser kommt, das Wasser geht,

mal ist es pünktlich, mal zu spät.

It is as it was

 

So it is

so it was

all unchanged

it will always be so

everything else is just show

everything else is different

everything else is too small

everything else is not large enough

everything else is deceit and lies

everything else is not the right size

everything else is so small

everything else is different

everything else just for show

no other way to go

all unchanged

so it was

so it is

A smile

 

It was a smile,

don't ask me how,

it was a smile,

but just for now,

it was a smile,

without warning,

it was a smile,

almost charming.

 

Those memories of long times past.

our magic moments did not last.

recall just a futility,

it seems like an eternity.

 

Now all has gone

the house forsaken,

since our farewell

my faith is shaken.

 

In darkest times, what's left for me,

your loving smile that used to be?

Now darkness my adversity,

it seems like an eternity.

 

It was your smile,

without warning,

it was your smile,

oh so charming.

It was a smile,

don't ask me when,

it was a smile,

but just for then.

Age

 

I am not young,

oh no, I'm old,

in a few years,

I'll be stone cold.

 

I'll take my rest,

permanently -

in other words

eternally.

Haraki Bay (Rhodes)

 

The sound of trundling stones,

waves washing up on the shore:

stones challenging their enforced onset,

stones resisting their abrupt withdrawal.

With each tilt of the sea

the stones mount their assault -

pause - then unwillingly retreat,

withdrawing from the fear of conquest.

 

Sun and sea

sea and clouds

clouds and moon

moon and stars

stars and sea

sea and sun

 

and the endless grinding of the stones.

Tides

 

The tides come in, the tides abate,

sometimes on time, other times late,

no matter if it is ebb or flood,

pastor and rabbi astounded they stood

 

The tides come in, the tides abate,

sometimes on time, other times late,

bemused is the imam, the priest in his cape,

in Gibraltar laughs the Barbary ape.

 

The moon revolves around the Earth,

of storm-whipped waves, there is no dearth.

The tides come in, the tides abate,

sometimes on time, other times late.

Tage

 

Es ist ein Tag von vielen Tagen,

was ich auch heute wieder sage,

es komm'n noch viele weitre Tage,

mehr kann man dazu heut nicht sagen.

 

Wir haben Sommer, keine Frage

und die Prognose, die ich wage:

es kommt der Winter und die Tage

werden nun kürzer keine Frage,

so ist es, das ist, was ich sage.

Rote Küsse

 

Es war im Frühling letztes Jahr,

da küsst' ich deinen roten Mund,

der Kuß, er schmeckte wunderbar,

wir küssten uns die Lippen wund.

 

Es war im Sommer letztes Jahr,

wir lagen umschlungen am Strand,

der Kuß, voller Salz war wunderbar

und nicht nur das war allerhand.

 

Es war im Frühherbst letztes Jahr,

die ersten Blätter färbten sich,

der Kuß, so farbig, wunderbar,

ich spürte es, ich liebte dich.

 

Es war im Winter letztes Jahr,

schon fiel herab der erste Schnee,

ein Glühweinkuß, so wunderbar

und zugefroren war der See.

 

Es ist im Frühling dieses Jahr,

da küss' ich keinen roten Mund,

es ist gewiß nicht wunderbar:

 

Zur allerersten Frühlingsstund',

das ist zwar traurig aber wahr,

da gingst du fort mit rotem Mund -

 

und ich beiß mir die Lippen wund.

Im Ringelnatzschen Sinne

(Sie haben mich nicht nur nicht eingeladen,
ich habe auch abgesagt
.)

 

Obwohl wir eingeladen wurden,

sind wir dennoch gekommen,

gleichwohl wären wir auch gekommen,

wenn wir nicht nicht eingeladen worden wären,

dann aber nur, weil wir kommen konnten,

obwohl wir wollten.

Da wir aber nicht kommen müssten,

hätten wir auch nicht zu kommen brauchen.

In dem Falle kommen wir gerne,

obwohl wir sollten nicht nicht zu müssen

 

                                                           ... oder so

August 2017

 

So friedlich still die See.
Die weiße Wolke ruht
Sich am Himmel aus.
Noch strahlt der Sonne
Ihr Licht auf mich
Und wärmt mein Herz.
Doch bald schon
Wird kräftig der Wind,
Treibt Regen heran
Und lässt die Landschaft
Grau erscheinen.
Dann wieder Stille,
Aufklaren und
Farbenfroh die Blumen
In den Dünen.

Im Wald und auf der Heide (Songtext)

Im Wald und auf der Heide,

da liebten wir uns beide;

du liebtest mich

im feuchten Gras,

ich liebte dich,

das Gras war naß.

Die Nase blaß, die Wangen rot,

der Käfer neben dir schon tot.

Es piekte hier,

es piekte dort,

ein Kuß von dir,

ich wollte fort.

Die Liebe pur in der Natur

und deine grasgrüne Figur.

Ein Kuß von dir,

im Haar ein Band,

es piekte hier,

der Mund voll Sand.

Im Wald und auf der Heide,

da liebten wir uns beide.

Im Keller meiner Seele

 

Im Keller meiner Seele

schwimmen im dunklen Blut

die versteckten Geister

meiner Träume.

 

Alles Gehörte und Gesprochene

strömt in die Umlaufbahn

der von Ideen durchzogenen

Wortträume.

 

Das kleine Stückchen Welt

meiner Aussenhaut

atmet das Ungesagte,

nicht Ausgesprochene ein.

 

Es stechen kleine Glückspfeile

in die pochenden Blütenträume

und weiter fliesst das Seelenblut

und sucht sich neue Räume!

 

Im Keller meiner Seele

schwimmen im dunklen Blut

die versteckten Geister

meiner Träume.

 

Alles Gehörte und Gesprochene

strömt in die Umlaufbahn

der von Ideen durchzogenen

Wortträume.

Ich such dich

 

Ich such dich vorn,

ich such dich hinten,

ich such dich hier,

ich such dich dort.

Ich kann dich nirgends

mehr wo finden,

weil du ja weg bist,

also fort.

Weil du ja weg bist,

also fort,

kann ich dich nirgends

mehr wo finden,

nicht vorn,

nicht hinten,

nicht hier,

nicht dort.

Ich stehe

 

Ich stehe auf und steh gerade,

ich stehe auf und steh bei Fuß,

ich stehe an für Schokolade,

ich stehe still bei einem Kuß.

 

Ich stehe da und bleibe stehen,

ich stehe da und schau mich um,

ich stehe da und werd gesehen,

ich stehe da und bin ganz stumm.

 

Ich stehe rum und weiß nicht Bescheid,

ich stehe da mit meiner Brille,

ich steh vorm Spiegel im roten Kleid,

ich steh im Wald in tiefer Stille.

 

Ich stehe mittendrin und steh daneben,

ich stehe da so ganz ohne Sinn,

ich stehe da und betrachte mein Leben

ich stehe da und weiss nicht wohin.

 

(Ich stehe starr und werde rot,

ich falle um und bin dann tot.)

 

 

 

 

 

Ich steh am Strand

 

Ich steh am Strand

und schau ins Meer

ich heb den Kopf

schau übers Meer

es winkt ein Mann

von weit weit her

ich schau ihm lang

lang hinterher

er säuft jetzt ab

ins tiefe Meer

verschwunden ist

der Mann im Meer

ich schau ihm nicht

mehr hinterher.

Ich streich den Mond heut lila an

 

Ich streich den Mond heut lila an

und schick zum Mars das Gold,

ich setz mich in mein Auto rein

und hoffe, daß es rollt.

 

Und endlich rollt's bergab,

bergab zum Strand am Meer,

dort sitzt und wartest du,

ich liebe dich so sehr.

 

Die ganze Welt ist bunt,

der Himmel himmelblau,

ich bin verliebt, verliebt

in eine Meerjungfrau.

 

Du klapperst mit den Lidern

und wackelst mit dem Schwanz,

ich stürz mit dir ins Meer

zum Wellenabschiedstanz.

 

Ich sag Lebwohl, mich ruft das Meer,

das Meer, die Meerjungfrau,

mich treiben die Wellen davon

ins Meer, ins Meer so blau.

 

Die ganze Welt ist bunt,

der Himmel himmelblau,

ich bin verliebt, verliebt

in eine Meerjungfrau.

Ich steh' auf Berlin

 

Ich steh' auf Berlin

und steh' meist daneben,

so ist mein Leben

in dieser Stadt,

mal bin ich ganz oben

und liebe das Leben,

mal bin ich ganz unten

und habe es satt.

 

Ich will immer weg

und bleib' doch immer hier,

ich spüre die Gier

in dieser Stadt,

ich streife umher

wie ein wildes Tier

und hab' es so satt.

 

Ich kreise umher

und bin doch mittendrin,

das macht keinen Sinn,

in dieser Stadt

bin ich geboren

und weiss nicht wohin,

ich werde hier sterben

und habe es satt.

(ich fühl' mich so matt.)

Days

 

It is one day of limitless days,

that is what I repeatedly say,

and there will follow many more days,

that's about all I can say, today.

 

Now it is summer; none can gainsay,

and my prediction is - I daresay,

winter will follow along the way

and days will be shorter anyway

So that's it, that's all I have to say.

Rose-red kisses

 

'Twas in spring of yesteryear,

I tasted your rose-red lips,

the kiss, it was fresh and rare,

our mouths a loving ellipse.

 

In summer of yesteryear,

closely entwined on the beach,

lips tasting of salty air,

and nothing seemed out of reach.

 

 

Late autumn of yesteryear

first leaves turning golden-brown,

kisses so vivid my dear,

I sensed your love and my own.

 

In winter of yesteryear,

soft snowflakes were falling fast,

mulled wine kisses full of cheer,

the lake froze over at last.

 

It is spring again this year,

but I kiss no rose-red lips,

for love is long in eclipse;

 

You left at onset of spring,

'tis sad, but I am to blame;

gone the kiss from rose-red lips -

and I bite my lips in shame.

As Ringelnatz might have said

(Not only did you not invite me, I also turned you down)

 

 

Although we were invited,

we decided nonetheless to come,

but we would still be with you

if not even asked to join the fun.

And on the other hand we'd come,

had we hadn't an invite,

just because we could have come,

and that would be alright.

But as we didn't need to come,

even if we had had to come

we also didn't have to come,

in which case we would love to come

although we shouldn’t not not need to at all

 

…..  or words to that effect!

 

The lake so peaceful.
The white clouds repose
in the heavens.
The sun still shines
its light on me
and warms my heart.
But far too soon
the wind blows strong
driving the rain
bathing the landscape
in shades of grey.
Then peace resumes
and the flowers
colourise the dunes.

On the heath and in the wood

 

On the heath and in the wood,

we loved each other; it was good.

I loved you,

on the damp grass yet,

you loved me too,

though the grass was wet.

Our noses white, our cheeks were red,

the beetle next to you was dead.

It prickled here,

it prickled there,

a kiss from you

a thorny affair.

Love so pure, in nature's embrace

Grass-green now, your body and face.

A kiss from you,

band in your hair,

it prickled there,

sand everywhere.

On the heath and in the wood,

we loved each other; it was good.

In the cellar of my soul

 

In the cellar of my soul

the ever-hidden ghosts

of my nightmares

swim in darkest blood.

 

All things heard and spoken

flow into its orbit

ideas streaming

through vocal dreams.

 

That small world that is

my outer skin

breathes in all unspoken

yet-unuttered thoughts.

 

Fortune's darts do not penetrate

the pulsing blossom dreams

the soul's blood unabated

flows and seeks new quarters.

 

In the cellar of my soul

the ever-hidden ghosts

of my nightmares

swim in darkest blood.

 

All things heard and spoken

flow into its orbit

ideas streaming

through vocal dreams.

I seek you

 

I seek you here,

I seek you there,

I seek you almost everywhere,

Not at the front,

nor at the back

nowhere to be found, alack.

Because you're gone,

just gone away.

Because you're gone,

just gone away,

I cannot find you,

night or day.

Not here,

not there

not front,

nor back,

alack!

Standing

 

I arise and stand up straight,

I stand up to attention,

I stand and wait for chocolate,

and for a kiss arriving late,

I stand here full of tension.

 

I stand here and look around,

I stand here very still,

I stand and wait till I am found,

quite peacefully without a sound,

I stand here dressed to kill.

 

I stand around, not caring less,

I stand there with my glasses,

I stand in woodland without stress,

mirror reflecting my red dress,

I wait to see who passes.

 

I stand here feeling very low,

I stand here every season,

I stand and wonder where to go

watching my life ebb and flow

I stand here for no reason.

 

(I stand here stiff and turn quite red,

I fall over - and now I'm dead)

 

I'm on the beach

 

I'm on the beach

look out to sea

I lift my head

what do i see

a waving hand

far, far away

I watch the man

what can I say

for now he sinks

in the deep sea

and then he's gone

no more to see

I turn away

that's not for me.

I'll paint the moon deep purple

 

I'll paint the moon deep purple,

and send that gold to Mars,

I get into my automobile

and hope that it will start.

 

Eventually it rolls downhill,

down to the beach and sea,

I love you more than ever

as you sit and wait for me.

 

The world is full of colour

the sky a beautiful jade,

I am in love, yes I'm in love

with a wonderful mermaid

 

You flutter with your eyelids,

you waggle with your tail,

I dive into the sea with you

For a dance to no avail.

I wave goodbye, the ocean calls,

the sea, the mermaid to,

the breakers carry me away

to the sea, the sea so blue.

 

The world is full of colour,

the sky a beautiful jade,

I am in love, yes I'm in love

with a wonderful mermaid.

I love you Berlin

 

I love you Berlin

but just stand idly by

my life high and dry

in this city;

sometimes a prince

in the thick of it

sometimes a pauper

and I'm sick of it!

 

I must get away

but I'm destined to stay

and suffer the greed

in this city;

I roam around

an creature unbound

and I'm sick of it!

 

I circle around

it's all a pretence

it doesn't make sense,

in this city

I was born and bred

my goal is uncertain

till life's final curtain

and I'm sick of it!

(and have to admit it.)

 

 

Die Sterne und Dich

 

Ich seh' in der Nacht die Sterne,

doch sehen die Sterne mich?

Ich weiß nicht, was soll es bedeuten -

ich lieb' die Sterne und dich.

 

Am Tag, da scheint die Sonne,

sie scheint auf mich und auf dich,

ich weiß nicht, was soll es bedeuten -

doch liebst du auch wirklich mich?

 

Dann wird's wieder Nacht, der Mond scheint,

er schaut mich an und er lacht,

ich weiß nicht, was soll es bedeuten -

du küsst mich ganz sacht, ganz sacht.

 

Ich schau meine linke Hand an:

fünf Finger, darüber ein Handschuh.

 

Ich schau meine rechte Hand an:

vier Finger, darüber kein Handschuh.

 

Was fehlt mir mehr?

Der Handschuh oder der Daumen?

Wer schüttelt jetzt die Pflaumen?

Wer wärmt den verlorenen Daumen?

Ich weiß es nicht, ich esse Pflaumen.

Ich schau durch das Loch in meinem Schuh

 

Ich schau durch das Loch in meinem Schuh

den Sternen beim Verglühen zu;

ich falle tief in einen Schlaf und träume,

seh gold- und diamamtbehängte Bäume;

ich wache auf

und schau durch das Loch in meinem Schuh

den Sternen beim Verglühen zu.

 

Ich schau durch das Loch in meinem Schuh

den Sternen beim Verglühen zu;

ich denk mich weit ins Himmelszelt,

verschwinde fern in einer andern Welt;

ich lache leis'

und schau durch das Loch in meinem Schuh

den Sternen beim Verglühen zu.

 

Ich schau durch das Loch in meinem Schuh

den Sternen beim Verglühen zu;

ich grüß den Mond so bleich so rund,

vergesse mich in dunkler Stund' -

bin doch bei mir

und schau durch das Loch in meinem Schuh

den Sternen beim Verglühen zu.

 

Ich schau durch das Loch in meinem Schuh

den Sternen beim Verglühen zu;

dann fall ich tief in einen Schlaf und träume,

seh gold- und diamamtbehängte Bäume;

dann wach ich auf

und schau durch das Loch in meinem Schuh

den Sonnenstrahlen beim Leuchten zu.

Quelle

 

Im Gebirge blitzeschnelle,

wenn man Durst hat

fließt 'ne Quelle.

 

Und sie sprudelt

froh und heiter

immer weiter,

immer weiter.

 

Und am Ende

fließt sie dann

in den großen Ozean.

Ich schau dich an

 

Hundegebell

zur Morgenstund'.

Ich schau dich an

und bin überrascht;

wie du mich anschaust,

du wirkst so fremd,

so ohne Socken

und ohne Hemd,

die Haare fettig

und ungekämmt,

ein schiefes Lachen

zur Morgenstund',

der Blick in den Spiegel

ist ungesund.

Bleib' lieber liegen

trotz Hundegebell,

schlaf noch 'ne Runde,

du Klappergestell.

Kamasutra

 

Kreuz und quer

hin und her

unten und oben

sie oder er.

 

er oder sie

ja wie, ja wie?

oben und unten

sie wussten nicht wie.

 

Gerade und schief

hoch und tief

links und rechts

es lief nur schief.

 

Jetzt oder nie

er oder sie

rechts und links

unten und oben

oben und unten

sie schafften's nie.

Kurzfilm

 

Die Erde bebt,

der Mond stürzt ab,

die Mumie entsteigt

dem finst'ren Grab.

 

Die Mumie tanzt,

wird zur Hexengestalt,

verlacht Gott und Teufel

und ihr Herz ist so kalt.

 

Am Himmel der Teufel,

er flucht und brennt,

die Mumie übernimmt

das Regiment.

 

Der Film ist aus,

die Leinwand weiß und leer,

wie's weitergeht:

das weiß nun keiner mehr!

Kreisverkehr

 

Gedankenschwer

kreist umher

in meinem Kopf

der Kreisverkehr.

 

So war es immer

manchmal schlimmer

in meinem Kopf

nur noch Gewimmer.

Kleines Liebesgedicht

 

Es ist nur ein kleines Gedicht,

das ich für dich lese,

macht nicht viel Gewese,

es ist halt nur ein kleines Licht.

 

Ein kleines Licht in der Dunkelheit,

ein kleines Gedicht voll Zärtlichkeit -

im Buch des Lebens ein kleines Gedicht,

in tiefer Dunkelheit ein helles Licht:

 

Der Tag wacht auf,

es wird jetzt hell und klar

wie es schon immer war,

dann kommt die Nacht,

so gegen acht.

So geht es Jahr für Jahr!

 

Dann wird es wieder hell und klar,

so geht es Jahr für Jahr, für Jahr -

und zwischendurch da gibt es Leben

mit viel Liebe und Geschrei,

Erbsen und Kartoffelbrei,

Hoffen und Verzagen,

Streiten und Vertragen,

Küssen und Liebkosen.

 

Fußabdrücke im Sand

 

Zuerst sah ich nur deinen Rücken

und die Fußabdrücke im Sand.

Du gingst vor mir

und ich sah deinen Rücken

und die Fußabdrücke im Sand.

Mit der kommenden Flut

umspülten die auslaufenden Wellen deine Füße

und die Fußabdrücke im Sand verschwanden.

Nun betrachtete ich deinen Rücken,

dein langes braunes Haar,

das an den Schultern vorbei bis zur Hüfte reichte,

bei jedem Schritt von dir

nach rechts und dann nach links wippte.

Dein wippendes, langes, braunes Haar.

Bis du plötzlich stehen bliebst,

ich an die vorbeiging,

nur noch die Dünen, den Strand und das Meer sah.

Ich spürte noch immer dein wippendes Haar,

ich nahm wahr wie mein Gang

und dein wippendes Haar miteinander spielten,

deine Fußabdrücke tauchten vor meinen Augen auf.

Ich fühlte, wie du hinter mir gingst,

wie die Wellen unsere Füße im Wasser umspülten,

eine zauberhafte Verbindung eingingen.

Ich ging durch das Wasser der ein- und auslaufenden Wellen,

deine Fußabdrücke,

dein wippendes Haar,

meine Füße vom Wasser umspült -

bis ich plötzlich stehen blieb,

du an mir vorbei gingst,

dein Rücken,

dein wippendes Haar,

deine Füße im Wasser,

deine Füße vom Wasser umspült.

Keine Angst

 

Keine Angst – es geht voran.

Keine Angst – mir ist nicht bang.

Keine Angst – es geht voran.

Keine Angst – wo geht es lang?

 

 

The Stars and You

 

I see the stars shine in the night,

do the stars see me too?

Explain to me - what does it mean?

I love both the stars and you.

 

I see the sun, shining by day,

it shines on me and you

Explain to me - what does it mean -

do you really love me too?

 

Night again, the moon is shining,

Laughs at me from above

Explain to me - what does it mean?

You kiss me sweetly my love.

I regard my left hand:

five fingers and a glove.

 

I regard my right hand:

four fingers and no glove.

 

What do I miss most?

Glove or thumb?

I pull out a plum!

Who warms the lost thumb?

Ask me another - I'm eating my plum.

I look through the hole in my shoe

 

Through the hole in my shoe, I see the stars

Glowing up there, Venus and Mars;

I fall in a deep sleep, in my dreams I see

gold and diamonds, dangling from a tree;

then I awake,

and through the hole in my shoe see the stars,

glowing up there, Venus and Mars

 

Through the hole in my shoe, I see the stars

glowing up there, Venus and Mars;

I'm floating high up in the sky,

transported to a new galaxy:

and then I laugh,

and through the hole in my shoe see the stars,

glowing up there, Venus and Mars.

 

Through the hole in my shoe, I see the stars

glowing up there, Venus and Mars;

so round and pale, I greet the moon,

in this dark hour, forgotten soon;

but I'm still here,

and through the hole in my shoe see the stars,

glowing up there, Venus and Mars,

 

Through the hole in my shoe, I see the stars

glowing up there, Venus and Mars;

I fall in a deep sleep, in my dreams I see

gold and diamonds dangling from a tree;

then I awake,

and through the hole in my shoe see the light

of sunbeams banishing the night.

Source

 

Up in the mountains wandering,

when you're thirsty

there's a spring.

 

And it bubbles,

fresh and gay,

day by day,

on its way.

 

Until at last,

still in motion,

it flows into the ocean.

I look at you (extemporisation)

 

Barking dogs

at break of dawn

stretch and yawn.

I look at you

rub my eyes

and feign surprise

when you look back

you look so strange

so disarranged

sockless

shirtless

greasy hair

uncombed

uneasy smile

at daybreak

mirror images

are unhealthy

not your style.

Stay in bed

ignore the dogs

what the heck

go back to sleep

you old wreck.

Kama Sutra

 

Back and forth

here and there

up and down

him or her.

 

He or she

which way, which way?

over or under,

they couldn't agree.

 

Straight and crooked,

low and high,

left and right,

but always awry.

 

Now or never,

him or her,

right and left,

over or under,

blundering forever.

 

Short movie

 

The planet shakes,

the moon plummets down,

the mummy departs,

its gloomy tomb.

 

The mummy's a witch,

transforms in a trice,

summons God and Satan,

with a heart of ice.

 

Old Nick in ascendant,

with flaming hand,

the mummy takes over,

total command.

 

The film is over,

screen white emptiness,

and what comes next,

is anyone's guess!

Roundabout

 

The traffic on the roundabout

circles in my brain

like unceasing rain

in a blocked waterspout

it won't drain

out.

 

That's how it always was for me,

how it always is

today it's better

surely worse tomorrow

my head is full of

sorrow.

A short declaration of love

 

It's only a very short verse,

I'm reciting for you,

it's nothing of substance;

for better - or is it for worse.

 

A trifling light in the darkness,

a short verse full of tenderness.

In the book of life, it's just a short rhyme

But a bright light in the shadows of time.

 

The day awakes,

it's clear and bright,

things are alright,

then around eight,

follows the night.

So it goes, year after year.

 

Then once again it's bright and clear,

as always, year to year to year,

and in the meantime, life goes on

with lots of love and, by and by,

hamburgers and apple pie,

promises and lies,

fights and compromise,

kisses and goodbyes.

Footprints in the Sand

 

At first, I only saw you from behind

and the footprints in the sand.

You walked before me,

I saw your graceful back,

and your footprints in the sand.

The waves of the rising flood

washed around your feet

and your footprints faded.

I studied your back,

your long brown hair,

flowing from shoulders to hips,

swaying from side to side

with every step you took,

your flowing, long brown hair.

Until you abruptly stopped -

and I walked past you

and now saw only the dunes, the beach, and the sea.

Still sensing your flowing brown hair,

I felt how my gait

and your swaying hair moved in concert,

your footprints materialised before my eyes.

I sensed your movement behind me,

how the incoming waves bathed our feet,

creating a magical rapport.

Through the waves ebb and flow,

your footprints,

your flowing hair,

my feet bathed in water,

until I abruptly stopped -

and you walked past me,

your graceful back,

your flowing hair,

your wet footprints,

your feet bathed in the waves.

 

Have no fear

 

Don't be afraid - it's on the way.

Don't be afraid - I'm okay.

Don't be afraid - it's a great day.

Don't be afraid - where did you say?

Jetzt donnert und blitzt es

 

Jetzt donnert und blitzt es mit großer Gewalt,

der Himmel verdunkelt, es wird lausig kalt.

 

Der Regen peitscht, die Wolken sind verschoben,

es bebt die Erde, wilde Stürme toben.

 

 

Ein letzter Schmetterling flattert im Wind,

versteckt im Gebüsch weint einsam ein Kind

 

und weiter zucken die Blitze Tag und Nacht,

alles geht unter, neu die Erde erwacht

 

es entsteht neues Leben auf dem Planet,

bis auch er schließlich irgendwann untergeht.

Keine Wolke am Himmel

Keine Wolke am Himmel.
Meine Augen suchen die Sonne.
Sie steht zu tief.
Sie schafft es nicht über die Häuser
in den Hof zu scheinen,
verschwendet ihre Strahlen
an die Frontseiten der Häuser.
Der Blick in den Hof ist der Blick in einen vergessenen Sommer.

Aus dem Fenster des III. Stocks Klänge einer Oud -
verströmen Lebensfreude.
Sie erinnern an eine Heimat die keine Heimat mehr ist. -
Es gibt keine Heimat mehr
und die Erinnerung ist eine Erinnerung,
die keine mehr sein will.

 

In jedem Wort

 

In jedem Wort

steckt ein kleiner Ort,

in jedem Schritt

ein kleiner Ritt,

im Konjunktiv bliebe

versteckt sich die Liebe,

in meiner Wanne

da badet Anne,

eingewickelt in bunten Stulpen

schenk ich ihr einen Strauß von Tulpen.

 

Doch steckt im Wort Gemeinsamkeit

am Ende dann die Einsamkeit -

und so bleibt von der Liebe

nur der Konjunktiv bliebe.

Alternative letzte zwei Zeilen:
Doch sie sagt nur barsch:

"Verpiß dich, du Arsch!"

 

Jeden Tag genießen

 

Jeden Tag genießen

und dabei sprießen

Gedankenblumen

ans Licht

die meisten verklären

die Sicht

auf das, was kommen könnte

im nächsten Augenblick -

ich genieße das Jetzt, denn

der nächste Augenblick

ist vielleicht der letzte

und es gibt kein zurück 

Konzert im Park

 

Töne tropfen             Töne springen

Töne schlagen          Töne hämmern

Töne fliegen             Töne schmeicheln

Töne schweben         Töne flüstern

 

Das sanfte Zittern des Schlagzeugs.

Das Flügelschlagen der kleinen Spatzen.

Das Funkenschlagen des angestrahlten Springbrunnens.

 

Töne tropfen, Töne schlagen

 

Der Bass treibt die Töne voran.

Der lauernde Blick des Hundes.

Das neblige Licht der Gaslaternen.

 

Töne springen, Töne hämmern

 

Des Pianos schäfchenwolkengleiche Töne.

Das Fiepen der kleinen Ratte.

Das Aufblinken der Handys.

 

Töne fliegen, Töne schweben

 

Die vom Saxophon fallenden Töne in der lauen Abendluft.

Der an der dunklen Parkmauer entlang schleichende Fuchs.

Die vom Himmel herabfallenden Sterne.

 

Töne schmeicheln, Töne flüstern

Kinobesuch

 

15 Minuten vor halb neun

Schlange an der Kasse

sieben vor halb neun

Karten gekauft

sechs vor halb neun

Schlange vorm Kartenabreißer

drei vor halb neun

Kinosaal betreten

zwei vor halb neun

zwei Plätze gefunden, mittig

kurz vor halb neun

Platz genommen

kurz nach halb neun

Werbung beginnt

zwei nach halb neun

zwei Pärchen mit Popcorn

Kniee anziehn

Pärchen an uns vorbei

neben uns Platz genommen

drei nach halb neun

sechs Mitglieder der Basketballnationalmannschaft setzen       sich in die Reihe vor uns

drei nach halb neun

aufstehen und über die Sitze in die nächst hintere Reihe klettern  

vier nach halb neun

zwei Plätze am Rand des Ganges in der nächst hinteren Reihe gefunden und eingenommen

sechs nach halb neun

ein Kinobesucher, ca. 100 kg schwer, möchte sich auf den noch freien Platz am Ende unserer Reihe setzen

sechs nach halb neun

wir stehen auf und setzen uns nachdem er sich an uns vorbeigequetscht, dabei unsere Jacken auf den Boden               befördert und unsere Füße als Pedale benutzt hat

acht nach halb neun

die Dame neben mir steht auf

möchte nochmal nach draußen

acht nach halb neun

wir ziehen unsere Kniee an

die Dame geht vorbei

zehn nach halb neun

eines der beiden Pärchen in der Mitte unserer Reihe steht auf

möchte an uns vorbei

wir ziehen die Knie an

das Pärchen geht vorbei

und setzt sich fünf Reihen weiter vorne hin

elf nach halb neun

die Kinowerbung für die demnächst startenden Filme beginnt

elf nach halb neun

die Dame kehrt zurück

mit einem Magnum und zwei Bier in der Hand

elf nach halb neun

wir ziehen unsere Kniee an

die Dame geht vorbei

dabei fällt ihr ein Stück Magnum auf meine Hose

dreizehn nach halb neun

ich stehe auf

meine Blase drückt

fünfzehn vor neun

ich komme zurück und setze mich

20.47 Uhr

der Film beginnt

22.23 Uhr

meine Frau weckt mich

der Film ist aus.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Lietzensee

Geigenklänge schweben
in der Oktobersonne
über den See,
Träume vom vergangenen Sommer
und Gedanken an den
kommenden Schnee.
Einsam zieht der weiße Schwan
seine Runden
und mein Blick in der einsamsten
aller Stunden
verliert sich zwischen
Sonne, Schwan und See.

Es öffnen sich die Träume
und die Seele schwebt
über noch gelbe Bäume
der Todessehnsucht des Novembers entgegen.

Warten auf Dezember
und das Wissen:
ein weiteres verlorenes Jahr -
es war beschissen.
 

The lightning has flashed

 

The lightning has flashed, and the thunder has rolled, darkening the heavens, it's chilly and cold.

 

 

The clouds fly apace and rain lashes the ground,

The earth starts to tremble and wild storms abound.

 

Fluttering in wind are the last butterflies,

and hidden in bushes a lonely child cries.

 

The lightning still flashes, the thunder rolls through,

all in disorder, but the earth wakes anew.

 

New life emerges, existence created

Finally dying, all exterminated.

 

Not a cloud in the sky

 

Not a cloud in the sky.

My eyes seek the sun.

Too low on the horizon.

Too low to shine over the rooftops into the yard.

Wasting its rays

on the housefronts.

Looking in the yard is a glimpse of a forgotten summer.

 

The sounds of a lute from a third-floor window

dispenses joie de vivre.

Memory of a homeland no longer home.

Home is no more,

and the memory is a reminder

one can do without.

 

In every remark

 

In every remark

there's an ark

in every crotch

a hidden rot

the stately plover

conceals a lover

and in my chamber

lies lovely Amber

waiting on my bed of roses

change r for p and she poses.

 

But from the word togetherness,

we extract only otherness

and all we have left from desire

is the inherent urge to sire.

 

Afternote to alternative text:

 She answered me in agitation

"you are a git - with constipation"!

Carpe diem (An interpretation)

Seize every golden

moment

and embolden

thought blossoms

to reach the light

and idealise

the sight

of what can come

at any time

to which I might succumb

I enjoy the here and now

as the next moment

Concert in the Park

 

Tones trickle              Tones bounce

Tones beat                Tones hammer

Tones hover               Tones flatter

Tones float                 Tones whisper

 

The gentle shivering of the percussion.

The wingbeats of the little sparrows.

The glitter of the floodlit fountain.

 

 

Tones trickle, tones beat.

 

The bass inspires the tones.

The dog's lurking gaze.

The misty light of the gas lanterns.

 

Tones bounce, tones hammer.

 

The cotton-wool cloud tones of the piano.

The whimpering of the young rats.

The flashing of the cell phones.

 

 

Tones hover, tones float.

 

Tones drip from the saxophone in the balmy evening air.

The fox sneaking along the dark park wall.

The shooting stars in the heavens,

 

Tones flatter, tones whisper.

A Night at the Flicks

 

It's quarter past eight

better early than late

queue at the counter

ten minutes delayed

tickets are paid

eleven minutes later

queue for the ticket taker

almost half eight

pass through the gate

two places free

in the middle of the row

eight thirty minus four

occupy our seats before

eight thirty minus three

in our seats - phew

but pull in the knees

for a pair with popcorn

want to pass through

and before the ads start

just after half past eight

the national basketball team

six in all

without their ball

take their places

in our faces

twenty-five to nine

quickly climb

into the row behind

twenty to nine

we find

in a while

nothing better

than two seats

in the next to back row

almost direct at the aisle

nearly quarter to nine

a heavyweight wrestler

or so it seems

from his size

wants the free seat

at the end

near his friend

that just beyond us lies

we stand

he squeezes past

think - is he the last

as our coats are swept to the floor

and our toes trodden on

in his haste

to take his place

ten to nine

just as we think all is fine

the lady next to me

wants to have a pee

pull in the knees

yet again

what a pain

and if that was not all

eight to nine

one of the two pairs

in the middle of our row

want to go

out for whatever reason

i don't know

pull in the knees

again sit down

they don't say thank you

or please

and move five rows down

seven to nine

ads start

somewhere in the next row

a quiet fart

six to nine

the lady's back

with a magnum

choc ice

nice

and a six-pack

pull in the knees

bit of a squeeze

a piece of the choc ice falls

in passing by chance

narrowly missing my b***s

but ruining my pants

five to nine

prostrata calls

probably the ice near my b***s

a visit to the loo

brief

three to nine

back in my seat

relief

20:59

all fine

the film begins

22:33

my wife wakes me

and grins

credits roll

that was all.

Lietzensee

 

Tones of violins float
in the October sun
across the water,
dreams of the past summer
and quiet musings on
the coming winter.
Lonely the white swan swims
its circuits,
and my glance in the loneliest
of all hours
disappears between
sun, swan and water.

Suddenly the dreams emerge,
and the soul hovers
over the still-yellow trees,
towards the death wish of approaching November.

Waiting for December,
to confirm it
was yet again one more wasted year -
the usual shit.

Langsamkeit

Die Sommerhitze legt sich übers Land,
es sind die Wochen der Langsamkeit.
Die Katze sonnt sich, vergisst das Mausen,
der Mensch ruht sich aus, braucht viele Pausen.
Es sind die Wochen der Langsamkeit,
die Wellen stranden vereinsamt im Sand.
 

 

Der Wind schläft ein, bewegt die Blätter kaum,
es sind die Wochen der Langsamkeit.
Obstfliegen landen auf Aprikosen,
zu viele Männer in kurzen Hosen.
Es sind die Wochen der Langsamkeit,
und auch die Liebe flüchtet in den Traum.
 

 

Salzige Küsse vertrocknen am Strand,
es sind die Wochen der Langsamkeit.
Die Menschen werden ruhig, gelassen,
die Zeit steht still, niemand wird verlassen.

 

Es sind die Wochen der Langsamkeit,
die Sommerhitze legt sich übers Land.

Leben leben lassen

Leben

leben lassen

Sterben

sterben wollen

Hoffen

hoffen immer

Beten

beten dürfen

Glauben

glauben können

Hoffen

hoffen immer

Töten

töten müssen

Totsein

Toter sein

leicht gesagt

leicht gesagt

und

viel gewagt

und viel verloren

 

leicht gesagt

und

oft geklagt

und oft verloren

 

leicht gesagt

und oft

nichts gesagt

und

alles verloren

Lauf der Dinge

Die Sonne scheint,
ich schau ins Glas,
der Wein ist weiß
und meistens naß.

Ich trink ihn aus
und spüre bald,
der Regen fällt
und es wird kalt.

So ist nun mal der Lauf der Dinge,
mal Regen und mal Sonnenschein,
und ist das Glas schon wieder leer,
so füll ich's auf mit rotem Wein.

 

Liebe

Verlieben
Verlangen
Verführen
Verspielen
Verlassen
Vergessen

 

Langsam vergeht die Zeit

Langsam vergeht die Zeit

und mit der Zeit

vergehe ich.

Noch halte ich mich an

Seidenfäden fest,

weiß nicht, wie lange sie halten.

Um mich herum

Abschiedsmelodien -

Totentanz und Lebkuchenherz -

versteckte Blicke,

nach innen gerichtet

auf das Verbotene

geben eine neue Richtung vor,

das Unerlaubte kreiert neue Gedanken -

das letzte Entgegenstemmen,

risikolos und farbenlos

das Ende.

Linder Maienduft

 

Linder Maienduft

schwebte in der Luft,

wie summt' ich säuselnd sanfte, süße Lieder,

es war im Mai: lila blühte der Flieder.

 

 

Es ist wie es ist

und es ist Mist,

es ist nicht wie es war,

denn es war wunderbar.

 

Das war im Mai,

jetzt ist's vorbei,

doch auch im Juni unverdrossen

war ich verliebt in deine Sommersprossen.

 

Es ist ...

 

Dann im August

begann der Frust,

und in den letzten heiß-schwülen Tagen

verfiel ich in düstres finstres Klagen.

 

Es ist ...

 

Nun ist sie vorbei

die Sommer-Liebelei,

doch nach den langen kalten Tagen

werd' ich's im Frühjahr wieder wagen,

denn noch immer unverdrossen

bin ich verliebt in deine Sommersprossen.

 

Und vielleicht wird es wie es war ...

Manchmal

Mal regnet es,
dann scheint die Sonne,
mal trübt der Sinn,
dann lacht die Wonne.

Mal donnert es,
dann blitzt es wieder,
mal stürzt ein Stern,
dann sing ich Lieder.

Mal nebelt es,
dann fällt der Schnee,
mal lacht mein Kind,
dann grünt der Klee.

Mal denke ich,
dann denk' ich nicht,
mal lacht mein Mund,
dann mein Gesicht.

Mal ist es vorbei,
dann geht es weiter,
mal scheint die Sonne,
dann ist es heiter.

Mein Gott, war ich besoffen

 

Mein Gott, war ich besoffen,

das macht mich schwer betroffen.

Ich trat Marie erst auf den Fuß,

dann gab ich ihr 'nen fetten Kuß.

Sie allerdings war völlig nüchtern

und alles andere als schüchtern.

Ihr linkes Knie traf mich ins Weiche,

ihr rechtes tat danach das gleiche.

Ihr Fuß traf mich dann noch im Bauch.

Dann ging sie fort im Zigarettenrauch

und einem Lächeln: Schönen Gruß dann auch!

Neulich

Neulich dachte ich – es war im April so gegen eins:
Es geht voran und ich sagte mir: "Jetzt pack es an."
Im selben Augenblick dacht ich mir:
Nur die Ruhe, es hat Zeit bis vier.
Die Zeit vergeht,
bald fünf vorbei
und auch April,
jetzt Mitte Mai,
hab auch vergessen, was ich will.

Mein Schmerz kopft

 

Mein Schmerz kopft,

meine Nase tropft,

meine Wehn tun Aug,

aus meinem Hirn saug

heraus ich meine Gedanken.

 

Doch wohin sie auch denken,

sie tun sich verrenken,

mein Heiß ist so kopf,

an dem hängt ein Zopf,

heraus schütteln die Gedanken.

Lebensbaum

 

Manch einer ritzt seine Liebe in einen Baum,

manch einer macht Liebe unter einem Baum,

manch einem zerplatzt kurz darauf der große Traum,

manch einer hängt schon bald danach am nächsten Baum.

Mann, Männlein, Mondgesicht

 

Mann, Männlein, Mondgesicht

trifft im hellen Sonnenlicht

Frau, Fräulein, Bleichgesicht,

die durchs dichte Dickicht strich.

 

Hinterm Dickicht liegt das Meer

und es strömt vom Meer weit her

springt auf Wellen hin und her

grausam hungrig ein Seebär.

 

Mann, Männlein, Mondgesicht

wird verspeist im Sonnenlicht

Frau, Fräulein, Bleichgesicht

fort durchs dichte Dickicht strich.

Tardiness

The summer heat settles over the land,
these are the final weeks of tardiness,
cats lie in the sun, no stealthy mouse quest,
people take time out, they need much more rest
these are the final weeks of tardiness,
the creeping waves sink slowly in the sand.

The wind falls asleep, the leaves hardly stir,
these are the final weeks of tardiness,
fruit flies on peaches, and food of all sorts,
far too many men in too skimpy shorts.
these are the final weeks of tardiness,
love flees in a dream, the present a blur.

Salty caresses dry out on the sand
these are the final weeks of tardiness.
People are peaceful and haste is unknown,
the time's standing still, no one's left alone.
These are the final weeks of tardiness,
the summer heat settles over the land.

Live and let live

Live and

let live

die

time to go

hope

will grow

praying

at the last

believing

in the past

hoping

is ever so

killing

always can

dead

a dead man.

Lightly stated

 

Lightly stated

and

much cultivated

a great deal wasted.

 

Lightly attested

and

oft protested

more often contested.

 

Lightly debated

but often

nothing related

and

all dissipated.

The Way of Things 

 

The sun it shines,

I've no regret,

he wine is white

and mostly wet.

 

My glass is empty,

lo and behold,

the rain is falling,

it's getting cold.

 

So that's the way the cookie crumbles,

sometimes rain and sometimes shine,

and if my glass is drained again,

I'll fill it up with good red wine

Love's path

Fondness
Covetousness
Lasciviousness
Iciness
Distress
Loneliness
Emptiness

Time flies

Time flies

and with time

I wither.

I still hang on

by a silken thread,

but how long will it hold?

Surrounded by

farewell melodies

danse macabre and gingerbread hearts -

covert glances,

inward-looking

at the prohibited,

signpost a new direction,

forbidden fruit generates new ideas

the final resistance

risk-free and colourless

termination.

Balmy scents of May

 

Balmy scents of May,

floated in the breeze

humming a sweet, soft, subtle, susurrant song;

lilac bloomed in May - what could then go wrong?

 

It is, so be it,

don't like it a bit,

it's not like before,

then it was much, much more.

 

That was in May,

another day,

and although June raced on apace,

I fell in love with your freckled face.

 

 

It is …

 

Then in August

frustration, just

heralding the last sultry summer days,

when I fell into dark, sinister ways.

 

It is ...

Now it's gone astray,

halcyon summer day,

but when the cold dark days are done,

I'll try once more to find my loved one,

My heart and soul are still in the race,

I'm still in love with your freckled face.

 

And perhaps all will be as before …

Sometimes

Sometimes it rains,
and then it's sunny,
it clouds my mind,
that's rather funny.

Sometimes there's thunder,
followed by lightning,
a shooting star,
that's rather frightening.

Sometimes there's fog,
sometimes there's snow,
sometimes life's fast,
sometimes too slow.

Sometimes I think,
other times not,
I smile and feel,
I've lost the plot.

Sometimes it's gone,
then it comes back,
the sun is shining,
and warms my back.

Drunk and disorderly

Dear God, last night I was really tight,
I must do my best to put things right.
First I trod on Marie's toes,
then I kissed her on the nose
She was sober, by the by,
and was anything but shy.
Her left knee caught me full in the crutch,
and then the right - it didn't hurt much,
and her foot then smacked me in the poke.
She disappeared in a cloud of smoke,
Smiling broadly - she found it a joke!

Recently

Recently it crossed my mind - in April, round about one,
things are moving along, I said so let's finally get it done.
In that moment I thought - don't be a bore,
Hang about, it can wait until four.

How the time flies,
it's five today,
no longer April,
we're now in May,
and I've forgotten what I wanted to say.

My ache heads

My ache heads,
my nose it bleds,
my hurt does eyes,
and from my brain flies,
out of my deliberations.

But however hard I try
It doesn't work - but why?
My hot is so head,
my locks are so dread,
rattling out my meditations.

Tree of Life

 

Some people carve their love into a tree,

and others make sweet love beneath that tree,

for some their greatest dream is soon debris,

they're then found hanging from the nearest tree.

Breakfast on the Beach

 

Gigantic, dwarfish and moonface,

meet on a sunlit morning,

elegant, gentle and paleface,

in the dunes, as the day is dawning.

 

Behind the dunes they find the sea,

and riding on the surf they see,

counting the days since his last meal,

With empty belly a hungry seal.

 

Gigantic, dwarfish and moonface,

are all consumed that morning

elegant, gentle and paleface,

can escape - they heeded the warning.

Auf der Straße

 

Müde in der Frühlingssonne

langsam vergilbt sein Gesicht

Frühstück aus der Abfalltonne

und es quält ihn seine Gicht.

 

Der Sommer kommt

das macht ihn froh

fragt man ihn jetzt

Naja, geht so!

 

Keine Knete in der Hose

nur Ravioli aus der Dose

neben sich die leeren Flaschen

und nur Krümel in den Taschen.

 

Müde in der Sommersonne

seine Sehnsucht ist noch da

Vesper aus der Abfalltonne

und er spürt sein Ende nah.

 

Mitten im Sommer

das macht ihn froh

fragt man ihn jetzt

Naja, geht so!

 

Keine Knete in der Hose

nur Ravioli aus der Dose

neben sich die leeren Flaschen

und nur Krümel in den Taschen.

 

Müde in der Herbstessonne

seine Hoffnung ist vorbei

Frühstück aus der Abfalltonne

ihm ist alles einerlei.

 

Der Sommer ist vorbei

nichts macht ihn froh

fragt man ihn jetzt

Naja, geht so!

 

Keine Knete in der Hose

nur Ravioli aus der Dose

neben sich die leeren Flaschen

und nur Krümel in den Taschen.

 

Müde in der Wintersonne

führt sein Weg ins Unbekannte

Vesper aus der Abfalltonne

und er bleibt der Unbenannte.

 

Bald kommt der Frühling

das macht ihn froh

fragt man ihn jetzt

Naja, geht so!

 

Keine Knete in der Hose

nur Ravioli aus der Dose

neben sich die leeren Flaschen

und nur Krümel in den Taschen.

Nasses Wasser

 

Nichts ist nasser

als das Wasser;

nichts ist blasser

als der Tod!
Und so stürz' ich mich ins Wasser,

werde naß und naß und blasser

bis der Tod dann in mir wohnt.

Mythologie

 

Es segeln die Ohren

übers Meer

dem Klang der Sirenen

hinterher

mit festem starken Schritt

übers Meer

zieh'n des Achills Sehnen

hinterher

des Zyklops Auge blickt

übers Meer

schaut den Ohren und Sehnen

hinterher -

nur der Januskopf  treibt

unverdrossen

im Meer, im Meer zwischen

Haifischflossen

Plus ça change

 

Neulich, es ist noch nicht lange her,

traf ich einen Mann, der mir sagte,

er befinde sich gerade in einem Zustand der Wandlung;

kürzlich, es war gestern,

traf ich dieselbe Frau und sie sagte mir,

es sei ihr nicht geglückt sich zu wandeln.

 

Neulich, es ist noch nicht lange her,

traf ich einen Mann, der mir sagte,

er befinde sich gerade in einem Zustand der Wandlung;

kürzlich, es war gestern,

traf ich dieselbe Frau und sie sagte mir,

es sei ihr nicht geglückt sich zu wandeln.

 

Neulich, es ist noch nicht lange her,

traf ich einen Mann, der mir sagte,

er befinde sich gerade in einem Zustand der Wandlung;

kürzlich, es war gestern,

traf ich dieselbe Frau und sie sagte mir,

es sei ihr nicht geglückt sich zu wandeln.

 

Neulich, es ist noch nicht lange her,

traf ich einen Mann, der mir sagte,

er befinde sich gerade in einem Zustand der Wandlung;

kürzlich, es war gestern,

traf ich dieselbe Frau und sie sagte mir,

es sei ihr nicht geglückt sich zu wandeln.

 

Neulich, es ist noch nicht lange her,

traf ich einen Mann, der mir sagte,

er befinde sich gerade in einem Zustand der Wandlung;

kürzlich, es war gestern,

traf ich dieselbe Frau und sie sagte mir,

es sei ihr nicht geglückt sich zu wandeln

Recently, not so long ago,

I met a man who told me,

he was currently in a state of change.

Lately, in fact yesterday,

I met the same woman and she told me,

it hadn't worked out.

Nichts ist wie es war

 

Nichts ist wie es war
Alles ändert sich
Nichts bleibt wie es war
Alles wird sich ändern -
Nur der Schneemann am Fenster
Der ändert sich nicht
Schaut mir ins Gesicht
Schaut in ein Neues Jahr
Das wieder ganz anders wird
Als wie das letzte war

Noch hat der Frühling keine Chance

Noch hat der Frühling keine Chance,

von Osten her pfeift scharf der Wind,

die Mütze ins Gesicht gezogen

steht zitternd da das kleine Kind.

 

Tot am Boden liegt die Mutter,

der Mann macht seine Hose zu,

die Freunde stehen lachend rum,

der Mann spuckt aus: jetzt hast du Ruh.

 

Das kleine Kind bleibt stehen, starr,

es weint nicht mehr, steht nur noch zitternd da.

Der Mann greift zur Pistole,

tritt vor das Kind, geht ganz nah ran, ganz nah.

 

Noch immer lachen die Freunde,

der Mann schaut das Kind an: Lauf weg, hau ab!

Das Kind dreht sich um und rennt,

der Mann schießt, die Augen kriegt der Rab'.

 

Noch immer lachen die Freunde

und singen laut: Hau ab, lauf weg, hau ab!

Held oder Null

 

Ob Hexe oder fromme Nonne,

ob Gartenzwerg oder Riese,

oder ein Leben in der Tonne

oder auf blühender Wiese,

ob als Felsen oder Sandkorn,

ob laues Lüftchen oder Wirbelsturm

mal stehst als großer Held du vorn,

mal endest du als ganz, ganz kleiner Wurm.

Der Sommer ist nicht vorbei

 

Noch ist der Sommer nicht vorbei,

tagtäglich legt das Huhn ein Ei,

noch flattert die Badehose im Wind

und immer noch plärrt im Strandkorb das Kind.

 

Tagtäglich legt die Henne ein Ei,

zu Mittag gibt's gebratenen Schlei,

im Meer, da glitzern die blauroten Quallen,

vom Berg stürzt der Vater und singt im Fallen:

 

"Summertime and the livin' is easy,

I'm jumpin' and the mountain is high".

 

Und immer noch legt die Henne ein Ei,

in der Ferne verklingt des Vaters Schrei,

die Mutter treibt mit der Luftmatratze davon,

die Kinder winken, singen vom Hotelbalkon:

 

"Your daddy was rich and your ma was good lookin'

so hush, little baby, baby, don't you cry",

 

Nun ist der Sommer endlich vorbei!

Novemberträumerei

 

Ahornblätter schweben schmetterlingsgleich

auf den feuchten Waldboden.

Aus dem Nebel des Waldes

tritt ein kleines Kind heraus.

Seine rechte Hand ruht auf dem Rücken

eines Wolfes an seiner Seite.

Ich bleibe stehen, beginne langsam

rückwärts zu gehen.

Das Kind lächelt, es hebt seine linke Hand,

winkt mich zu sich.

Langsam gehe ich auf das Kind und den Wolf zu.

Bei jedem Schritt rascheln die Blätter.

Als ich sie erreiche

bedeutet mir das Kind

mich runter zu beugen.

Ich knie nieder, spüre kurz darauf

die Hand des Kindes auf meinem Kopf.

Der Wolf umkreist mich,

einer Feder gleich sein Gang.

Er bleibt vor mir stehen,

streicht mit seiner rauen Zunge mir übers Gesicht.

Wärme.

Die Hand des Kindes gleitet über von meinem Kopf zum Kopf des Wolfes.

Die Zunge des Wolfes zieht sich zurück.

Ich fühle wie der Wolf mich in sich aufnimmt.

Die Hand des Kindes streicht mir über den Kopf und das Fell.

Es winkt mir, ihm zu folgen,

wir verschwinden im Wald,

umhüllt von sprühregengleichen Novembernebelschwaden.

Auf den feuchten Waldboden

schweben schmetterlingsgleich die letzten Ahornblätter des Jahres.

On the Streets

 

Weary in the springtime sun,

sallow face, teeth falling out,

breakfast from the garbage can,

and afflicted by his gout.

 

The summer comes,

no rain, no snow

"How do you feel"

"Not bad - so so"

 

Not a penny, not a plan,

just ravioli from the can,

empty bottles, no more schnaps,

and pockets full of week-old scraps.

 

Weary in the summer sun,

yearning in the afternoon,

supper from the garbage can,

feels the end is coming soon.

 

Mid-summer's here,

still on the go,

"How do you feel"

"Not bad - so so".

Not a penny, not a plan,

just ravioli from the can,

empty bottles, no more schnaps,

and pockets full of week-old scraps.

 

Weary in the autumn sun,

hope has come and hope is gone,

breakfast from the garbage can,

everything is said and done.

 

Summer has gone,

morale is low,

"How do you feel"

"Not bad - so so"

 

Not a penny, not a plan,

just ravioli from the can,

empty bottles, no more schnaps,

and pockets full of week-old scraps.

Weary in the winter sun,

no one cares from where he came,

supper from the garbage can,

still the stranger with no name.

 

Springtime is coming,

no rain no snow,

"How do you feel"

"Not bad - so so"

 

Not a penny, not a plan,

just ravioli from the can,

empty bottles, no more schnaps,

and pockets full of week-old scraps.

Wet water

 

Nothing is wetter

than water;

Nothing is paler

than death!

So I plunge into the water,

become wet, wetter, and paler

until death resides in my soul.

Mythology

 

The ears are sailing

over the sea

the sound of the sirens

pursuing me

and swift-sure-footed

over the sea

Achilles heel

follows with glee

the Cyclops eye

scans over the sea

for the ears and heels

he can barely see

only Janus' head

floats and spins

in the sea, in the sea between

basking sharks' fins

Plus ça change

Recently, not so long ago,

I met a man who told me,

he was currently in a state of change.

Lately, in fact yesterday,

I met the same woman and she told me,

it hadn't worked out.

 

 

Recently, not so long ago,

I met a man who told me,

he was currently in a state of change.

Lately, in fact yesterday,

I met the same woman and she told me,

it hadn't worked out.

 

 

Recently, not so long ago,

I met a man who told me,

he was currently in a state of change.

Lately, in fact yesterday,

I met the same woman and she told me,

it hadn't worked out.

 

 

Recently, not so long ago,

I met a man who told me,

he was currently in a state of change.

Lately, in fact yesterday,

I met the same woman and she told me,

it hadn't worked out.

 

 

Recently, not so long ago,

I met a man who told me,

he was currently in a state of change.

Lately, in fact yesterday,

I met the same woman and she told me,

it hadn't worked out.

 

 

Recently, not so long ago,

I met a man who told me,

he was currently in a state of change.

Lately, in fact yesterday,

I met the same woman and she told me,

it hadn't worked out.

Nothing is the same

 

Nothing is the same

Everything has changed

Nothing stays the same

Everything will change -

Not so the Snowman

Outside the door

He doesn't change

A bit any more

Looks me in the face

The new year comes apace

And I think incidentally

How vastly different it will be

Spring has not the slightest chance

Spring has not the slightest chance

the east wind blows still harsh and rare,

its cap pulled down into its face,

the little child stands shivering there.

 

Dead on the ground the mother lies,

the man does up his trouser fly,

his friends stand laughing at his side,

the man says "'twas your time to die".

 

The child unmoving, stiff with fright,

no longer cries, but trembles still,

the killer pulls his pistol out,

and nears the child - the air is chill.

 

The onlookers are laughing still,

"go away, run off " - the man cries,

the child turns to go - a shot falls -

and the raven picks out the eyes.

 

The onlookers are laughing still

And sing out loud "go, run off, go".

Hero or Zero

 

Whether witch or pious nun,

whether garden gnome, titan,

your whole life spent in a tun,

or isakaya in Japan,

rock or grain of sand,

breeze or hurricane,

at times you'll be a hero and

at others, feel it's all in vain.

The summer's still here

 

The summer's not yet gone away

the hen lays an egg every day,

swimming trunks drying out on the deckchair,

and kids on the beach have sand in their hair.

 

The hen lays an egg every day,

for lunch there's barbecued stingray,

the blue-red jellyfish glisten in the sea,

father falls off the rock face and sings for me:

 

"Summertime and the livin' is easy,

I'm jumpin' and the mountain is high".

 

And day after day the hen lays an egg,

father has lost yet another tent peg,

on the air mattress mother drifts out to sea,

while children sing from the hotel balcony:

 

"Your daddy was rich and your ma was good lookin'

so hush, little baby, baby, don't you cry",

 

Summer has gone, and autumn is nigh!

November Daydream

 

Maple leaves drift like butterflies

across the damp forest floor.

A small child emerges

out of the mists of the woods.

His right hand rests on the back

of the grey wolf at his side.

I stop and start - slowly -

to step back.

The child smiles, raises its left hand,

and invites me to approach.

I walk slowly towards the child and the wolf.

The leaves rustle with every step I take.

As I reach them

the child motions

for me to bend down.

I kneel, and sense at once

the child's hand on my head.

The wolf circles me

with its feathered gait.

It halts before me

and strokes its rough tongue over my face.

Warmth.

The child's hand glides from my head to that of the wolf.

The wolf retracts its tongue.

I sense the wolf absorbing me entire.

The child's hand strokes my head and then my pelt.

It motions me to follow,

we vanish into the woods

enveloped in drizzle-like November wafts of fog.

The last maple leaves of the year drift like butterflies

over the damp forest floor.

Ob Schneemann, Moslem oder Christ

 

Ob Schneemann, Moslem oder Christ,

Agnostiker oder Buddhist,

ob Jude oder Atheist,

es zählt wie du zu Menschen bist!

Oberbaumbrücke

 

Ein Augenblick

von Angesicht zu Angesicht -

ein fliehendes Lächeln,

ein Blick in die untergehende Sonne -

herzblutrot -

dann – kurz der Sprung

und der lange Tod.

Ohne Wenn und Aber

 

Ohne Wenn und Aber

geht die Sonne morgens auf,

abends geht sie unter.

 

Ohne Wenn und Aber

geht die Sonne abends unter,

morgens geht sie wieder auf.

 

Ohne Wenn und Aber

geht die Sonne morgens wieder auf,

abends geht sie wieder unter.

 

Ohne Wenn und Aber

geht die Sonne abends wieder unter,

morgens geht sie wieder auf.

 

Außer es sind Wolken am Himmel:

dann ist alles anders!

Peter und Albert

 

Peter und Albert gingen in den Wald,

Peter war zu dick und Albert war zu alt.

So kamen sie nicht weiter und machten balde Rast.

Da saßen sie und schnauften auf einem Kiefernast.

 

Der Kiefernast war morsch und alt

und dunkel war's im tiefen Wald.

Und unter dieser schweren Last

brach schließlich dann der Kiefernast.

 

Nun liegen Kiefernast und ihre Gebeine

vereint zwischen Strauch und Moos an einem Steine.

Leise pfeift der Wind im dunklen Walde

die Ameisen fressen's auf alsbalde.

 

 

 

 

Reimzeit

 

Annabelle hier und ein Glas Wein,

schon such ich ihn, den schönen Reim.

 

Die Nacht ist lang, ihr Haar so fein,

doch wo bleibt er, der zarte Reim.

 

Der Morgen lacht, ich lieg allein,

Annabelle weg, noch fehlt der Reim.

 

Der Kopf ist schwer, die Augen klein,

doch weiter fehlt der gute Reim.

 

Nichts drin im Kopf, mir fällt nichts ein,

so trink' ich weiter Wein auf Wein

und warte auf den nächsten Reim.

Who cares if you're a Moslem?

 

Who cares if you're a Moslem,

a Buddhist or Agnostic,

a Christian or a Jew,

or Atheist through and through,

show to all others charity

what counts is your humanity!

Oberbaumbrücke

 

A  moment

face to face -

a fleeting smile,

a glance in the setting sun -

lifeblood red -

then - the short leap

and the prolonged demise.

No ifs or buts!

 

No ifs or buts!

The sun rises in the morning

and sets in the evening.

 

No ifs or buts!

The sun sets in the evening

and rises again in the morning.

 

No ifs or buts!

The sun rises every morning

and sets every evening.

 

No ifs or buts!

The sun sets again in the evening

and rises again in the morning

 

But when there are clouds in the sky -

that's another story!

Peter and Albert

 

Peter and Albert went into the trees,

young Peter was fat, and Bert had weak knees.

They didn't get far before needing a rest,

they sat on a branch, putting it to the test.

 

The pine-tree branch was rotten and old,

The wood was darker than they'd been told.

Groaning under the weight of the two

The branch gave way, without much ado.

 

The pine-tree branch and their mortal remains,

lie between stones, and tussocks and thistles,

and the ants devour their newly-found gains,

as through the trees, the gentle wind whistles.

Rhyme Time

 

Annabelle's here, with a glass of wine,

I am seeking a wonderful rhyme.

 

The night is long, her hair so fine,

tell me where is the tender rhyme?

 

Morning's breaking, of Annie no sign,

and I'm still searching for a rhyme.

 

Head is heavy, not feeling too fine

And I'm still missing the perfect rhyme.

 

Of bright ideas, not a sign,

Nothing to do but drink more wine,

sit and wait for another rhyme.

Totgeglaubte leben länger

 

Totgeglaubte leben länger,

Lebende sind da schon tot.

Traurig klingt das Lied der Sänger

vom Abend bis zum Morgenrot.

 

Totgeglaubte lachen heiter,

Lebende sind da schon stumm.

Traurig singt der Sänger weiter

vom Morgen bis zum Abendrot.

 

Totgeglaubte kommen wieder,

Lebende sind da schon weg.

Traurig blickt der Sänger nieder

und nah schon spürt er ihn, den Tod!

Tinnitus

 

Tinnitus

ist mein Genuß

hinter der Stirn

im Gehirn

schwirrt wellengleich umher

der Töne Kreisverkehr

 

wunderliche Klangsequenzen

sprengen alle Traumklanggrenzen

 

Tinnitus

ist mein Genuß

Töne hör ich

nur für mich

rumpeln, rauschen, quieken

in den Ohren pieken

Synkopenklänge schwirren

Harmonien verwirren

 

Tinnitus

ist mein Genuß

Töne flüstern

machen lüstern

die Ohren biegen sich

Geräusche fürchterlich

 

Panzer walzen walzergleich

durchs zerstörte Ohrenreich

 

Tinnitus

ist mein Genuß

nichts mehr gehört

Gehör zerstört

die Ohren, die Ohren

in Stille verloren

Totenlied im Mai

 

Simm Samm seufzt die Mutter im Wind,

Simm Samm hält im Arm sie ihr Kind.

 

Wipp Wapp schaukelt der Ast im Wind,

Wipp Wapp wiegt sie das tote Kind.

 

Wimm Wamm klingt der Trauergesang,

Wimm Wamm und die Herzen sind bang.

 

Bimm Bamm klingt die Glocke im Mai,

Bimm Bamm und der Tod geht vorbei (eilt herbei).

Tod und Tödchen – Brot und Brötchen

Vergiftet ist das Brot

und ich in großer Not,

ich esse nur noch Brötchen,

so kommt der Tod als Tödchen.

Kommt der Tod als Brot

ist der Tod der Tod.

Kommt der Tod

als Brötchen,

ist der Tod

ein Tödchen.

Those thought dead live longer

 

Those thought dead live longer,

the living are long since dead,

the singer's song is full of dread,

the sun is setting full and red

 

Those thought dead laugh louder,

the living are long since still,

the singer's song is sad and shrill,

death comes ever when it will.

 

Those thought dead awaken,

the living are long since gone,

muted now the singer's song,

the sense of death's approach is strong.

Tinnitus

 

Tinnitus

is my delight

behind the brow

in brain somehow

the tones in waves whirr in and out

like traffic on a roundabout

 

Whimsical the sound sequences

with no borders, with no fences.

 

Tinnitus

is my delight

the tones agree

they're just for me

squeaking rumbling rustling

in my ears they're bustling

 

syncopal tones are fusing

harmonies confusing

 

Tinnitus

is my delight

tones vivacious

make salacious

ears in constant motion

a terrible commotion

 

through my ears the panzers flay

destroying all that's in their way

 

Tinnitus

is my delight

of sound devoid

hearing destroyed

I can't believe my ears

as complete deafness nears

 

Funeral song in May

 

Flim flam as the mother tarries,

Flim flam child on her arm carries.

 

Zip zap the wind blows cold and wild,

Zip zap she cradles her dead child.

 

 

Summ summ chants the funeral song,

Summ summ a heart no longer strong.

 

Ding dong rings out the bell in May,

Ding dong now death has had its say.

Death is small or great - depends on what you ate

 

A poisoned loaf of bread

and I will soon be dead,

so I eat a bun,

a small death

instead of a big one.

If death comes as bread

there's no more to be said.

If death comes as a bun

it's still death -

but only half the fun.

Nur Träume

 

So bin ich aus dem Traum erwacht,

sah um mich rum nur tiefe Nacht.

Der Traum war schön, da dacht‘ ich mir,

schlaf weiter, doch dann gegen vier,

da bin ich hochgeschreckt im Schlaf.

Es blökte neben mir ein Schaf,

da dacht‘ ich mir, schlaf ganz schnell ein,

von ganz weit weg grunzte ein Schwein.

Wo werd‘ ich sein nach dieser langen Nacht?

Wer alles hat mich um den Schlaf gebracht?

Ach, Träume sind‘s doch nur, ganz zarte,

von Lammragout und Schweineschwarte.

So ruhig in der Abendsonne

 

So ruhig in der Abendsonne,

so friedlich ruhend sein Gesicht;

seine Haut ist blass,

nur das Bellen eines Hundes,

doch auch das stört die Ruhe nicht.

 

So ruhig unterm lachenden Mond,

so friedlich ruhend sein Gesicht;

sein Blick ist starr,

nur das Pfeifen des Windes,

doch auch das stört die Ruhe nicht.

 

So ruhig in der aufgehenden Sonne,

so friedlich ruhend sein Gesicht;

sein Atem ist still,

nur das Zwitschern der Vögel,

doch auch das stört seine Ruhe nicht.

Schneemann

 

Ich bin ein Schneemann im Sommer,

träumende Poesie -

ein Segel ohne Wind,

ein Fisch auf trock'nem Land

und eine Sanduhr ohne Sand

in der keine Zeit verrinnt.

 

Ein Schneemann zur falschen Zeit,

in der Hoffnung auf Ewigkeit -

doch meine Ewigkeit

währt nur ganz kurz,

ganz kurze Zeit.

 

Ich bin ein Schneemann im Sommer,

mich gibt es fast nie,

vergangen ist die Zeit

doch nie die Poesie.

So lang hab' ich gewartet

 

So lang hab' ich gewartet, gehofft dich zu sehn,

nichts ist passiert, hab' gewartet, nichts ist geschehn;

und endlich seh' ich dich, wie du kommst, wie du gehst,

wie du stundenlang ruhig in der Sonne stehst;

und du schaust mich an und dein Blick ist so leer,

und ich, ich steh' da und schau dir hinterher,

wie du dich umdrehst, verstehst und plötzlich gehst

und nicht mehr stundenlang in der Sonne stehst.

Sorgenwortspiel

 

Was wäre ein Leben ohne Sorge,

wir bräuchten uns dann nicht mehr zu sorgen,

doch bald schon fehlen uns die Sorgen,

dann möchten wir uns gerne wieder sorgen,

und hoffen auf ein sorgenvolles morgen,

dem folgt ein sorgenfreies übermorgen,

bis dann zum nächsten Morgen nach dem Morgen.

 

Das Ende einer Nacht

 

Schummrig und bleich das Licht im Saal -

nach Mitternacht, der Sekt ist schal.

Traurig die Blicke, einsam und leer.

Wild schwirren die Gedanken umher -

die Gesichter faltig und fahl.

 

Noch spielt die Band den Sound, der swingt,

die Sängerin mehr summt als singt.

Ich bitte um eine kurze Nacht

und dämm're dahin, ganz sacht, ganz sacht -

das letzte Lied der Band verklingt.

 

Der Morgen schmeißt mit Sonne um sich -

du schaust mich an, lachst und verlässt mich.

Ich geh hinaus ins helle Licht.

Ich denke: ich vermiß dich nicht -

und weiß doch nur: ich liebe dich.

Wahrheit oder Lüge?

 

Sag ich ihr die Wahrheit oder lüge ich,

die Wahrheit gibt ihrem Herzen einen Stich,

die Wahrheit ist schrecklich genug,

die Lüge – ein kleiner Betrug.

Die Wahrheit bleibt immer

als Ausrufungszeichen stehn,

die Lüge schleicht sich davon

und ward nicht mehr gesehn.

Schleusenkrug - Ein Gartenlokal

 

Ein Stuhl steht am falschen Platz.

Die Ordnung der Stuhlreihe ist gestört.

Die Spatzen stört das nicht.

Auf jedem Stuhl sitzen vier Spatzen.

Die Ordnung ist wiederhergestellt.

Die Kuchenkrümel sind gegessen.

Sonett-Versuch – Netter Versuch

 

Ich denke nicht, dass ich das kann,

ich könnt es durchaus mal probieren,

sehr viel hab ich ja nicht zu verlieren,

am besten, ich fang gleich mal an.

 

Schwierig wird‘s, das ist schon mal klar,

am Anfang tut man sich immer sehr schwer,

die Idee ist da, es geht hin und her,

und zwischendurch geht‘s an die Bar.

 

Der Cocktail bringt mich dann in Fahrt.

Jetzt funkeln und leuchten die Gedanken,

doch, bald schon gerät alles ins Wanken.

 

Das Schicksal trifft mich wieder hart,

schmeiß den Stift auf den Müll, leg mich ins Bett,

vergeblich kreiere ich ein Sonett.

 

Sonett, Sonett, Sonett, Sonett, so nett!

Sommernacht in der Weichselstraße

Müde Gedanken im flackernden Gaslaternenschein

im Rinnstein eine verlorene Flasche Wein

im flackernden Schein der Gaslaternen

schneeweißes Blütenmeer von Himmelssternen

 

- und ein Mond, der einsam seine Bahnen zieht

 

Verloren schwebt einsam die Sehnsuchtswonne

durch das kalte Lachen der Nacht

der Schatten des Fuchses in der Morgensonne

festgeklammert an den Ruinen sacht

 

- und eine Wolke, die einsam zur Sonne zieht

 

Des Morgens rastlose Geschäftigkeit

durch geordnete Straßen zieht

das Herz umklammert von der Einsamkeit

ein Mensch, der vor sich selber flieht

 

- und eine Sonne, die unerbittlich die Wahrheit sieht

Sieben Worte

Sieben Regentropfen fall'n auf sein Gesicht

Sieben Regentropfen, mehr war'n es ja nicht

Sieben Regentropfen fall'n auf ihr Gesicht

Sieben Regentropfen braucht's für ein Gedicht

 

Sieben Küsse im Abenddämmerlicht

Sieben Küsse, mehr waren es ja nicht

Sieben Küsse im Morgendämmerlicht

Sieben Küsse braucht's für ein Gedicht

 

Sie sagt:

Liebe ist ein viel zu großes Wort -

Sieben Worte braucht's, schon geht sie fort

Sieben Worte sind ein kleiner Mord

Liebe ist ein viel zu großes Wort

 

Er sagt:

Sieben Worte braucht's, und du bist fort -

Liebe war ein viel zu großes Wort

Liebe ist kein viel zu großes Wort

Sieben Worte braucht's, schon bist du fort.

 

Er schaut sie an und denkt:

Noch ist es nicht zu spät.

Er schaut sie an und denkt:

Ob sie jetzt wirklich geht.

 

Sie schaut ihn an und weiss:

Ja, es ist nicht zu spät.

Sie schaut ihn an und weiss:

Es ist Zeit, dass sie geht.

Die Frage nach dem Sinn

 

Die Frage nach dem Sinn,

macht meistens keinen Sinn -

denn hat man den Sinn verstanden,

dann kommt er gleich wieder abhanden.

So sucht man den Sinn ein Leben lang,

dann ist es vorbei, Gott sei Dank!

Schmachtfetzzzen

 

Sie schmachtet

Sie schmachtet

schmachschmachtet  schmachschmachtet

Sie schmachtet

 

Er schmachtet

Er schmachtet

schmachschmachtet  schmachschmachtet

Er schmachtet

 

Sie küsst ihn

küssküsst ihn

küssküsst ihn küssküsst ihn küssküss küssküsst ihn küssküsst ihn

Sie hat ihn geküsst

 

Er küsst sie

küssküsst sie

küssküsst sie küssküsst sie küssküss küssküsst sie küssküsst sie

Er hat sie geküsst

 

Sie liebt ihn

Sie leibt ihn leibliebt ihn liebleibt ihn liebküsst ihn küssleibt ihn

Sie schmachliebt ihn leibküsst ihn küssschmacht ihn leibschmacht ihn

 

Er liebt sie

Er leibt sie leibliebt sie liebleibt sie liebküsst sie küssleibt sie

Er schmachliebt sie leibküsst sie küssschmacht sie leibschmacht sie

 

Sie schmachten beide Sie küssen sich beide Sie lieben sich beide

verschmachliebt verküssschmacht verliebküsst verküssliebt

verschmachliebt verküsslobt verliebheiratet     

Just Dreams

 

As I woke up out of my dream,

the night was dark, in the extreme,

so I lay back and slept some more

till in the small hours, about four,

I shot up suddenly in bed,

as a sheep bleated near my head.

I thought, well now I should sleep fine

as far away grunted a swine.

Where will I be after this long night?

What could have caused me such a fright?

It was just a dream, nothing big,

from rack of lamb and sucking pig.

Peaceful in the evening sun

 

So peaceful in the evening sun,

restful his face, without a crease.

His skin is pale,

just a dog barking,

but even that won't disturb his peace.

 

So peaceful under smiling moon,

restful his face, without a crease.

His gaze is fixed,

just the wind whistling,

but even that won't disturb his peace.

 

So peaceful in the rising sun

restful his face, without a crease.

His breath is still,

just the birds twittering,

but even that won't disturb his peace.

Snowman

 

I'm a snowman in summer,

dreaming poetry,

sail without wind,

fish on dry land,

hourglass without sand,

where no time runs out.

 

Snowman in the wrong time, wrong place,

hoping for a stay of grace,

but my infinity,

is only vanity,

receding apace.

 

I'm a snowman in summer,

an infrequent sight,

but though time relentlessly flies,

poetry is never in demise.

I waited for ages

 

I waited for ages hoping you would come,

still not a sign of you, my feet are getting numb,

finally, a sight of you, flaunting your charm

hours standing in the sun, tranquil and calm.

you glance in my direction with an empty stare,

and I - I just stand there, of me you're not aware,

till you turn away, understanding, and leave

and I remain alone in the sun and grieve.

Life without care?

 

Where would we be in life without a care,

no more worry, no tearing out of hair,

in no time at all, we would pine for our fears,

hoping that tomorrow would bring some more tears,

but the day after that heralds carefree ways,

succeeded the next day by a load of malaise,

and repeats thereafter on alternate days.

Night's End

 

The light in the room is dim and matt,

midnight is past, the champagne is flat,

cheerless glances, lonely and hollow,

chasing thoughts they cannot follow,

features wrinkled, avoiding chat.

 

The band still playing, lazy swinging,

the singer humming more than singing.

I pray again for a short night,

and doze away until first light,

the band's last tones in my ears ringing.

 

The morning sun shines brightly overall,

you smile at me and leave, and I feel small.

I walk into the dazzling light,

think - I won't miss you (but I might),

truth is - I love you, after all.

Truth or Lies?

 

Shall I tell her the truth or shall I lie,

if the truth causes her to cry?

Truth hurts - without exception,

a lie is a small deception.

The truth is always present

its nature is to remain,

the lie sneaks cowardly away

and is never seen again.

The Lock Arms - a beer garden

 

A chair in the wrong place.

That's out of order!

The sparrows aren't bothered.

Four sparrows on each chair.

That's much better!

And all the cake crumbs gone.

No Sonnet -  No Cry

 

Although I don't think that I can,

I must at the least give it a try

So away we go, I'm on standby

I've nought to lose, I have a plan.

 

It's difficult, that much is clear,

it's where to start, that is the question,

my mind is open to suggestion,

but at first of all, I need a beer.

 

What helps is whisky galore,

my thoughts are rare and many,

but soon I haven't any.

 

Fate has hit me hard once more

rip the paper, break the pen

I have clearly failed again.

 

Sonnet, Sonnet, Sonnet, Sonnet, one day - not yet!

A summer night in the Weichselstraße

 

Tired thoughts in the flickering gaslight,

empty bottle of wine, waste of a night,

the flickering shine of the lanterns replay,

the snow-white blossoming of the Milky Way -

 

and a moon follows its lonely orbital path - forwards.

 

And through the cold smile of the night

desire floats yearningly, lonely,

the fox's shadow in the morning light

appears on the ruined walls fleetingly

 

- and a solitary cloud, drifting to the sun - onwards.

 

The restless bustle of the early morning

through ordered streets, for no one dare be late,

a broken heart, now shrouded in its mourning

a man, fleeing aimlessly from his fate

 

- and a sun, exposing the grim truth to all - afterwards

Seven Words

 

Seven raindrops on his face fall,

Seven raindrops, that was all,

Seven raindrops on her face fall,

Seven raindrops in rhyme to enthral.

 

Seven kisses in the hall,

Seven kisses, that was all,

Seven kisses at dusk and dawn

Seven kisses in rhyme to enthral.

 

She said:

Love is far too big a word

seven words are needed to be heard,

seven words, meaningful not absurd,

love is far too big a word.

 

He said:

Seven words cannot be unheard,

love was far too big a word

love was not too big a word

seven words, and everything's deferred.

 

He looks at her and thinks:

can love still grow?

He looks at her and thinks.

will she still go?

 

She looks at him and knows:

that love could grow.

She looks at him and knows:

it's time to go.

Seeking the meaning

 

Questioning the meaning

is seldom revealing -

no sooner do you understand

you think: well on the other hand…

We seek for meanings all our life,

thank God it's over, no more strife.

Craaavings

 

She craved

She craved

cravecraved cravecraved

She craved

 

He craved

He craved

cravecraved cravecraved

He craved

 

She kissed him

kisskissed him

kisskissed him kisskissed him kisskiss kisskissed him kisskissed him

she had kissed him

 

He kissed her

kisskissed her

kisskissed her kisskissed her kisskiss kisskissed her kisskissed her

he had kissed her

 

She loves him

She lusts lustloves him lovelusts him lovekisses him kisslusts him

She craveloves him lustkisses him kisscraves him lustcraves him

 

He loves her

He lusts lustloves her lovelusts her lovekisses her kisslusts her

He craveloves her lustkisses her kisscraves her lustcraves her

 

They both crave they both kiss they love each other

craveloved kisscraved inlovekissed kissedinlove

craveloved kissbetrothed inlovewedded

Totgeglaubte leben länger

 

Totgeglaubte leben länger,

Lebende sind da schon tot.

Traurig klingt das Lied der Sänger

vom Abend bis zum Morgenrot.

 

Totgeglaubte lachen heiter,

Lebende sind da schon stumm.

Traurig singt der Sänger weiter

vom Morgen bis zum Abendrot.

 

Totgeglaubte kommen wieder,

Lebende sind da schon weg.

Traurig blickt der Sänger nieder

und nah schon spürt er ihn, den Tod!

Tinnitus

 

Tinnitus

ist mein Genuß

hinter der Stirn

im Gehirn

schwirrt wellengleich umher

der Töne Kreisverkehr

 

wunderliche Klangsequenzen

sprengen alle Traumklanggrenzen

 

Tinnitus

ist mein Genuß

Töne hör ich

nur für mich

rumpeln, rauschen, quieken

in den Ohren pieken

Synkopenklänge schwirren

Harmonien verwirren

 

Tinnitus

ist mein Genuß

Töne flüstern

machen lüstern

die Ohren biegen sich

Geräusche fürchterlich

 

Panzer walzen walzergleich

durchs zerstörte Ohrenreich

 

Tinnitus

ist mein Genuß

nichts mehr gehört

Gehör zerstört

die Ohren, die Ohren

in Stille verloren

Totenlied im Mai

 

Simm Samm seufzt die Mutter im Wind,

Simm Samm hält im Arm sie ihr Kind.

 

Wipp Wapp schaukelt der Ast im Wind,

Wipp Wapp wiegt sie das tote Kind.

 

Wimm Wamm klingt der Trauergesang,

Wimm Wamm und die Herzen sind bang.

 

Bimm Bamm klingt die Glocke im Mai,

Bimm Bamm und der Tod geht vorbei (eilt herbei).

Tod und Tödchen – Brot und Brötchen

Vergiftet ist das Brot

und ich in großer Not,

ich esse nur noch Brötchen,

so kommt der Tod als Tödchen.

Kommt der Tod als Brot

ist der Tod der Tod.

Kommt der Tod

als Brötchen,

ist der Tod

ein Tödchen.

Tag und Nacht

 

Tag und Nacht

von acht bis acht

geweint, gelacht

von Mitternacht

bis Mitternacht.

 

In den jungen Jahren verdorben

in den besten Jahren umworben

in späten Jahren viel Geld erworben.

 

Tag und Nacht

von acht bis acht

geweint, gelacht

von Mitternacht

bis Mitternacht.

 

Und in den letzten Jahren:

Nicht mehr verdorben

nicht mehr umworben

kein Geld mehr erworben

und dann gestorben!

Sprühregen im September

 

Sprühregen im September

und ein Herz, das weint.

 

Das Lachen im August

die Sonne am Himmel

und ein Herz, das scheint

vor Erregung zu bluten

die Gefühle fluten

ein Herz so liebesheiß.

Augustwärmende Sonnenstrahlen

die Sonne unschuldsweiß

und rosa-gelbe Blüten prahlen

in der Augustsonne, die flimmernd scheint.

 

Sprühregen im September

und ein verlassenes Herz, das weint.

Tischgeschichten kurz nach Weihnachten

 

Auf dem Tisch

Die angebrochene Rotweinflasche

Obstfliegen im Anflug

Das Baguette neben der Einkaufstasche

Ein Rest Wasser im Krug.

 

Auf dem Stuhl neben dem Tisch

Die Zeitung liegt noch aufgeschlagen

Seite 4 oben: Hungersnot in Afrika

Seite 5: Hund verbrennt im Wohnwagen

Seite 4 unten: Schneesturm über Kanada.

 

Unter dem Tisch

Ein kaputtes Rotweinglas

Der leis jaulende Hund

Ausgestreckt der tote Klaas

Zur späten Abendstund'.

Stirbst du nicht heute

 

Stirbst du nicht heute,

dann stirbst du morgen

und hast noch einen Tag

lang länger Sorgen;

sorgenfrei ist nur der Tod;

wenn er kommt im Abendrot

naht die Nacht und in dir wohnen

tausend giftige Dämonen;

und dann mach die Augen zu

mit dem Tod kehrt ein die Ruh.

 

Still ruht der See zur Weihnachtszeit

 

Still ruht der See

im Abenddämmerlicht.

Die Boote sind vertaut,

wir lauschen

in den Abendhimmel hinein.

Still ist es, kein Laut.

Nichts rührt sich,

gespenstig die Ruhe.

Da plötzlich im Wasser,

die Gestalt, sie krault.

Sie krault herbei,

steigt aus dem Wasser

mit lautem Schrei:

"Ho, Ho, Ho!

Advent vorbei.

Da steh ich nun, ich armer Tor,

komm wieder, wie das Jahr zuvor!"

Tief ziehn die Wolken durchs Tal

 

Tief ziehn die Wolken durchs Tal,

ein Griff in den Himmel über den Wolken,

fest am Firmament zerren,

den Luftraum verdichten,

die Atemnot spüren,

mit aller Kraft die Luft rauspressen

und das Firmament vergrößern,

tief einatmen

und spüren wie der Körper leichter wird

und die Seele sich entspannt.

Totensonntag

 

Totensonntag – meine Seele schwebt über die Gräber,

ruht sich aus bei den Anonymen -

hier ist keiner wichtig -

hier liegen alle zusammen

miteinander verbunden

in der Unendlichkeit.

Schwarzer erdiger Duft

paralysiert für einen Moment den Atem. -

 

Ich stehe stumm auf der Wiese,

schließe meine Augen und

fühle meiner Seele nach.

Tief im Innern

 

Tief im Innern

dieses Flimmern

dieses Flirren

nur Verwirren.

 

Tiefe Sehnsucht

diese Unwucht

dieses Wanken

nur Gedanken.

 

Tiefe Liebe

diese Hiebe

dieses Bangen

nur Verlangen.

 

Tief im Innern

dieses Flimmern

dieser Wahnsinn

nur noch Unsinn.

Sprich mit den Steinen

 

Sprich mit den Steinen,

sie antworten zwar nicht -

aber sie hören zu.

 

Sprich mit der Luft,

sie antwortet zwar nicht -

aber sie nimmt deine Worte auf.

 

Sprich mit dem Wasser,

es antwortet zwar nicht -

aber mit ihm fließen deine Worte fort.

 

Sprich mit dem Wind,

er antwortet zwar nicht -

aber er weht deine Worte

übers Meer, über Seen,

über Berge und Täler,

über Felder und Wälder,

wohin du auch willst -

und vielleicht hört irgendwo

in der weiten Welt.

Those thought dead live longer

 

Those thought dead live longer,

the living are long since dead,

the singer's song is full of dread,

the sun is setting full and red

 

Those thought dead laugh louder,

the living are long since still,

the singer's song is sad and shrill,

death comes ever when it will.

 

Those thought dead awaken,

the living are long since gone,

muted now the singer's song,

the sense of death's approach is strong.

Tinnitus

 

Tinnitus

is my delight

behind the brow

in brain somehow

the tones in waves whirr in and out

like traffic on a roundabout

 

Whimsical the sound sequences

with no borders, with no fences.

 

Tinnitus

is my delight

the tones agree

they're just for me

squeaking rumbling rustling

in my ears they're bustling

 

syncopal tones are fusing

harmonies confusing

 

Tinnitus

is my delight

tones vivacious

make salacious

ears in constant motion

a terrible commotion

 

through my ears the panzers flay

destroying all that's in their way

 

Tinnitus

is my delight

of sound devoid

hearing destroyed

I can't believe my ears

as complete deafness nears

 

Funeral song in May

 

Flim flam as the mother tarries,

Flim flam child on her arm carries.

 

Zip zap the wind blows cold and wild,

Zip zap she cradles her dead child.

 

 

Summ summ chants the funeral song,

Summ summ a heart no longer strong.

 

Ding dong rings out the bell in May,

Ding dong now death has had its say.

Death is small or great - depends on what you ate

 

A poisoned loaf of bread

and I will soon be dead,

so I eat a bun,

a small death

instead of a big one.

If death comes as bread

there's no more to be said.

If death comes as a bun

it's still death -

but only half the fun.

Day and Night

 

Day and night

From eight to eight

I laughed, I cried

from dead of night

to dead of night.

 

Spoilt in my younger years

loved and admired by my peers

successful in many careers.

 

Day and night

from eight to eight

I laughed, I cried

from dead of night

to dead of night.

 

And in my final years:

no longer greeted

more often cheated

in business defeated

and finally - deleted!

Drizzle in September

 

Drizzle in September

and a weeping heart.

 

Smiles in August,

the sun in the sky

and the seeming delight

of a heart that bleeds

and emotions flow

from hot-blooded desire.

Sunbeams, August-heated

by the innocent white of the sun

and swaggering red-gold blossoms

shimmering in the autumn rays.

 

Drizzle in September

 

(and an abandoned, bleeding heart).

Post-Christmas table talk

 

Still on the table

red wine - a few dregs,

clouds of  fruit flies,

next the shopping bag - a baguette

in the jug, some water left.

 

 

Lying open on the chair

yesterday's  paper:

Famine in Africa, once more,

top of page 4.

Dog burnt alive

- in caravan -

page 5.

Blizzard in Canada, deep snow

page 4 - below.

 

Under the table

a wine glass - or better the shards,

a softly moaning Chow

sniffing his dead master Klaas -

it's late evening now.

If not today

 

If not today,

you'll die tomorrow

a drawn-out day

of extra sorrow.

Only death is free of fear,

and when it comes, the evening's near,

bringing the night and filling it with dread,

a thousand toxic demons in your head,

then you can finally close your eyes,

death has arrived - no longer a surprise.

The sea is calm at Christmastide

 

The sea is calm

at twilight.

The boats are bound,

attention fixed

on the evening sky.

All is still, not a sound.

Nothing stirs,

an eerie silence.

Then suddenly, from the sea

a shape appears,

crawls by,

arises from the water

with a loud cry:

"Ho, ho, ho!

Christmas is over.

Here I stand, poor fool, once more

back again, like the year before!"

The clouds drift low through the valley

 

The clouds drift low through the valley,

a grasp in the sky above the clouds,

tugging firmly on the firmament,

stifling the airspace,

feeling the breathlessness,

pressing out the air with all your strength

to expand the firmament,

inhale deeply

and sense the lightness of being

and the relaxation of the soul.

All Souls

 

All Souls - my spirit floats over the graves

hovers by the nameless

no one special here

all sleep together

In eternity.

Black earthy fragrance

fleetingly numbs the breath.

 

I stand silent on the grass,

close my eyes,

and sense my soul.

 

Deep inside

 

Deep inside

there's a glimmer,

and a shimmer

just confusion.

 

Deeply yearning

out of balance

out of sync

time to think.

 

Thoughtful love

hand in glove

who knows

desire grows.

 

Deep inside

there's a glimmer,

this insanity

it's inanity.

Talk to the Stones

 

Talk to the stones

you'll get no reply,

but they're listening.

 

Talk to the air

You'll get no reply,

but your words are uplifting.

Talk to the wind

you'll get no reply -

but it carries your words

over lakes, over sea

over hills and vales

over fields and forests

wherever you will

and perhaps

somewhere in the wide, wide world

someone will hear you.

Space

 

Space

 

P
Der sanfte Panther

 

In dunkler Nacht sind alle hellen Lichter aus,

der schwarze Panther schleicht des nachts ums Bauernhaus,

sucht ein Ruheplätzchen für ein kleines Schläfchen,

er schleicht ins Gehege zu den schwarzen Schäfchen.

Da schläft er bis zum Morgen, dann wird‘s hell,

er schleicht sich davon, verschwindet ganz schnell.

 

Bis zur nächsten Nacht, da kommt er wieder,

legt sich sanft zu seinen Schäfchen nieder.

Q
Die Qualle

 

Es glibbert die Qualle wabbelig weich,

sie ist fast durchsichtig, manchmal bleich,

doch kann sie auch leuchten in Farben bunt,

wie roter Grützpudding, und sie ist rund,

hat manchmal Fäden; und treffen die dein Bein,

dann ist sie sehr gefährlich und brennt gemein.

 

 

R
Der Regenwurm

 

Ein reger Wurm,

der kompostiert,

die Erde düngt,

die Erde wird

ganz frisch frisiert.

 

Der Regen fällt,

die Erde vibriert,

der Wurm erscheint,

die Sonne lacht,

der Wurm wird frittiert.

 

Der Regen fällt,

das Gras wird nass,

der Wurm erscheint,

die Amsel wartet,

der Wurm ganz blass.

 

Ob die Amsel

oder die Sonne,

ohne beides

lebt der Wurm

in großer Wonne.

Das Rentier Rudolf

 

Das Rentier Rudolf war in aller Munde,

man hörte sein Liedchen zu jeder Stunde.

Rolf, seinen kleinen Bruder, kannte keiner,

auch nicht den dritten Bruder, namens Rainer,

das Nesthäkchen, der vierte im Bunde, Jan

wurd‘ auch nicht berühmt und auch nicht

Schwester Ann.

 

Rudolf war der Star der Rentierfamilie,

an seinem Geweih eine weiße Lilie

stolzierte er im Schnee in der Weihnachtszeit -

die Rentiere nervten seine Eitelkeit.

 

Im Frühling, Sommer, Herbst stand er alleine

auf der Wiese, Freunde hatte er keine,

doch dann, im Winter wieder zur Weihnachtszeit

fühlte er sich als Star für die Ewigkeit.

Manchmal kann sie ganz kurz sein, die Ewigkeit

und auch Rudolf gerät in Vergessenheit.

 

S

Schaf und Wolf

 

Der Silberahorn leuchtet matt,

der Sichelmond steht überm Wald,

noch lange ist der Wolf nicht satt,

Gevatter Tod, der kommt schon bald.

 

Die Schafe auf der Wiese unterm Baum,

sie ruhen sanft, sie spüren keine Not,

man sieht sie auch im weißen Nebel kaum,

der Wolf jedoch, er sieht und bringt den Tod.

 

Der Silberahorn leuchtet matt,

der Sichelmond steht überm Wald,

für heute reichts, der Wolf ist satt,

doch kommt er wieder und zwar bald.

T
Das kleine Märchen von der Taube und dem Tiger

Es war einmal

ein weißes Taubenei in einem Zoo,

das machte eine Tigermama froh,

sie setzte sich und brütete es aus,

bis eines Tags ein Täubchen kroch heraus.

Es wurd' gefüttert, wurde stark und groß

und eines Tags, da flatterte es los.

 

Das Täubchen flog zum Zoo der Nachbarstadt,

dort lebte ein Tiger. Müde und matt

und voll Liebeskummer trauerte er

der Zeit mit der Tigerin hinterher.

 

Die Taube, denn sie war ja richtig stark,

sie aß jeden Tag eine Portion Quark,

packte den Tiger mit ihren Krallen,

flog zur Tigerin, ließ ihn sanft fallen,

just neben der Tigerin – das ist wahr!

So wurden sie wieder ein glücklich' Paar.

 

Und wenn sie nicht gestorben sind,

dann leben sie noch heute.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

U
Der Uhu

 

Es ist still,

Der sanfte Wind

Summt leise Lieder.

Der Uhu sitzt bewegungslos

Auf einem starken Ast.

 

Die Nacht ist kalt,

Dichter Nebel,

Plötzlich das Geräusch

Eines Flügelschlags.

 

Der Uhu stürzt

Auf seine Beute.

In der Unsichtbarkeit des Nebels

Verschwindet der Uhu

Mit dem kleinen Frischling im Schnabel.

 

Bald darauf

Ist wieder Ruhe im Wald -

Bis zur nächsten Nacht.

 

V
Der Vielfraß

 

Ein kräftiger Jäger, der Vielfraß,

er jagt Ratte, Fuchs, Maus' und auch Has'.

Ein gefräßiges Tier, der Vielfraß,

er frisst alles, wenn's sein muss auch Aas.

 

 

Der Vielfraß ist auch ein Mardertier,

er ist ein sehr großes starkes Tier.

So mancher Mensch ist auch ein Vielfraß,

er schaufelt viel in sich hinein, was,

das war's? Ich könnte noch so viel mehr!

Schaut verträumt dem Braten hinterher

und frisst von allem viel, viel zu viel,

sieht danach aus wie das Pferd vom Nil.

W
Die Wanderratte und die Einsamkeit

 

Es nagte an meiner Tür, neulich,

das Wetter war furchtbar abscheulich,

Regenwolken, der Himmel gräulich.

Da saß nagend auf der Fußmatte

lieb schauend eine Wanderratte.

 

Ich bat sie freundlich herein zu mir,

lachend sagte sie Ich danke dir!

Ich war erfreut und brachte uns Bier.

Da saßen wir beide schweigend nun,

tranken das Bier, hatten nichts zu tun.

 

Das Bier hat geschmeckt, dann ging sie bald,

wohin nur? Draußen war es sehr kalt,

in den Keller oder in den Wald?

Nun war ich wieder ganz alleine

und, Gesellschaft hatte ich keine.

 

Am nächsten Tag hörte ich Lieder

vor der Tür und da war sie wieder,

ich freute mich, ich kniete nieder.

Diesmal tranken wir ein Glas Rotwein,

dann ging sie, ich war wieder allein.

 

So ging das dann weiter, wochenlang,

ihr liebzartes Fiepen war Wohlklang,

ich freute mich und mir war nicht bang,.

 

Bis sie dann auf einmal nicht mehr kam

und ich ihr Fiepen nicht mehr vernahm.

Was hat das Fiepen mit mir gemacht

immer in der Früh so gegen acht?

Ich freute mich und hab' viel gelacht.

Das ist leider die Vergangenheit

und die Gegenwart ist Einsamkeit.

Die Wanderratte und die Einsamkeit

(Kinderversion)

Es nagte an meiner Tür, neulich,

das Wetter war furchtbar abscheulich,

Regenwolken, der Himmel gräulich.

Da saß nagend auf der Fußmatte

lieb schauend eine Wanderratte.

 

Ich bat sie freundlich rein zu Kaffee,

lachend sagte sie Danke, okay!

Ich holte Kekse, mir ein Glas Tee.

Da saßen wir beide schweigend nun,

aßen Kekse, hatten nichts zu tun.

 

Kaffee hat geschmeckt, dann ging sie bald,

wohin nur? Draußen war es sehr kalt,

in den Keller oder in den Wald?

Nun war ich wieder ganz alleine

und, Gesellschaft hatte ich keine.

 

Am nächsten Tag hörte ich Lieder

vor der Tür und da war sie wieder,

ich freute mich, ich kniete nieder.

Wir tranken diesmal Rhabarbersaft,

das mochte sie sehr, das gab ihr Kraft.

 

So ging das dann weiter, wochenlang,

ihr liebzartes Fiepen war Wohlklang,

ich freute mich und mir war nicht bang,.

Bis sie dann auf einmal nicht mehr kam

und ich ihr Fiepen nicht mehr vernahm.

Was hat das Fiepen mit mir gemacht

immer in der Früh so gegen acht?

Ich freute mich und hab‘ viel gelacht.

Das ist leider die Vergangenheit

und die Gegenwart ist Einsamkeit.

X
Der Xylophonhamster

 

Der Xylophonhamster sprang aufs Xylophon,

Er entlockte dem Xylophon Ton für Ton,

Seine Frau Xanrhippe spielte die Flöte,

Den Bass brummte mit den Backen die Kröte,

Ganz leis dazu summte die Biene Maja

Zusammen mit der flotten Grille Ilja,

Die Zikade zirpte voll Inbrunst den Rhythmus,

Derweil küssten sich die Robben Kuss um Kuss.

Yak und Yeti-Krabbe

 

Es grunzt das Yak den ganzen Tag,

weil es das Grunzen so gern mag.

Die Yeti-Krabbe schmollt im Meer,

sie treibt ganz blind im Meer umher.

Im Ozean schwimmt das Yak nie,

die Yeti-Krabbe fährt nie Ski.

So leben beide in Frieden

hier auf Erden und hienieden.

Zikaden, Zander, Zaunkönig and Zecke

 

Es zirpen laut die Zikaden

im Baum im Zikadenweg,

ein Junge kommt schwer beladen,

seine Haltung ist leicht schräg.

 

Vorm Haus trillert der Zaunkönig,

der Junge trägt in den Taschen

und das ist wahrlich nicht wenig,

tausend Sachen zum Naschen.

 

Die Mutter zuhaus brät Zander,

der schmeckt ihm besonders gut,

der Fisch kommt nicht aus Down Under,

auch nicht aus der Nordseeflut.

 

Den hat er geangelt heut früh

aus einem stillen Waldsee,

er schaffte es mit großer Müh,

dann trank er Pfefferminztee.

 

Er fing sich eine Zecke ein

auf dem langen Weg nach Haus,

sie hing an seinem linken Bein,

ach so, sein Name ist Klaus.

The Gentle Panther

The night is dark, all lights extinguished,
and the black panther, quite distinguished,
sneaks around the darkened farmhouse,
soft and silent as a fieldmouse,
just seeking a quiet place to sleep,
in the stall by the little black sheep.
 

He sleeps until the morning light,
then vanishes serenely and fast,
comes again the following night,
to be with his friend, the sheep, at last.

The Jellyfish

The Jellyfish is gooey, and oft inclined to wobble,
is almost transparent, and incredibly pale,
it can also light up in most luminous shades,
has a spherical body that glows and then fades.
But it's highly recommended not to pick a squabble
for a jelly fish has quite a sting in its tail.

 

 

The Earthworm

 

An earthy worm

manures,

composting the soil,

and the soil

matures.

 

Rain falls,

the ground vibrates,

the worm emerges,

the sun smiles,

the worm migrates.

 

Rain falls,

the grass is wet,

worm creeps out,

doesn't know yet,

Blackbird is about.

 

Whether Blackbird,

or the sun,

the worm prefers,

to be without,

either one.

Rudolph the Reindeer

 

Rudolph, the reindeer, was the eldest of his clan

he had two younger brothers,  named Rolf and Rainer,

and yet another sibling Jan - he was a minor,

some even remember his little sister, Ann.

 

Rudy alone rose to international fame,

there was even a song written about his name,

and during Christmastide, his nose so very bright,

led many winter sleigh rides with its shining light.

 

In summer he was not held so much in esteem,

and was no longer a part of the reindeer team.

he spent autumn and spring on the meadow alone,

and  had only himself for his fate to bemoan

 

Moral:

That is the downside for many a superstar -

their life is not always champagne and caviar.

 

 

 

Sheep and Wolf

 

The silver maple's shining wan,

the crescent moon hangs in the sky,

cold hunger drives the wolf along,

soon for its prey, it's time to die.

 

Under the maple lies a sheep,

Almost unnoticed in the mist,

untroubled, in a peaceful sleep,

until the wolf with death it kissed.

 

The silver maple's shining wan,

In the sky hangs the crescent moon,

the wolf his hunger is now gone,

but he'll be back - and very soon.

 

A Fairytale of the Tiger and the Dove

 

Once upon a time,

in a zoo near Timbuctoo

a lonely tíger mama

found a dove's egg,

it was blue.

 

Without too much debate

she started to incubate

and two weeks later she heard

the chirp of a little bird.

 

She fed it,

it grew big and strong

as she suspected all along,

and without a single where or why,

it fluttered up into the sky.

 

The dove flew off to a neighbouring zoo,

where to its surprise, a tiger lived too.

He was unhappy with his life,

all alone and missing his wife.

 

Now here is the bit that is hard to believe,

the dove flexed its muscles, and started to heave,

and before you could utter hobbledehay,

picked up the tiger and then flew away!

 

To the tigress it flew through the air,

laid the tiger gently alongside,

together again, a happy pair,

with ten cubs they will make a fine pride. *

 

Judging from the ongoing laughter,

both lived happily ever after.

 

The Eagle Owl

It is still
The gentle wind
Hums quiet refrains.
The Eagle Owl sits motionless
On a sturdy branch

The night is cold,
Dense fog,
Suddenly the sound
Of a wingbeat.

The Owl plummets
Onto its prey.
In the invisibility of the fog
The Owl vanishes
With the small shote in its talons.

Thereafter,
The woods are peaceful again -
Until another night.

 

The Wolverine

 

The Wolverine, some call the glutton,

being omnivorous from habit,

occasionally feeds on mutton,

but also carrion, or fresh rabbit.

 

The Wolverine is a Marder,

and that makes it all the harder

in spite of all your acumen,

to compare it to a human.

 

But humans can be gluttons too,

they're often known to overdo,

their enormous hunger and thirst,

it's surprising that they don't burst.

 

The Brown Rat and Loneliness

 

The other day about half four

I heard it chewing on my door

t'was raining, the sky was matt

who should be sitting on my mat

a friendly Brown (Norwegian) Rat.

 

I welcomed her and let her in,

she smiled and entered, sans chagrin.

I was relieved and brought two beers

We sat in silence, just said: Cheers,

I haven't seen a rat for years.

 

She downed her beer (it was a heller),

ran to the woods or in my cellar

stay with me I wanted to tell her.

Alas I sat there quite alone,

without a partner, on my own.

The very next day I heard a song,

and then my doorbell went ding-a-dong

I smiled, my rat had come along.

A glass of red wine we drank today

and then she left me, went on her way.

 

So it continued, week after week,

I loved to hear my little rat squeak,

A better partner I couldn't seek.

 

But one day she did not appear,

neither for red wine nor for beer,

I miss her squeak at half past eight,

the time of day we had our date,

not a minute early or late.

All in the past, no more no less,

and I am left with loneliness.

 

The Brown Rat and Loneliness

(Children's version)

The other day about half four

I heard it chewing on my door

t'was raining, the sky was matt

who should be sitting on my mat

a friendly Brown (Norwegian) Rat.

 

I welcomed her and let her in,

she smiled and entered, sans chagrin.

I brought her some biscuits and tea

we sat in silence, she and me,

the nicest rat you'd ever see.

 

She drank her tea (it tasted good),

"Please stay with me" - "I wish I could",

but she ran off into the wood.

So then, I sat there quite alone,

without a partner, on my own.

 

The very next day I heard a song,

and then my doorbell went ding-a-dong

I smiled, my rat had come along.

Sweet rhubarb juice we drank today,

and then she left me, went on her way.

 

So it continued, week after week,

I loved to hear my little rat squeak,

A better partner I couldn't seek.

 

But then one day she did not come,

no tea, no biscuits, not a crumb.

I miss her squeak at half-past eight,

the time of day we had our date,

not a minute early or late.

All in the past, no more no less,

and I am left with loneliness.

The Xylophonehamster

 

The Xylophonehamster on his Xylophon,

hammered out sweet melodies, tone after tone,

his wife Xanthippe played jazz on the flute,

the toad on the bass looked thoroughly cute.

Bumblebee Maja hummed a quiet song,

while old Jiminy Cricket sang along,

the cicada's rhythm was hit or miss,

as the sealions swapped kiss after kiss.

The Yak and the Yeti Crab

 

Oh, how he grunts the whole day long,

the Yak intones his favourite song.

The Yeti Crab, on the seabed,

crawls blindly here and there instead.

The Yak is seldom seen at sea,

the Crab declines to water-ski.

And each is happy with his lot,

what would they do if they were not?

Cicada, Pike-Perch, Wren and Tick

 

The Cicadas chirp clamorously,

in the Cherry in Cicada Close,

as a lady limps listlessly,

lagging with her lamentable load.

 

The Wren whistles wonderful whimsies,

while the woman waits with wistfulness,

bags bulging with breathtaking bonbons,

calculated to cure children's coyness.

 

Petra prepares a perfect Pike-Perch,

Tommy tasted it tentatively.

The fish is not fresh from Freemantle,

but by boat from the Bight of Benin.

 

Theresa took a tortuous trail,

till a Tick tampered with her taut thigh,

so she stood stoically silent,

savouring the sucking sensation.

 

Theresa, Tabitha and Tommy,

advanced the alphabet with Aardvark,

with a frivolous final finish,

zooming in on the zany zebras

In German, all these organisms begin with Zed*

So I had to compose different rhymes instead.

More verse

Abschied – das war's

 

Verdruckste Stimmung

Ein leiser Abschied,

keine Vorwürfe.

Tschüs!

 

Traurige Gedanken,

eine leise Sehnsucht,

keine Hoffnung.

Das war's!

 

Nicht mehr dran denken,

eine leise Wehmut,

kein Streit.

Mach's gut!

Trauriger Flügelschlag

 

Trauriger Flügelschlag eines mißmutigen Adlers,

der scheinbar ziellos um meinen Kopf kreist

wie meine Gedanken –

ein Kreisverkehr mit Gegenverkehr,

scheinbar ziellos – der Adler weiss um sein Tun,

ich kreise um mich selbst, es gibt kein Ruh'n.

Während sein Flügelschlag die Wolken zerteilt,

stoßen meine Gedanken

nur mit meinen Gedanken zusammen - Totalschaden

Trauung

 

Ihr habt Euch getraut

und habt Euch getraut.

Weil Ihr Euch getraut habt,

Euch zu trauen

getraut zu werden,

traue ich mich – ganz ohne Trauer –

in Anbetracht der heutigen Trauung,

Euch frisch Getrauten zu sagen,

dass ich wünsche,

dass alles Glück dieser Welt

Euch vertrauensvoll anvertraut

werden möchte.

 

 

 

 

 

Trüber Blick aus dem Fenster

 

Mit trübem Blick aus dem Fenster
seh ich nur Wolkengespenster
Nieselnde Schneeregenschauer
verkürzen die Verweildauer
in Gottes so schöner Natur
die Stimmung in Moll, nicht in Dur
immer noch Wolkengespenster
seh ich beim Blick aus dem Fenster

Tür auf, Tür zu

Tür auf

und du trittst ein

Tür zu

bin nicht mehr allein

 

Ein Kuß von dir

Wein raus

ein Kuß von mir

Licht aus

 

Warmes Bett

nichts wie rein

ist ja auch ganz nett

bin nicht mehr allein

 

Tür auf

und du trittst raus

Tür zu

das Spiel ist aus

Übers Meer

 

Übers Meer, übers Meer, übers Meer

schaue ich den Wolken hinterher

und der Wind treibt mich davon

in meinem roten Ballon.

 

Übers Meer, übers Meer, übers Meer

schaust du mir lange hinterher

und der Wind zerzaust dein Haar

und dein Lächeln – wunderbar.

 

Übers Meer, übers Meer, übers Meer

schau ich dir traurig hinterher

und der Wind trocknet dir die feuchten Tränen

könnt ich mich doch in deinem Herzen wähnen.

 

Übers Meer, übers Meer, übers Meer

weht der Wind mir die Sehnsucht hinterher

nur die Liebe, die ich spürte, vergesse ich nie

leis summen die Wellen eine Abschiedsmelodie.

Und immer wieder Geburtstag

 

Jedes Jahr wieder Trompetenstöße,

jedes Jahr wieder Glockengebimmel,

jedes Jahr wieder Kartoffelklöße,

jedes Jahr wieder ein Gruß vom Himmel.

 

Doch auch die Hölle schickt Grüße,

man möcht' sie gern vermissen,

und Vorsicht,

denn manch einer küsst deine Füße,

weil es sich regt, das schlechtes Gewissen!

Unterm Kaffeebaum

Und so sitze ich hier unterm Kaffeebaum,

fühle mich als Herrscher über Zeit und Raum,

denke ans Paradies und die Unvergänglichkeit

und bin doch nur lebendige Unzulänglichkeit.

Unerfüllte Wünsche

 

- Ein Hausschwein auf der Suche nach einer Villa mit Spielplatz

- Ein Meerschwein auf der Suche nach dem Ozean

- Eine Bisamratte sehnt sich nach einem Pelz

- Eine blinde Kuh auf der Suche nach einem Kochtopf

- ein Gartenzwerg auf der Suche nach einem Appartementzwerg im 27. Stock des Empire State Buildings

- Ein Weihnachtsmann sehnt sich nach Männern ohne Weihnachten

- Ein verlorener Gedanke auf der Suche nach der Unvergänglichkeit

- Ein noch nicht gedachter Gedanke sehnt sich nach einer Zangengeburt

- Der wunschlose Wunsch wünscht sich die Verwünschung

Die Meerjungfrau

 

Unheilvoll aus dem tiefen Meer

stieg feucht empor die Meerjungfrau.

Ach, sie lächelte charmant -

die See war ruhig und sehr blau -

sie reichte mir ihre Hand,

ich bibberte hinter ihr her.

 

Das Wasser ist so kalt, so naß

und dunkel ist's am Meeresgrund.

Zwischen Seegurken und Aal

sitz' ich hier meinen Hintern wund,

hüte den Heiligen Gral

und verliere den letzten Spaß.

 

Den Gral hab ich hier gefunden,

gefunden im Meerjungfraureich,

Weisheit hat's mir nicht gebracht,

mein Hirn, so langsam wird es weich,

schon lang hat's nicht mehr gedacht -

und so vergehen die Stunden.

 

Ich will wieder den Himmel sehn,

die Wolken, so grau und so weiß,

will wieder atmen die Luft,

die so kalt sein kann und so heiß,

und riechen den Regenduft

und spüren wenn die Winde wehn.

 

Geküsst hat mich die Meerjungfrau,

geküsst von ihren Lippen bleich

ein Fluch mich nun an sie bindet,

ewig bleib' ich im Nixenreich,

mein Menschsein entgültig schwindet

und die See bleibt ruhig und blau.

Vanilleduft

 

Vanilleduft

hängt in der Luft

ich spüre dich

du bist ganz nah

ich küsse dich

beinah, beinah –

 

vorbei der Duft

die frische Luft

ich spürte dich

du warst ganz nah

ich küsste dich

beinah, beinah –

Ein weit'res Jahr vergangen

 

"Vergangen ist ein weit'res Jahr",

spricht zum Kamel das Dromedar.

"Auf ein Neues", sagt das Kamel,

schmiert sich ins Haar ein bißchen Gel,

blickt auf und wirft den Kopf zurück,

reitet davon, sucht neues Glück.

Vergessen im Harz

 

Ich sitz' in der Bar

              Und träume von dir,

Ich träum' vom Heute,

              Vom Jetzt und vom Hier;

Du bist ja so weit,

              so weit weg von mir;

Ich sitz' in der Bar

              Und trinke mein Bier.

 

Die Nacht ist dunkel,

              Die Nacht hier im Harz,

Die Nacht ist so grau,

              Die Nacht ist so schwarz;

 

Ich bleibe sitzen,

              Und träume von dir,

bestelle mir noch

              Ein weiteres Bier.

Es wird so einsam,

              ich rede mit mir

Keiner hört mir zu,

              also noch ein Bier.

             

Die Nacht ist dunkel,

              Die Nacht hier im Harz,

Vorbei , vergessen,

              Ich denke, das war's.

Vorbei, vergessen,

              Vergessen im Harz.

Schneidende Winde

Es weht ein kalter scharfer Wind durchs Land,
Gefangen stehn die Menschen an der Wand,
Hochgerüstet die Staatsgewalt,
Trifft alle Menschen, jung wie alt,
Die kleine Flamme Hoffnung ist verbrannt
Und weiter weht der scharfe Wind durchs Land.

Es weht in vielen Ländern kalter Wind durchs Land,
Verlorene Gesichter bleiben unerkannt,
Der Tod, ein steter Kamerad
Und jeder weiß, das Ende naht,
Bald stehn tausende von Menschen an der Wand,
Von allen Seiten (von vorn, von hinten) zieht der kalte Wind durchs Land.

Noch weht bei uns kein so scharfer Wind durchs Land,
Noch immer hat bei uns die Hoffnung bestand,
Demokratie ist Hoffnung und Glück,
In dunkle Zeiten geht's nicht zurück,
Die kleine Flamme Hoffnung ist nicht verbrannt,
Noch weht der Wind der Freiheit bei uns durchs Land.

Farewell - that's it

 

Reticent mood

A subdued farewell

No regrets.

Adieu!

 

Sad thoughts

A quiet yearning

No more hope.

That was it!

 

Put it behind you

Tranquil melancholy

No strife.

Take care!

Melancholy wingbeats

 

Melancholy wingbeats of a discontented eagle,

circling me without apparent intent,

as do my thoughts,

a roundabout with oncoming traffic,

seemingly aimless - the eagle knows its goal.

I circle myself, restlessly.

While its wingbeats cleave the clouds

my thoughts clash only

with my thoughts - a total loss.

 

Betrothal

 

I trusted you

truly together

in a troth

and as you trusted

to trust

a tryst

for a troth

I as trustee

trusted you - sans triste

in tribute to today's troth

of freshly-trusted trothed

to stress that I trust

in truth

that you thrive

triumphantly

through all trials.

 

Murky view from the window

 

Out of the window - just a glance -

bleak, phantom clouds flit and enhance

sleeting snow flurries, now in descent

on nature's divine environment

the mood in major, not minor

a phantom cloud a survivor

that over the heavens advances

fettering my window glances.

Door open, door shut

Door open

in you come

door shut

not alone

 

A kiss from you

a glass of wine

a kiss from me

all is fine

 

Warm bed

dive in

enough said

time to sin

 

Door open

exit lover

door shut

game over

Over the sea

 

Over the water, over the sea

I watch the clouds drift over me

the wind will take me from you soon

in my red balloon.

 

Over the water, over the sea

you gaze longingly after me

while the wind ruffles your tresses

and your smile your love expresses.

 

Over the water, over the sea

I look back despondently

the wind dries your tears as I depart

and I sense myself inside your heart.

 

Over the water, over the sea

desire is blown by the wind to me

my love for you, I can never forget

the farewell melody follows me yet.

Birthdays come every year

 

Every year the trumpets blow,

every year the church bells ring,

every year the candles glow,

every year the heavens sing.

 

But hell sends greetings as well,

which quite often leads to dysfunction,

so take care,

for you cannot always foretell

if it's there, that sense of compunction.

 

Under the Coffee Tree

And so I sit here under the coffee tree,

feeling like the monarch of all that I see,

contemplating paradise and immortality,

but am only the embodied inadequacy.

Unfulfilled wishes

 

- A pig seeking a villa with a wallow

- A hamster hunting for the ocean

- A muskrat desiring a fur coat

- MacDuff playing Blind Man's Buff

- a garden gnome advertising for a dwarf apartment on the    27th floor of the Empire State Building

- A fireman hankering after men without fire

- A lost idea chasing immortality

- An unthought thought yearning for a forceps delivery

- The wantless wish wishing for malediction

The Mermaid

 

Baleful, from the depths of the sea,

rose a mermaid, with silver hue,

her smile was warm and with charm,

and the ocean was calm and deep blue -

she stretched out to me her arm,

I followed my ocean banshee.

 

The water is so cold, so damp,

it's gloomy on the ocean floor,

'twixt the eel and water snail,

I sit until my bottom's sore,

to protect the Holy Grail,

my underparts are seized by cramp.

 

Since I found the Grail here below,

down here in the mermaids' kingdom,

my brain is an empty sponge

for it hasn't brought me wisdom,

as to the seabed I plunge,

and the hours they ebb, and they flow.

 

 

Let me see the heavens again,

and the clouds so grey and so white,

and sometimes cool, sometimes warm,

breathe in the air by day and night,

feel the caress of the storm,

the coolness and softness of rain.

 

The mermaid then kissed me anew,

with her lips so cold and so pale,

and laid upon me a jinx,

so escape is of no avail,

my humanness slowly shrinks,

but the sea stays calm and deep blue.

Vanilla fragrance

 

A hint of vanilla

hangs in the air

I sense you

so very near

I kiss you

not close enough

I fear

 

the fragrance gone

fresh air alone

I sensed you

you were so near

I kissed you

not near enough

my dear

Another year gone

 

"Another year has gone already,

the camel said to dromedary

"What about it? Let's start over"

gelled his hair and said "Moreover,

now's the time to pass the buck",

and rode away to find his luck.

Forgotten in the Harz

 

I sit at the bar

              and dream of you,

I dream of today,

              of here and now;

you are so far,

              far away from here;

I sit at the bar,

and drink my beer.

 

The night so dark,

              the night in the Harz,

the night so grey,

              the night so dark.

 

I keep my seat

and dream of you

order another

beer or two.

It is so lonely,

I talk to myself,

but no one listens

more beer might help.

 

The night so dark,

              the night in the Harz,

all over, forgotten,

just a broken heart,

all over, forgotten,

forsaken in the Harz.

Bitter Winds

A cold and bitter wind blows through the land,
Citizens like prisoners against the wall,
The power of the state in iron hand,
Old and young under its cruel thrall,
That tiny flame of hope forever banned,
A bitter wind still blowing through the land.

The fierce winds blow cold in every land,
The missing can no longer heed the call,
Their regular companions, death and fear,
Thousands, blindfolded, stand against the wall,
All realizing that their end is near,
And from all sides, the wind sweeps through the land.

The bitter winds have yet to reach our land,
And hope is still the order of the day,
Democracy and liberty not banned,
And evil outside darkness kept at bay
The flame of hope is regularly fanned,
The wind of freedom permeates our land.

 

Ödnis

 

Vergessene Hunde streunen durch die Stadt.

Plastiktüten tanzen walzergleich im wehenden Wind durch die Straßen.

Die verdüsterte Sonne bellen die Hunde an.

Leuchtende Farben sind vergangen

- alles grau und matt.

 

Noch schwebt dein helles Lachen die verlassenen Straßen entlang,

versteckt sich in den Ruinen, in den kaputten Kirchen,

bevor es der Wind verweht,

beobachtet vom heruntergefallenen Jesus

- ängstlich und bang.

 

Krähen schreiten auf Straßen ohne Verkehr,

majestätengleich in der Endzeitlichkeit,

suchen letzte Essensreste im aufgebrochen Asphalt.

Keine müde Pflanze traut sich zwischen den Pflastersteinen hervor

- alles öde und leer.

 

Verlorene Gedanken im Ungewissen einer beginnenden Zeitlosigkeit,

ich stecke fest in einer unbestimmten Hoffnungslosigkeit,

befallen von einer antriebslosen Mattigkeit,

spüre mein Vergehen in der Endlichkeit

- so nah, so weit.

Trübes Denken

 

Viel von dem, was Menschen denken,

heißt der Luft das Nichts zu schenken.

 

Und der schwarze Rauch aus ihren Köpfen,

steigt empor in geflochtenen Zöpfen.

 

Da geht er hin, der menschliche Verstand

und zieht als dunkle Wolke übers Land.

VERTAN

 

Da stehst du nun,

bist völlig nackt,

und schaust mich an,

bin völlig nackt,

wir küssen uns

und küssen uns

und küssen uns

und küssen uns,

dann trittst du raus

auf den Balkon

und ich, der Klaus

schleich mich davon.

Unentschlossenheit

 

Verkehrt herum ist richtig rum

und richtig rum verkehrt,

ich lieg' so faul am Strand herum

und nichts hat sich geklärt.

 

Du sagst, du willst ins Wasser gehn

und schaust mich fragend an,

da stehst du nun, bleibst weiter stehn

und kommst nicht mehr voran.

 

Ich stehe auf, geh auf dich zu,

stoß dich ins feuchte Grab;

nun hab ich endlich meine Ruh

und du sinkst tief hinab.

Viel zu Viel

 

Viel zu viele Menschen,

viel zu viel Maschinen,

viel zu viel von vielen,

viel zu viel; was fehlt bist du!

 

Viel zu viele Träume,

viel zu viel Gedanken,

viel zu viel von allem,

viel zu viel; was fehlt bist du!

 

Viel zu viele Worte,

viel zu viel Versprechen,

viel zu viel von vielem,

viel zu viel; was fehlt bist du!

 

Ein Mensch, ein Traum, ein Wort,

nie genug.

 

Ein Mensch, ein Gedanke, ein Versprechen,

nie genug.

Vielleicht

 

Ein leichtes Wort, das Wort „vielleicht“,

viel steckt nicht drin, nur ein „vielleicht“,

ein „kann sein“, „mal sehen“, mehr steckt nicht drin

und doch, das viele Leicht hat seinen Sinn.

 

Nehmen wir das Wort „wahrscheinlich“,

da steckt viel Wahres drin, doch auch der Schein.

Täuscht das Wort nur Wahres vor?

Letztendlich ist doch alles Schein,

wir wissen nichts und stehen da

wie der Ochs vorm Tor.

 

Vielleicht bin ich, auch nur eventuell

jedoch zu wenig intellektuell.

Ich gebe leicht und viel der Leichtigkeit mich hin,

vielleicht, wer weiß, ist das ja meines Lebens Sinn.

Vielleicht

 

Vielleicht ist das Leben zu kurz

Vielleicht ist die Liebe zu lang

Vielleicht ist die Hoffnung ein Schimmer,

der in deinen Armen versank.

Vielleicht Liebe?

 

Vielleicht wird doch aus uns noch was,

wer weiß, was noch geschieht,

vielleicht wird doch aus uns noch was,

wer weiß, ob man sich wiedersieht.

 

Es war ein sehr kurzer schneller Kuß,

kein Kuß für die Ewigkeit,

es war ein sehr kurzer schneller Kuß,

es war ein Kuß Beliebigkeit.

 

Ein bißchen Gefühl war auch dabei,

ein bißchen, das war zwar nicht viel,

ein bißchen Gefühl war auch dabei,

ein bißchen Liebe kam ins Spiel.

 

Vielleicht wird doch aus uns noch was,

wer weiß, noch ist es nicht zu spät,

vielleicht wird doch aus uns noch was,

wer weiß denn schon, wie's weitergeht.

Die Musik kommt von Vinyl

 

Du hast zu lang geredet,

doch gesagt hast du nicht viel,

der Kaffee ist kalt geworden

und Musik kommt von Vinyl.

 

Du schaust mir in die Augen

und weißt doch von mir nicht viel,

der Kuchen ist aufgegessen

und Musik kommt von Vinyl.

 

Ich hab' es nicht verstanden

und hoffe auch nicht mehr viel,

im Zimmer die leeren Tassen

und Musik kommt von Vinyl.

 

Du kannst es nicht erklären

und kapiert hab' ich nicht viel,

die Zeit ist jetzt abgelaufen

und Musik kommt von Vinyl.

Von den Bekümmernissen des Betrunkenseins

 

Ick weeß nich, wat ick davon halten soll,

ick finds ja wirklich och nich recht,

dit Portemonnaie is leer, die Birne voll,

dit Schnäpperken war jar nich schlecht.

 

Nun dreht sich Jott und allet um mir rum,

die janze Welt is Kreisverkehr,

ick fürchte, ick fall bald nach hinten um,

dann bin ick tot, seh jar nischt mehr.

 

Und wenn ick dann still in der Jrube lieg,

vielleicht träum ick ja dann von dir,

wie ick mir so an deinen Busen schmieg,

und du, mein Schatz, kommst bald zu mir.

Lebensdauer

 

Von Geburt ein Leben lang,

lauert er, der Untergang

und man weiß nicht, fragt sich bang:

was ist wohl "ein Leben lang"

und wann kommt der Untergang?

 

Kommt er langsam dann in Gang,

ist er da, der Untergang,

und man fragt auch nicht mehr bang,

hat gewartet ziemlich lang,

nimmt ihn hin den Untergang.

 

Von Geburt ein Leben lang

hat man ihn im Ohr, den Klang

und den Menschen ist so bang,

denn man weiss, "ein Leben lang"

dauert bis zum Untergang.

Von Stunde zu Stunde fällt der Regen noch dichter

 

Ein Tiefdruckgebiet liegt über der Stadt,

unter Regenschirmen verschwinden die Gesichter,

Missmut, der die Menschen befallen hat,

von Stunde zu Stunde fällt der Regen noch dichter.

 

Das Wasser flutet die Straßen und Plätze,

der Regen fällt weiter, ist noch lange nicht vorbei,

die Menschen beten, sprechen letzte Sätze,

noch immer fällt Regen, den Fischen ist‘s einerlei.

 

Verschwunden ist das Leben an Land auf Erden,

übernommen haben die Haie die Herrschaft der Welt,

gelingt es den Menschen zu Fischen zu werden,

wir haben keine andre Wahl, egal, ob‘s uns gefällt.

Von tanzenden Kühen

 

Modrige Enziandüfte werden hinweggeweht,

treiben über Gletscher,

lösen sich auf in den Gipfeln der Berge.

Von tanzenden Kühen auf die Almwiesen

hingeworfene Gebirgsküsse,

umschwebt von süßen Winden,

trotzen sie Gewittern, Schnee und Regen,

verwandeln die Almwiesen in ein

buntes Meer von Liebe –

endlich ein Bild von glücklichen Kühen.

Von Zeit zu Zeit

 

Von Zeit zu Zeit

plagt ihn

die Einsamkeit.

Er stürzt hinaus

ins matte Licht der Nacht,

jagt durch die Bars

bis morgens früh um acht,

trinkt Wodka-Lemon, Bier und Wein,

hat schlechte Flirts und bleibt allein.

Die Nase zugekokst und feuerrot,

nichts hilft mehr gegen seine geile Not.

Er merkt es nicht wie er verbrennt,

der nächste Tag wird nur verpennt.

Sein Körper aber macht schlapp, ist nur noch Schrott,

doch dann beginnt er wieder, der alte Trott:

Von Zeit zu Zeit

plagt ihn

die Einsamkeit.

Er stürzt hinaus

ins matte Licht der Nacht,

jagt durch die Bars

bis morgens früh um acht.

Dann ist es endlich genug für ihn,

die Ampel steht auf Rot

und er, er läßt ihn nun nicht mehr ziehn -

da ist er schon, der Tod.

 

Wasteland

 

Forgotten dogs stray restlessly through the town.

Plastic bags perform foxtrots through the streets in the blustery wind.

The wandering dogs bark hoarsely at the thirsty sun.

Vibrant colours have disappeared

- all is grey and dull

 

Your radiant smile still hovers along the deserted streets,

hides in the ruins,

in the derelict churches,

before the playful wind disperses it,

under the ever-watchful eye of fallen Jesus

- fearful and tense.

 

Ravens stride on trafficless streets, majestically patrolling in the Eschaton,

foraging for the discarded leftovers in the cracked asphalt.

Plants have abandoned their struggle

to break through the cobblestones

- all is bleak and hollow.

 

Absent reflections in the uncertainty of the commencement of timelessness,

I am immovably mired down in an incalculable hopelessness,

afflicted with an unmotivated languidness,

sensing my transgression

in the endlessness

- so near, so far.

Clouded Thinking

 

A lot of what we contemplate

is just hot air that we create.

 

The black smoke rising from our head

drifts upwards, and is best unsaid

 

There it goes, all our commonsense

Just a dark cloud, no content, but dense.

MISSED OPPORTUNITY

 

There you stand

bare naked

and look at me

in the nude

we kiss

and kiss

and kiss

and kiss

you go out

onto the balcony

and I, Klaus

slink away.

Indecision

 

Think inside out and less is more,

and not the wrong way round,

I'm lying idle on the shore,

with no solution found.

 

Do you want to swim or not?

You ponder doubtfully,

and stand around, move not a jot,

no progress I can see.

 

I rise and shove you hard and fast

into that watery grave;

I have my peace and quiet at last,

and you no one can save.

Far Too Many

 

Far too many people,

far too many machines,

far too many of much,

much too much - except of you.

 

far too many dreams,

far too many thoughts,

far too much of everything,

much too much - except of you.

 

far too many words,

far too many promises,

far too much of many things,

much too much - except of you.

 

You or me, a dream, a word,

never enough.

 

You or me, a thought, a promise,

never enough.

Maybe

 

An easy word, the word 'maybe',

not much to it, just 'may' and 'be',

'could be',  'perhaps', but not much more to see,

but may is might and maybe it could be.

 

Now let's take the word possibility

it's possible with some ability.

But have we the ability

to seek the possibility,

or do we make things risible,

by harping on the possible?

 

Perhaps I am, just possibly,

lacking intellectually,

owing too much to probability

and not a lot to capability.

Perhaps

 

Perhaps life is too short

Perhaps life is too long

Perhaps hope is a glimmer

that sank in your arms so strong.

Maybe Love

 

Maybe something will come of us after all,

who knows if it was all in vain,

maybe something will develop after all,

who knows if we will meet again.

 

The kiss was momentary, short and sweet,

not a kiss to last ever,

the kiss was transitory, short and sweet,

just a kiss for whomsoever.

 

Just a touch of feeling was imparted,

just a little, not too much,

just a touch of liking was imparted,

just a soupçon of love as such.

 

Maybe something will come of us after all,

who knows, it is never too late,

maybe something will blossom out after all,

who knows, who can anticipate.

Cold Coffee or The Music comes from Vinyl

 

You've talked the hind legs off a horse,

and told us absolutely nil,

the coffee is now cold of course

and the music comes from vinyl.

 

You look me deeply in the eyes,

know about me precisely nil,

you've eaten all of my French fries,

and the music comes from vinyl.

 

I have failed to understand you,

and my hopes are just about nil,

I cannot share your point of view,

and the music comes from vinyl.

 

You haven't an explanation,

and I've understood about nil,

time is up, I haven't a clue

and the music comes from vinyl.

Lily the Pink

 

Cor blimey, feeling my Uncle Ned,

they took me for a garden tool,

OK, I had a right Geoff Hurst,

no Bugs Bunny, noggin's full instead.

 

I can't get up them apples and pears

I don't feel at all well,

the world's a carousel,

I'm Right Said Fred, and nobody cares.

 

And when I'm lying in the gutter

just finking fings I cannot utter

like stroking my loved one's Georgie Best -

I'll leave you to work out the rest.

Lifespan

 

From birth on, a lifetime, an abstraction,

for somewhere lurks our extinction,

and no one knows the distinction,

between this and that position,

or when to expect perdition.

 

Can we tell when life is going to plan?

Can we say: "So, I overran",

when our demise is on the plan?

Time, tide, and death wait for no man,

birth to demise - a narrow span.

 

It is whispered in our ear lifelong,

like a too oft-repeated song,

there's no excuse to get it wrong,

"Lifelong" we can never prolong,

death comes to all, the weak and strong.

From hour to hour the rain is heavier

 

A depression hovers over the town,

and faces disappear under their umbrella,

while discontent has dragged their spirits down,

from hour to hour, the rain is heavier.

 

The heavy downpour floods the streets and the squares,

the incessant rain aggravates the situation

the people, in consternation, say their prayers

alone the fish are unmoved by the precipitation.

 

Traces of land-dwelling life are not the slightest,

predacious fish are undisputed rulers of the seas,

Now is the time for survival of the fittest,

we must adapt, humans can no longer do as they please.

Of Dancing Cows

 

Mouldy Gentian fragrances are wafted away,

drift across glaciers,

dissipating in the mountain peaks.

Far-flung highland kisses,

enveloped in sweet breezes,

are blown by dancing cows on the alpine meadows,

defying storm, snow and rain

transforming the pastures into

a colourful sea of love -

at last a pageant of happy cows.

From Time to Time

 

From time to time,

now more, then less,

he is plagued,

by loneliness.

He staggers out

into the dim light of the night,

chases through the bars

until the early light

drinking vodka, beer and wine,

has bad flirts and snorts a line.

His coked-up nose is fiery red,

nothing helps, his senses are dead,

he doesn't feel the burning,

or that his guts are churning

tomorrow is today returning

doped or drunk, his body is now junk,

but despite the pain

the sad routine begins again:

From time to time,

now more, then less,

he is plagued

by loneliness.

He staggers out

into the dim light of the night,

chases through the bars,

until the early light,

his limit is exceeded,

the lights are red,

progress has receded,

short and shallow his breath,

now it has come for him,

all rhythm stops with -

death.

More verse

Flügelkämpfe

Der rechte Flügel brüllt zum linken Flügel:
Kommunist!
Der linke Flügel brüllt zum rechten Flügel:
Faschist!
Beide Flügel schimpft man:
Extremist!
Den in der Mitte,
Dem Mainstream angepasst,
Den nennt man:
Konformist!
Ich halt's mit Erich Mühsam:
Der Hahn kräht auf dem Mist!

Das Dromedar

 

Vor der Tür stand einst ein Dromedar,

stand im kalten Monat Februar,

stand zitternd da in kurzen Hosen

und in der Hand ein Strauß von Rosen.

 

Die Rosen waren feuerrot und weiß,

das Dromedar kam aus der Wüste heiß,

nickte freundlich, überreichte die Rosen,

und verschwand fröstelnd in den kurzen Hosen.

 

War ich mal wer?

 

Die Welt vergeht,

mich gibt's nicht mehr,

die Frage bleibt:

war ich mal wer?

 

Vergangen ist die Zeit,

die Zeit, sie gibt's nicht mehr,

die Frage bleibt:

war ich mal wer?

 

Das Universum ist ein großes Nichts,

das Universum ist ein kleines Nichts,

das Universum gibt's nicht mehr,

die Frage bleibt:

war ich mal wer?

 

Was bleibt ist der Tod?

Auch ihn gibt's nicht mehr,

die Frage bleibt:

war ich mal wer?

 

Vorbei die Frage,

sie gibt's nicht mehr,

keine Frage:

war ich mal wer?

Warten

 

Warten heißt doch immer: man braucht Zeit,

meist mangelt es an Bequemlichkeit.

und sei'n wir mal ehrlich:

Warten ist beschwerlich,

 

Man wartet auf's Essen im Restaurant,

dem Kellner selbst wird das Warten nie lang,

fragt man nach, sagt er: dass Essen kommt bald,

dann endlich kommt es und ist meistens kalt.

 

Man wartet beim Arzt auf harten Stühlen

was man so alles hat an Gefühlen

erstarrt und gefriert beim Blick in die Gesichter

man spürt sofort: hier ist der Arzt schon der Richter.

 

Man wartet, wartet und schaut in ein tiefes Loch,

hofft auf Erleuchtung, Erlösung, Weisheit, was noch?

Man sitzt in der Kirche und wartet: worauf?

und zweifelt zu früh an seinem Lebenslauf.

Und auch der Tod wartet beharrlich auf dich,

du siehst ihn schon kommen und denkst so: an sich

hat es noch Zeit, doch dein Leben rast vorbei

und die Zeit wird knapp, vorbei die Warterei.

 

Was macht die Liebe heut?

 

Was macht die Liebe heut?

Sie geht spazieren!

Was macht die Liebe heut?

Sie trifft auf mich.

Was macht die Liebe heut?

Sie hängt sich an meine Fersen.

Was macht die Liebe heut?

Sie setzt sich in meinem Herzen fest.

Was macht die Liebe heut?

Sie bleibt bei mir.

 

Es ist ein Tag von vielen

und doch ein anderer.

Es ist ein Tag von vielen

und doch ein Tag, den es nur einmal gibt.

Es ist ein Tag von vielen

und doch ein Tag, der unvergessen bleibt.

 

 

Die schreckliche Tragödie der dreifachen Todesfälle

 

In der Badewanne lag eine Leiche,
Noch eine hing im Garten an der Eiche
Und eine dritte war im Teich ersoffen;
Der Kommissar stand da, war schwer betroffen.
Doch schnell fand er die Lösung, sie war recht klar
- Manchmal sind selbst die größten Zufälle wahr -
Und wie hat alles angefangen?
An einem Ast hat sich verfangen
An der Eiche die erste Leiche,
Ertrunken war die zweite Leiche
Beim Baden in dem tiefen Teiche,
Die dritte hat zu heiß gebadet,
Das hat ihr letztlich schwer geschadet
- Der Kommissar ist hochbegnadet -

 

 

Weltende

 

Ein Heer von Raketen

marschiert im Gleichschritt

gepackt in Paketen

auf dem Laufband des Todes -

 

Das Laufband des Todes ist ein

Perpetuum mobile.

Weihnachten und Chanukka

 

Ob Weihnachten, ob Chanukka,

die Lichter sind für alle da.

Sie brennen so hell in des Herzens Dunkelheit

und auch der Atheist fühlt jetzt Glückseligkeit.

 

Für kurze Zeit ist sie zu spüren,

Friedfertigkeit,

und die stille Hoffnung auf Frieden

in Ewigkeit.

 

Der Schneemann nickt und lacht dazu,

so findet dieses Jahr nun Ruh!

Welle

 

Sie gingen am Strande,

der Mond schien hell,

sie gingen nicht lange,

die Welle kam schnell.

 

Von vorn kam die Welle,

die Welle kam schnell,

sie gingen nicht lange,

doch der Mond schien hell.

 

Sie stehn nicht mehr am Strande,

doch der Mond scheint noch hell,

bald kommt die nächste Welle

und die kommt schnell.

 

 

Geschöpfe des Lichts?

 

Was sind wir Menschen, Geschöpfe des Lichts?

Wir ziehen unsere Bahnen auf Lichtstrahlen -

Lichtstrahlen der Hoffnung, Verzweiflung,

Angst, Liebe, Trauer, Mitgefühl -

Es geht voran, immer weiter

dem nicht vorhersehbarem Ende entgegen.

Unser Leben überrascht uns, verwirrt uns.

Wir sehen uns im Licht

und glauben zu wissen, woher wir kommen

und im Dunkeln vergessen wir,

wo wir hin wollen.

Was wird

 

Ich weiß nicht, was kommt.

Ich weiß nicht, was wird.

Ich weiß, daß etwas bleibt,

nur nicht was -

ich bin verwirrt.

 

Ich weiß nicht, was kommt.

Ich weiß nicht, was wird.

Ich weiß, daß etwas bleibt,

nur was, weiß ich nicht,

was bleibt ist verwirrt.

 

Ich weiß nicht, was kommt.

Ich weiß nicht, was wird.

Ich weiß, daß etwas bleibt,

nur was, weiß ich nicht,

ich bin verwirrt.

 

Ich weiß nicht, was kommt.

Ich weiß nicht, was wird.

War gestern schon hier,

bin heute noch da,

und morgen? ...hab ich mich

in der Zukunft verirrt.

Was kam zuerst?

 

Weißer Hahn und weißer Hai

saßen zusammen,

philosophierten dabei,

was war zuerst da,

die Henne oder das Ei.

Der weiße Hahn sprach:

Ohne mich gäb‘s gar kein Ei.

Der weiße Hai fraß die Henne,

philosophierte dabei:

Ohne Henne gibt‘s kein Ei.

Weddinger Melancholie

 

Der Platz ist leer,

so einsam der Gedanke,

sein Herz ist schwer,

und träge fließt die Panke.

 

Der Platz ist leer,

er setzt sich auf die Banke,

er träumt vom Meer,

und träge fließ die Panke.

 

Er fühlt nichts mehr,

es quält ihn kein Gedanke,

der Kopf ist leer,

und träge fließt die Panke.

 

Er fühlt nichts mehr,

kein Mensch sitzt auf der Banke,

sein Herz bleibt schwer,

und träge fließ die Panke.

Mitte Dezember

 

Es ist Mitte Dezember,

die eine Rose auf dem Balkon

will nicht verblühen.

Trotzig steht sie im Wind

und schaut überrascht

zu den blühenden Forsytien.

Auf dem Balkon im Haus gegenüber

auf der anderen Straßenseite

sitzt die Frau mit den roten Haaren

im Mittagssonnenlicht,

das sich kaum traut

so warm zu scheinen.

Sie genießt die Sonnenstrahlen,

die sie im Sommer meidet.

Mit Glas und Weizenbier in der Hand

tritt er hinaus

und man vergisst, daß er da steht

als Santa Claus,

probiert sein Kostüm für die Weihnacht,

seine Frau dreht sich zu ihm und lacht.

Er kippt den letzten Rest Bier ins Glas,

schaut sie strahlend an und fragt: Is was?

Einsamer Weihnachtsmann

 

Ein Weihnachtsmann steht traurig ganz für sich allein,
gedankenverloren in einem dunklen Tannenhain,
und träumt den süßen Traum
von einem Weihnachtsbaum.
Da hängen Nüsse, Äpfel, Mandelkern

und vieles mehr,
all das, all das wünscht sich der Weihnachtsmann

so sehr, so sehr.

Der Schnee fällt in den Tannenhain,
der Weihnachtsmann steht ganz allein
und träumt und träumt für sich allein …

In-disput-able

The Right Wing screams at the Left Wing -
Communist!
The Left Wing screams at the Right Wing -
Fascist!
Both wings are labelled -
Extremist!
And in the centre
adapting to the Mainstream
the tag is -
Conformist!
Or, as Erich Mühsam put it:
There's no way you can dispute it!

The Dromedary

 

Outside my door stood a dromedary,

in the winter month of February,

shivering in pants like fire hoses,

and carrying a bunch of roses.

 

The roses were red and frosty white,

the dromedary, though a sorry sight,

bowed briefly, and handed over the flowers,

then trotted away in his cold, short trousers.

 

Was I Once Somebody?

 

The world moves on,

I no longer exist,

what have I missed?

The question remains:

Was I once somebody?

 

 

Time has passed,

time stands still,

for good or ill?

The question remains:

Was I once somebody?

 

The universe is vast,

the universe is small,

does the universe exist at all?

The question remains:

Was I once somebody?

 

Is death still there?

Not any more,

not like before.

The question remains:

Was I once somebody?

 

It's all over,

no more questions,

no more suggestions.

The question is moot:

Was I once somebody?

Waiting

 

Waiting is a waste of our time,

(somewhat similar to this rhyme),

and to be honest, you will see,

waiting is not my cup of tea.

 

I wait for my meal to be served,

The waiter not at all perturbed,

"It's on its way" at last I'm told,

and when it comes, of course, it's cold.

 

And in the doctor's surgery,

the waiting is a misery,

a racing pulse, a clammy brow:

"Sir? The doctor will see you now".

 

It is a hopeless situation,

I pray for wisdom, inspiration.

I kneel in church, expecting what?

A life of waiting is my lot.

 

But in the shadows, death waits too,

waiting for me, waiting for you.

Time is over for debating,

the end has come - no more waiting.

Where is love today?

 

Where is love today?

She's out walking?
What is she doing today?

Don't get me talking!

What is she up to now?

It's me she's stalking.

And what's she up to next?

She steals my heart.

What will she do with me?

That's just the start.

 

It's just one day of many

but not the same.

It's just one day of many

but one that changed the game.

It's just a day of many,

a day exceptional, that set my heart aflame.

𝙄𝙣𝙨𝙥𝙚𝙘𝙩𝙤𝙧 𝙎𝙘𝙤𝙩𝙩 𝙖𝙣𝙙 𝙩𝙝𝙚 𝙏𝙚𝙧𝙧𝙞𝙗𝙡𝙚 𝙏𝙧𝙖𝙜𝙚𝙙𝙮 𝙤𝙛 𝙩𝙝𝙚 𝙏𝙧𝙞𝙥𝙡𝙚 𝙏𝙚𝙧𝙢𝙞𝙣𝙖𝙩𝙞𝙤𝙣𝙨

A corpse lay in the bathtub,
another hanged in a tree
a third, drowned in the fish pond;
Inspector Scott examined all three
"suicide or execution"-
he soon had the right solution.
However strange the incident,
death often comes by accident.
It all began up in the oak,
Bill got stuck and began to choke,
Adolphus wanted a swim while alive
and broke his neck when attempting a dive,
Susannah's bath was far too hot,
Overheating, that was her lot.
And so he solved his cases more often than not -
The bystanders shouted in unison - "Great Scott"!

End of the World

 

An army of rockets

advances in step

gift-wrapped in neat packets

on the conveyor belt of death.

 

The conveyor belt of death is in

perpetual motion.

Christmas and other feasts of peace

 

Whether Christmas or other celebrations,

the lights are there for all nations,

they burn so brightly in the darkest heart,

that non-believers also play their part.

 

For a brief moment, we all feel

placidity,

and the hope of peace in

infinity.

 

The snowman nods and begs the assembled company,

at least for this year let us live in harmony.

Wave

 

On the beach,

within reach,

moon shone last,

wave came fast.

 

Wave swept in

swept in fast

all took flight

moon was bright.

 

All aghast

still bright moon

next wave soon

wave comes fast.

 

Creatures of Light?

 

What are we humans, creatures of the light?

Trailblazers on beams of bright,

light rays of hope, of desperation,

angst, love, grief, commiseration.

Onward and onwards

to the foreseeable conclusion.

Life surprises us, confuses us.

In light, we know

or think we know, our origin

and in darkness, we forget

our destination.

Uncertainty

 

I don't know what is coming.

I don't know what to expect.

I know there's something left over,

but what it is

i don't even suspect.

 

I don't know what is coming.

I don't know what to expect.

I know there's something left over,

but what it is, that I don't know,

what's left I must inspect.

 

I don't know what is coming.

I don't know what to expect.

I know there's something left over,

but what it is, that I don't know,

shall I accept or reject?

 

I don't know what is coming.

I don't know what to expect.

Here today and gone tomorrow,

insecurity brings sorrow,

I mean no disrespect,

but are my predictions correct?

Which came first?

 

Great White Shark and Cockerel, also white,

sat, and debated, well into the night -

which came first, the chicken or the egg?

The cockerel: "Your pardon I must beg,

but without me there is no egg at all",

The Great White Shark, who no one could forestall,

consumed the hen and said: "The mystery's solved.

Without a hen the egg never evolved".

Melancholy in Wedding

 

The square is empty,

filled with thoughts alone,

a heart like stone,

and sluggish flows the Panke

 

The square is empty,

in frozen motion,

dreams of the ocean,

and sluggish flows the Panke

 

His mind is numb,

empty of notion,

lacking emotion,

and sluggish flows the Panke

No more sensation,

still all alone,

a heart like stone,

and sluggish flows the Panke.

Mid-December

 

It is mid-December,

and a rose on the balcony

refuses to wilt.

She stands defiantly in the wind

and regards the blossoming forsythia

with skepticism.

On the balcony opposite

On the other side of the road

The red-headed woman sits

in the midday sun

that hardly dares

to shine so warmly.

She enjoys the rays of the sun

that she shelters from in summer.

He steps onto his balcony

with a beer in his hand

quite oblivious

of his Santa Claus costume

tried on for Christmas Eve.

His wife turns to him and laughs,

he drinks the last of his beer,

turns to her and says: what?

Lonely Santa Claus

 

A lonely Santa Claus sadly stood,

lost in thought in a dark fir tree wood,

and astonishing dreams had he,

of a beautiful Christmas tree.

Hung with nuts, apples and sweets,

candles, glitter and other treats

all that he had wished for -

and much more.

 

In the fir tree grove falls softly snow,

and Santa Claus has nowhere to go,

his dreams drift slowly, to and fro.

Weihnachten – das Fest der Liebe

 

Weihnachten – das Fest der Liebe

Am Weihnachtsabend so heilig,

da fallen die Engel vom Himmel,

ein jeder Engel hat‘s eilig

da herrscht ein Engelgewimmel.

 

Engel fliegen durch Alleen,

Engel wirbeln durch die Straßen,

Engel schweben in den Gassen,

Engel sind niemals zu fassen.

 

Engel gleiten über Seen,

Engel spring'n von Baum zu Baum,

Engel streifen Meeresschaum,

Engel kennen weder Zeit noch Raum.

 

Ja, Engel sind nicht fassbar,

Engel sind unberührbar,

Engel sind so unsichtbar,

Engel sind unantastbar.

 

Doch schwebt mal ein Engel durchs Zimmer,

ein gefall‘ner Engel, so sichtbar,

ein Engelein im Weihnachtsschimmer,

ein Engel, so tast- und berührbar

 

und liegt dann am Weihnachtsabend

der gefall‘ne Engel in deinem Bett

und kuschelt erquickend und labend,

dann sei auch du zu ihm ein wenig nett.

 

Zur Weihnachtsnacht,

so gegen acht,

da schaut vorbei,

mit viel Juchhei,

ein Engelein,

so süß, so klein,

küsst dich ganz lieb,

wär' schön, wenn's blieb.

 

 

November- Advents- oder Weihnachtsgedicht

 

Novembersprühregen und November-Blues,

Kartoffelpuffer mit Apfelmus,

einmal im Monat der Himmel blaut,

Gänsekeule und Apfelrotkraut.

 

Traurige Tage zur Mitte hin,

Büßen und Beten, macht das noch Sinn?

Lebkuchenherzen und Dominosteine,

beim ersten Glatteis bricht man sich die Beine.

 

Die Nase läuft, man weiß nicht wohin,

so viel Trauer und so tiefer Sinn.

Die Gräber sind still, die Toten schweigen,

und auch im Himmel schweigen die Geigen.

 

Zum Ende hin beginnt der Advent,

ein jeder ziellos durch die Straßen rennt.

Wohin? Ja, das wissen die meisten doch nicht;

und dann wird es dunkel und bald strahlt das Licht,

das heilige, himmelhochjauchzende Licht,

ein jeder trägt vor ein Weihnachtsgedicht.

 

In den Familien fangen sie an zu singen

vom Christkind in stiller Nacht und Glöckchenklingen.

Das klingt so besinnlich traurig und falsch und schief,

da wacht kurz die Oma auf, die bis dahin schlief.

 

Aber bald toben die Kinder, dann brennt der Baum,

schweißgebadet erwacht Opa aus seinem Traum,

schaut verzweifelt ins strahlende Weihnachtslicht -

und endlich ist es fertig, das Adventsgedicht.

Tod an der Tür

 

Wenn der Tod an deine Türe hämmert,

dann steh auf und schau nicht so belämmert,

bitt ihn freundlich zur Tür hinein

und du tritt raus, laß ihn allein.

WER BIN ICH

 

Ich bin wie ich bin

und weil

ich bin wie ich bin

bin ich wie ich bin -

 

aber wer bin ich?

Liebe in Sturm

 

Wenn der Sturm das Lied der Liebe singt,

weiß ich, daß es Unglück bringt.

Meer und Wind im Schaumgesang

und ich spür' den Untergang.

 

Wellen singen leise Lieder,

und es zieht mich weiter nieder,

traurig trifft mich der Gesang

und ich spür' den Untergang.

 

Gischt umspült mich und es singt das Meer

und es packt mich, wirft mich hin und her;

doch ich fühl', da geht es lang

und ich spür' den Untergang.

Wenn die Bäume tanzen

 

Wenn die Bäume tanzen

und Flüsse in den Himmel wachsen,

wenn in den Gipfeln der Berge

der Lavendel den Himmel lila färbt

und die Sonne ihren Strahlen

den Duft von Maiglöckchen verleiht,

ist der Tag wie ein weiterer Tag:

unvollendet und bald in Schönheit vergangen.

Version II

Wenn die Bäume tanzen

und Flüsse in den Himmel wachsen,

wenn in den Gipfeln der Berge

der Lavendel den Himmel lila färbt

und die Sonne ihren Strahlen

den Duft von Maiglöckchen verleiht,

wenn das Kribbeln auf meiner Haut

und die Unruhe in mir mein Herz

einen schnellen Rhythmus schlagen läßt,

spür ich das Rauschen der Liebe,

halte die Liebe fest in meinen Armen,

meinen Gedanken, meinen Träumen

und küsse dein lachendes Gesicht.

 

 

Unsinnige Unmöglichkeit oder unmöglicher Unsinn

 

Wie oft habe ich schon

gesagt: Ich kann das nicht!

Und konnte es dann doch.

Nun habe ich mich entschlossen

zu sagen: Ich kann das!

Und stelle jetzt fest:

Ich kann das nicht!

Also werd' ich jetzt wieder

sagen: Ich kann das nicht!

Und werde es dann wieder können,

bis ich mich dann wieder entschließe

zu sagen: Ich kann das!

Denn jetzt weiß ich ja,

ich brauche nur wieder

zu sagen: Ich kann das nicht!

Und werde es dann wieder können

 

Wie es mir gelang dem Tod zu entwischen

Alles im Lot
fragt der Tod
Nichts ist im Lot
du Idiot
Nenn mich nicht Idiot

sagt der Tod
und paddelt davon
im Gummiboot.

Christmas - the Feast of Love

 

On Christmas Eve, that Holy Night,

from heaven comes an angel flight,

with beating wings, all golden glowing,

A most angelic coming and going.

 

The angels fly through alleyways,

the angels fly through thoroughfares,

the angels fly through shopping malls,

you'll never catch them - but who cares?

 

Angels glide across the sea,

angels spring from tree to tree,

angels never fall from grace,

angels heed not time or space.

 

Angels are largely improbable

Angels are very untouchable

Angels are almost invisible

Angels are in no way risible.

 

But should an angel come to call,

who woefully from grace did fall

an angel so susceptible,

so tangible and touchable,

 

and shares your bed on Christmas Eve,

and signals that she'll never leave,

be sure to treat her properly,

both sisterly and brotherly.

 

 

On Christmas Eve

at ten past five

we had a visit -

but who is it?

An angel,

so sweet, so small,

we hardly noticed her at all,

but when we did

she heard us say

"wouldn't you like to stay"?

November, Advent, or Chrstmas Verses

 

November drizzle, November blues,

potato patties and apple mousse,

about once a month, the sky is blue,

oven-ready goose and red deer stew

 

In mid-November the fog is dense,

prayer, repentance, religious nonsense?

Gingerbread men and chocolate,

and ice and snow from early to late.

My nose is running, I don't know where,

so much melancholy, so much care,

the graves are still, the dead are silent

even the angels are somnolent.

 

Towards the end, Advent commences

and people start to lose their senses,

running aimlessly through the city,

last-minute errands, more's the pity,

through darkness the Advent candles shine

and children recite a Christmas rhyme.

 

Then family choirs begin to sing -

Silent Night - and the sleigh bells ring,

loud and off-key so that grandma awakes,

and Grandpa gets the Parkinson's shakes.

 

The children rampage, the tree burns down,

puppy has crapped on the eiderdown,

mother has wet her knickers in fright,

the verse is complete - it's Christmas night.

At Death's Door?

 

If death should hammer on your gate,

don't' waver, let him in, alone,

bid him to step inside and wait,

and leave him there, all on his own.

WHO AM I

 

I am what I am

and because

I am what I am

that is what I am -

 

but who am I?

Stormy Love

 

When the tempest chants the song of love.

darkened clouds gather above.

Water and wind surge and hiss,

I sense looming nemesis.

 

Breakers sing their swelling song,

and it carries me along,

music unlocks the abyss,

heralding my nemesis.

 

Spray enfolds me and the sea resounds,

it seizes me, and my sense confounds,

foreboding that I can't dismiss,

fast approaches nemesis.

When the trees dance

 

When the trees dance

and rivers reach to the sky,

when in the mountaintops

the lavender turns the sky purple

and the sun lends its rays

to the scent of the lily of the valley,

it is a day like any other day:

incomplete, with soon-faded beauty.

Combination

When the trees dance

and rivers reach to the sky,

when in the mountaintops

the lavender turns the sky purple

and the sun lends its rays

to the scent of the lily of the valley,

it is a day like any other day:

incomplete, with soon-faded beauty.

Then the tingling on my skin

and the unrest in my heart

set off a faster rhythm,

I sense love's rustling,

and hold it tight in my arms,

my thoughts, my dreams,

and kiss your smiling face.

Can I or Can't I?

 

How often

have I said

that I can't

but then

I can?

Now I say

that I can

but I find

I can't.

I repeat

I can't

and then

I can

till I say

I can

and then

I know I

have to say

I can't

and then

I can.


How I cheated Death

Everything okay
asked Death
in his customary way
afloat
in his boat
Nothing's okay
you prat
Don't call me that

said Death
and paddled away.

 

Wer weiß denn schon wann wir uns wiedersehn

 

Jetzt ist viel Zeit vergangen

und ich geh,

wer weiß denn schon wann ich dich

wiederseh‘.

Vielleicht trägst du dein Haar

dann wieder kurz,

obwohl, das ist mir wirklich

völlig schnurz.

 

Wer weiß denn schon wann wir uns wiedersehn,

bis dahin kann doch noch so viel geschehn,

drum lass uns friedlich auseinandergehn,

die Zeit mit dir war wunderschön.

 

Du hast einen andern,

es ist halt vorbei,

werd‘ mit ihm glücklich,

mir ist‘s einerlei.

Zurück bleibt die Liebe, so

wie sie war,

sie war sehr schön und sie war

wunderbar.

 

Wer weiß denn schon wann wir uns wiedersehn,

bis dahin kann doch noch so viel geschehn,

drum lass uns friedlich auseinandergehn,

die Zeit mit dir war wunderschön.

Der Strand von Mimizan

 

Wir saßen im warmen Sand, ich und du

und sahen den Wellen beim Baden zu.

Du nahmst meine Hand und flüstertest leis:

"Komm hinter die Düne, mir ist so heiß!"

 

Es war in der Mittagssonne von Mimizan

als im Dünensand unsere Liebe begann.

Du nahmst meine Hand und ranntest ins Meer,

und zogst mich wie ein Hündchen hinterher.

 

Es war im stürmischen Meer vor Mimizan,

du tanztest in den Wellen und unsre Liebe verrann.

Du nahmst meine Hand und flüstertest mir zu:

"Ich kann nicht schwimmen" und gingst unter im Nu.

 

Ich sitze am Strand von Mimizan

und sehe den Wellen beim Baden zu.

Noch immer tanzt deine Gestalt auf den Wellen

und von fern hör ich der Delphine ihr Bellen.

Wittgenstein

Wittgenstein saß allein

in der Bar 'Sonnenschein'

ging ins Hinterzimmer

schwülstiges Geflimmer

schaut sich an 'nen Porno

tritt herein Adorno:

"Wittgenstein, geiles Schwein!"

"Aber nein, aber nein!

Es gibt kein richtiges Leben im Porno

merk dir das, verdammt nochmal, Adorno!"

Wenn man spürt

 

Wenn man spürt,

dass die Welt so allmählich untergeht,

wenn man spürt,

dass die Erde sich nicht mehr weiterdreht,

wenn man spürt,

dass die Sonne aufhört zu scheinen,

wenn man spürt,

man kann nicht mehr lachen und weinen,

wenn man

am Himmel nicht mal eine Wolke mehr sieht,

wenn man

nicht mehr merkt, was um einen herum geschieht -

 

dann geschieht auch nichts mehr um einen herum,

dann ist es vorbei, man ist tot, man ist stumm.

 

 

Schiffbrüchige

 

Wir träumten von Sonne, vom Meer, vom Strand,

wir liegen in Booten, sind abgebrannt,

wir hungern, wir eitern, unsere Wunden sind tief,

noch häng'n wir am Leben, obwohl der Tod uns schon rief.

 

Wir haben gekämpft, wir haben gebetet,

haben gehofft auf Menschlichkeit,

wir sind längst geschlagen, wir sind gescheitert

an des Menschen Unmenschlichkeit.

 

Hier ist kein Platz mehr für uns, kein

Platz mehr an Bord,

wir packen das Nichts zusammen

und gehen fort.

 

Wohin? Das wissen wir nicht, es geht sehr weit,

wir schau'n mit Hoffnung auf eine bessere Zeit.

Wir träumten von Sonne, vom Meer, vom Strand,

nun ziehn wir weiter in ein fernes Land.

Winternacht

 

Adventlichtdurchflutete Straßen

Winternacht, weiß, flockendicht

ach, wie würde dein Lächeln

so wärmen mein Schneegesicht.

 

Ach, es würde leicht mir fallen

wenn ich träumen könnt' an deiner Seit

wenn ich wär in deiner Nähe

heute, hier, in aller Ewigkeit.

 

Kalte Winternacht

so schneeflockendicht

und kein Lächeln.

Spaltende Liebe

 

Wir nahmen einander nicht ernst,

hatten viel Spaß im Ungefähren,

sahen uns als Zeitvertreib,

doch mit der Zeit wuchs das Begehren.

 

Und mit der Zeit des Begehrens

kam die Zeit der trüben Eifersucht,

des schleichenden Mißtrauens,

dunkle Gedanken, die man verflucht.

 

Noch küssten und liebten wir uns,

waren uns noch lang' nicht einerlei,

und doch, schon beim Küssen geschah's,

wir schauten aneinander vorbei.

 

Die Liebe wurde Routine,

früher gingen wir noch Arm in Arm,

heute geht alles viel schneller,

das Liebesspiel verlor seinen Charme.

 

Sogar die Eifersucht verschwand,

konnt' uns're Liebe nicht mehr erreichen,

wir wurden uns zunehmend egal,

wir fühlten uns als liebende Leichen.

 

Man sah zwei ehemals Liebende,

zurück blieb die Erinnerung

ein jeder verließ den anderen,

und, was blieb noch: Verbitterung!

Wir schau'n uns in die Augen

 

Wir schau'n uns in die Augen

wir schau'n in tiefe Einsamkeit

wir schau'n uns in die Augen

wir hoffen auf Gemeinsamkeit

 

Wir haben lang genug gewartet

wir war'n ein stilles Meer

wir haben lang genug gewartet

wir hoffen jetzt so sehr

 

Wir schau'n uns in die Augen

wir haben doch so viel vermisst

wir schau'n uns in die Augen

wir spür'n die Liebe wie sie ist

 

Who knows when we will meet again

 

I realise the time has flown,

and I must go,

but will we ever meet again

and say hello,

perhaps your lovely hair is

short again,

a prospect I can fully

entertain.

 

Who knows when we will meet again,

a lot can happen in between,

let's separate without a scene,

the time with you was sheer champagne.

 

You have another,

it is done,

just make him happy,

have your fun.

I recollect our love as

colourful,

for it was good and always

wonderful.

 

Who knows when we will meet again,

a lot can happen in between,

let's separate without a scene,

the time with you was sheer champagne.

On the beach of Mimizan

 

in the warm white sand, we sat you and I

and watched the waves under an azure sky,

"Come now into the dunes, a shady spot",

you whispered, "Take my hand. I am so hot"!

 

'Twas in the midday sun from Mimizan

amid the dunes, that's where our love began.

You took my hand and ran into the sea,

and pulled me like your pet dog in your lee.

 

There in the stormy waves off Mimizan,

you danced, but our love didn't go to plan,

you took my hand, and your last words I heard:

"I cannot swim" - and then you disappeared.

 

In Mimizan I now sit on the beach,

and watch the sea, but you are out of reach,

your spirit dances light the waves along,

from far I hear the dolphins' poignant song.

Wittgenstein

Wittgenstein drinking wine

sat in the bar 'Sunshine'

in the back room took his liquor

where the lights were all a'flicker

and there watched a porno,

entered then Adorno:

"Wittgenstein, filthy swine"!

"Such an insult I decline.

Real life is never to be found in porno,

put that in your pipe and smoke it, Adorno"!

Premonitions

 

When you sense,

the world is dying - bit by bit,

when you feel,

the Earth has strayed from its orbit,

when you see,

the sun's no longer in the sky,

when you fear,

you can no longer laugh or cry,

when

there's not a  cloud on the horizon,

when

you know there's neither rhyme nor reason,

 

then

no one is left,  you're the only one,

then

it's the end, game over, you are gone.

Castaways

 

Lying in boats, our vigour spent,

of strand, of sun, of sea we dreamt,

we hunger, fester, our wounds are deep,

last moments afore the final sleep.

 

We gave our best; we fought, we prayed,

defeated and endeavours frayed,

expectant hopes of humanity,

were dashed, and met with brutality.

 

Here is no longer place for us,

no room on board,

we pack our belongings and leave,

without a word.

 

But where? We do not know, just that it is far,

we search with hope, we can but follow our star.

We dreamt of sun, we dreamt of sea, of strand,

we're on our way towards a distant land.

Winter Night

 

The streets flooded with advent light,

cold white winter night, snowflakes dense.

Oh, how your warming smile

would soothe my icy face.

 

How luxurious life would be,

if I was dreaming by your side,

if I was close to you,

here, today, forever.

 

Cold winter night

so snowly dense

with no smile.

Divisive Love

 

We didn't take each other seriously,

our joy was insubstantial, all was new,

an idle escapade to pass the time,

but as time passed a deep desire grew.

 

Sequent with desire, trailing on its heels,

jealousy, green-eyed,  with it hand in glove,

the ogre of creeping distrustfulness,

dark preconceptions, poisoning our love.

 

We still kissed and still made love,

ennui had not set in yet,

while kissing, then it began,

our eyes they no longer met.

 

Our love became a routine,

we used to go hand in hand,

now everything goes faster,

love is no more in demand.

 

Then jealousy vanished as well,

our love had lost all attraction,

increasingly we did not care,

we had no more satisfaction.

 

Once we were linked in passionate love,

that our memory no more sustains,

we departed in different ways,

and nothing but bitterness remains.

We look into each other's eyes

 

We look into each other's eyes,

we look into deep loneliness,

we look into each other's eyes,

we hope to discover togetherness.

 

We have waited for long enough

we were a pacific ocean,

we have waited for long enough,

we hope, full of emotion.

 

We look into each other's eyes,

we ask "what did we miss",

we look into each other's eyes,

we sense love as it is.

Wilde Zeiten

 

Es gab mal eine wilde Zeit,

da war ich zu allem bereit.

Ich hatte tausende Träume,

kletterte auf alle Bäume;

Angst, das Wort war mir unbekannt,

Skrupel verschwanden unerkannt.

Niemand konnte mich besiegen,

ich war nicht zu besiegen.

 

Das ging eine Weile ganz gut,

ich fühlte mich stark, hatte Mut,

was ich anpackte, glückte mir,

ich lebte wild im Jetzt und Hier.

 

Ruhiger wurd‘ die wilde Zeit,

ich war zu weniger bereit;

und doch hatte ich noch Träume,

suchte und schaffte mir Räume,

noch konnte ich fröhlich lachen,

ab und an Verrücktes machen;

und das hielt mich ein Weilchen wach,

doch das Verrückte ließ bald nach.

 

Ich bin jetzt ruhig und gesetzt,

nun gut, bin nicht mehr abgehetzt,

und was ich tu, geht glatt nach Plan,

ich denke: gut, es ist getan.

 

Doch manchmal ruft die wilde Zeit:

Ausruhn ist für die Ewigkeit,

wo ist das Abenteuer hin?

Sinn im Unsinn, da liegt der Sinn.

Sei frei in deinen Gedanken,

reiß ein die störenden Schranken,

leb deine Träume im Hier und Jetzt,

was später kommt, das kommt zuletzt.

Wenn ich könnte wie ich wollte

 

Wenn ich könnte wie ich wollte

könnt ich können wie ich sollte

wenn ich dürfte wie ich wollte

dürft ich dürfen wie ich sollte.

Wenn ich tue wie ich darf

tu ich‘s ganz nach dem Bedarf.

 

Könnt ich können ohne wollen

tät ich‘s tun mit leichtem Grollen

müsst ich‘ müssen ohne wollen

tät ich‘s tun mit starkem Grollen.

Wenn ich darf und will wie ich kann

fang ich im Nu von vorne an.

Wir ziehen durchs Land

 

Wir ziehen durchs Land

unerkannt, unerkannt,

kein Ort zum Verweilen,

wir müssen uns beeilen.

 

Es winkt vom Balkon

die Frau im roten Kleid,

wir müssen davon,

wir haben keine Zeit.

 

Am Straßenrand der Mann

schaut uns entgeistert an,

hier gibt es keinen Stop,

fort, fort im Schnellgalopp.

 

Wir hasten durch den Tag,

Wir treiben durch die Nacht,

für uns geht's Schlag auf Schlag,

von acht bis acht bis acht.

 

Wir kennen keinen Schlaf,

wir haben kein Bedarf,

wir ziehen durch das Land,

unerkannt, unerkannt.

 

Wir fürchten uns nicht,

wir sind ja bereit,

wir zeigen Gesicht,

wann kommt unsre Zeit?

 

Wohin der Weg auch führt,

was unser Herz berührt,

wir wollen ja nicht viel,

wir wollen nur ans Ziel.

 

Das Ziel wird nie erreicht,

das Ziel bleibt unbenannt,

das Ziel wird nie erreicht,

das Ziel bleibt unbekannt.

 

So sind wir gefangen im Zeitenstrudel,

drehn uns im Kreis, sind begossene Pudel,

die Zeit und das Ziel, sie sind einerlei,

kein Ende in Sicht und doch bald vorbei.

Wolfgangs Wilde Wollustträume

 

Wo war Wolfgang?

Wilma wartete wochenlang.

Wie weiches Wasser wuschen Wehmutstränen Wilmas Wangen.

Was war Wolfgang widerfahren?

War was Wolfgang widerfahren?

Wer war Wolfgang?

Wie wurde Wolfgang wahrgenommen?

Wolfgang war wohlhabend, wohnte weit weg, Westend.

Wolfgang war widersprüchlich, war wenig weise, war wuschelig, war windig.

Wolkig waren Wolfgangs Worte.

Wolfgangs Weinkonsum war wenig würdevoll.

Wilma wollte Wahrheit,

Widerstände wuchsen wegen Waltraud.

War Waltraud Wolfgangs wilde Wollust?

Wilma war wütend.

Was war Wahrheit?

Wahrheit war:

Wolfgang war Waltrauds Wollust.

Wellen wilder Wünsche wirbelten waghalsig.

Wolfgangs Weinrausch wütete wüst, wild wuchsen Warzen.

Wiedersehensabscheu!

Wortlos winkte Wilma,

Wilma wankte widerstandslos.

Waldeinsamkeit war Wilmas Wunschdenken.

Wie Waldameisen wanderte Wilmas Wut.

Wollüstig winkte Waltraud,

Wolfgang war Wachtel,

wackelte wachsweich,

wenig willensstark

wenngleich weckamingeladen.

Weit weg winkte Wolfram,

wollüstig wartend Waltraud. 

 

Am See

 

Zwischen Beeren und Bären

flackernd das Septemberlicht

auf dem spiegelglatten See

und am Ufer der Stich

einer einsamen

Mücke.

Der Grizzly sprach zum Eisbär,

"Wie hältst Du's aus im Nordmeer,

Ich hol mir die springenden Lachse

Und was machst Du auf der Erdachse?"

"Ich lass mich nicht foppen,

Ich schnapp mir die Robben."

Beide haben's beim Jagen schwer,

Leider in der Zukunft noch viel mehr.

Wild Times

 

The time was wild, we had our fling,

I was prepared for everything,

a thousand dreams set free,

I climbed up every tree.

Fear -  a concept unknown to me,

scruples are for the bourgeoise,

no one is my better,

I am no one's debtor.

 

All went well for a while,

strong, and daring in style,

all I touched turned to gold,

those days were wild and bold.

 

The wilder times they grew quieter,

no longer was I a rioter,

but I still had my dreams

wore my bell-bottomed jeans.

I was constantly woke and cool,

now and again I'd play the fool,

that kept me in the race,

but I can't stand the pace.

 

For now, I am quiet and staid,

no longer a dashing young blade,

my plans are totally mundane,

my life is on an even plane.

 

The call of the wild echoes now and then,

at times I yearn for my old life again,

but though my adventure is now over,

and I'll no longer play the wild rover,

I will never my principles betray,

and let nothing at all stand in my way,

exploit in full my dreams in here and now,

it's not yet time to take the final bow.

If I could as I would

 

If I could as I would

then I could as I should

if I might, as my right

then my right is my might.

If I do as I want

there is nothing I can't.

 

If I could do without a need

reluctantly I'll do the deed

if I must do without a need

unwillingly I will accede.

If I may and would as I can

then I start and make a new plan.

Travellers

 

We move zone to zone,

unknown, unknown,

with nowhere to stay

we hasten on our way

 

from the balcony,

in a red dress,

beckons the lady,

we hurry on in stress.

 

The man at the curb,

urges us on,

he cannot disturb,

on, on, in unison.

 

We dash through the day,

rush through the night,

from course never stray,

from daybreak to twilight.

 

Slumber we have none,

we have no need,

we move zone to zone,

incognito our creed.

 

We permit no fear,

we are prepared,

we are of good cheer,

when will our voice be heard?

 

We march on withal,

we know our role,

our needs are small,

we need to reach our goal.

 

Our goal is unreachable

Our goal is fruitless

Our goal unachievable

Our goal is nameless

 

 

We are all trapped in the drifts of time,

spinning like tops, stuck like birds on lime,

time and our goal are one and the same,

we just await the end of the game.

Wolfgang's Wild Wanton Wishes

 

Where was Wolfgang?

Wilma waited week-long.

Weeping washed Wilma's whiskers wistfully.

What was wrong with Wolfgang?

Was Wolfgang wrong?

Who was Wolfgang?

What was witnessed with Wolfgang?

Wolfgang was wealthy with well-off Westend wellwishers.

Wolfgang was wilful, whimsical, wizened and windy.

Wolfgang's word were wispy.

Wolfgang was wasted with weak, watery wine.

Wilma wanted wise words.

Wilma worshipped Wolfgang.

Wolfgang worshipped weak women.

Waltraud was Walter's wife.

Waltraud was well-dressed.

Wilma was warm-hearted.

Wolfgang was womanising with Waltraud.

Waltraud was willing.

Wolfgang waltzed with Waltraud

Wilma waylaid Waltraud.

Wilma warred with Waltraud.

Wilma wouldn't wrangle with Waltraud.

Wilma withstood Waltraud.

Was Waltraud Wolfgang's wantonness?

Wilma was wrathful.

What was wanted?

What Wilma wanted was:

Whiling wantonly with Wolfgang.

Wild waves with wishes washed wilfully westwards.

Wolfgang's white wine wooziness was wretched.

Wilma winked wordlessly.

Wolfgang wrestled warily with weary windfalls.

Woodland wolves were Wilma's weakness.

Wilma's woodland wanderings were well-intentioned.

Wilma waited wantonly.

Wolfgang waved wildly with welcome weariness.

Wolfgang was wicked.

Waltraud was wanton.

Waltraud was Wolfgang's weekend whore.

Whereupon Wilma whimpered.

Wilma was wonderful.

Wilma wanted Waltraud warned.

Walter whipped Waltraud.

Waltraud wept, Wilma watched wickedly.

Wolfgang wanted wholeheartedly written websites.

Wolfgang wrote worthless Wikipedia witticisms.

Wilma waited wisely with wishes.

Will Wolfgang wed Wilma?

At the lake

 

Between bears and berries

September light flickers

across the glassy lake

on the shore a bite

from a lonely

mosquito.

The Grizzly spoke to the Polar Bear

"How do you manage things up there,

I catch salmon when they run

how do you derive your fun"?

"I catch seals for dinner,

but I'm getting thinner".

Both hunt to appease their hunger,

But sadly not for much longer.

 

Wo kommst du her

 

Wo kommst du her,

wo gehst du hin,

was treibst du heut,

wonach der Sinn?

 

Du schaust nach vorn

und denkst zurück,

was gestern war

war nicht von Glück.

 

Was morgen kommt,

du weißt es nicht,

setz dich doch hin,

schreib ein Gedicht.

Dann schreibe mir

wonach der Sinn,

dann frage mich:

wo gehst du hin?

 

Dann frage mich:

denkst du zurück,

schaust du nach vorn,

wo bleibt dein Glück?

 

Wir wissen nicht

wohin wird's geh'n,  

wir wissen nicht,

ob wir's versteh'n.  

 

Zustand

 

Mir geht’s nicht gut,

mir geht’s beschissen,

ich möchte nur allzu gerne wissen,

wie’s mir ginge,

wenn ich dort an diesem Baum da hinge!

Wissen

 

Zusammen den Himmel anschrein,

warten, daß die Wolken runterfalln

und dann mit den Wolken der Sonne entgegen,

und die Wärme der Sonne im Herzen spüren,

und fühlen,

daß die Seele unsterblich ist.

Wo geht's hin?

Und so steh ich endlich hier am Ziel:
Zum Teufel ab nach unten,
oder doch vielleicht nach oben?
Und ich denk mir so dabei:
Vielleicht ist ja der Teufel oben.

Wohin

Ich will nicht hierhin,
ich will nicht dahin,
ich will dorthin,
wo ich schon bin!   

Wo nichts ist
kann eine große Leere sein


Wenn nichts mehr ist,
wie es mal war,
was kann dann noch bleiben?

Wenn alles bleibt,
wie es noch nie war,
was soll dann noch kommen?

Wenn nichts kommt,
wie es mal war,
was kann dann schon bleiben?

Wenn nichts bleibt,
wie es noch nie war,
was soll dann schon kommen?

Wohin du gehst

Wohin du gehst
du kommst nicht an
wohin du gehst
geht's nicht voran.

Doch bleibst du stehn
schau um dich nicht
da ist Vergehn
geht aus das Licht.

Verharr' im Jetzt
knapp ist die Zeit:
im Hier und Jetzt
ist Ewigkeit.

Zum Sterben zu früh

Träume weiß
Gedanken schwarz
Gefühle verloren
und ein Leben vertan

Lachen vergessen
Weinen verlernt
Hoffnung vergangen
und zum Sterben zu früh

Hassen rot
Lieben rot
Angst rot
doch wie sieht er aus, der Tod?

Wolken vor den Sternen

Wolken vor den Sternen
die Nacht soll dunkel sein
ich lösche die Laternen
und bin mit dir allein.

Küsse in der Dunkelheit
die Lust ist scharlachrot
komm mein Schatz, ich bin bereit
und bald schon sind wir tot.

Wolken

Und immer wieder
tauchen sie auf,
die Gestalten
der Finsternis,
der Bedrohung,
verdunkeln
das Blau des Himmels.
Mit Urgewalten
treibt sie der Wind herbei,
mächtig bauen sie sich auf,
wirbeln Blitze hin und her,
werfen sie auf die Erde,
mit donnerndem Hohngelächter
weisen sie die Menschen
auf ihre Winzigkeit hin.
Beruhigt sich ihre Wut,
legt sich eine bleiernde Schwere
über die Erde,
Tier und Mensch atmen durch.
Das Auseinandergehen
der himmlischen Gestalten
täuscht den Menschen
Ruhe und Frieden vor,
bis aufs Neue die Naturgewalten
sich die Erde zurückerobern.

Zwillinge

 

Roswitha trank den roten Wein

Rita träumte von daheim.

Roswitha niemals war allein

Rita träumte von daheim.

Roswithas Herz brannt' lichterloh

Ritas Herz war selten froh.

Roswitha glühte voller Lust

Ritas Panzer war die Brust.

Roswithas Leben war ein Fest

Ritas Tod ein Manifest:

In der Fremde war ich einsam,

in der Fremde war ich allein

Where do you come from

 

Where do you come  from,

and where are you going,

what are you doing,

and why?

 

You look to the future,

and think of the past,

which mostly gave cause,

to cry.

 

What tomorrow brings,

could be much worse,

why not sit down,

and write a verse?

Then write to me,

ask the reason why,

is it for nought,

wait my reply

 

Then ask of me,

do you think of the past,

or look to the future,

are we first or last?

 

We do not know,

Just what is planned,

and if we did,

would we understand?

State (of mind)

 

I'm not too well,

I'm feeling low,

I would sincerely like to know,

how it would be,

if I was hanging from that tree!

Knowledge

 

Scream at the heavens together,

wait till the clouds tumble down

ascend sunwards with the clouds

feel the sun's warmth in our hearts

and know

that our souls are immortal.

Which way?

Here I stand, at journey's end:
to meet the Devil below?
Or the other way? Although,
the thought goes through my head:
What if he's up there instead?

Where to?

Not here,
nor there,
just anywhere,
I don't care.

Where there is nothing
a great emptiness can exist


When nothing is
as it was
what remains?

When all remains
as it never was
what comes next?

When nothing comes
as it was
what can then remain?

When nothing remains
as it never was
what should come next?

Wherever you go

Wherever you go
you won't arrive
wherever you go
how hard you strive.

If you stand still,
and start to doubt
don't look around,
or the light goes out.

Stay where you are
for time is brief
in here and now
seek your relief.

Too young to die

White dreams
black thoughts
lost feelings
a wasted life.

Smiles forgotten
tears dried up
hope departed
too young to die.

Red hate red
love red fear
red but yet
what is death?

Clouds conceal the heavens

Clouds conceal the heavens
darkness, now light has flown
I snuff out the lanterns
and am with you alone.

Kisses in the darkness
the lust is scarlet red
come, my love, I'm ready
for soon we will be dead.

Clouds

They reappear,
again and again,
the shapes,
the murkiness,
threatening,
darkening
the blue of the heavens.
Elemental forces,
driven by the wind,
rearing monstrously,
exchanging lightning bolts,
and hurling them
at the Earth below and,
with thundery scorning laughter,
remind humankind,
of their insignificance.
When their anger subsides,
a leaden heaviness
settles on the Earth,
and man and animal
breathe deeply.
The scattering
of the heavenly shapes
deceives mankind
with illusory
and transient peace and freedom
until nature's forces anew
reconquer the Earth.

Twins

 

Roswitha enjoyed red wine

Rita found her home divine

Roswitha was never alone

Rita forever dreamed of home

Rothswitha's heart was on fire

Rita had no such desire

Roswitha's soul glowed with lust

Rita viewed love with mistrust

Roswitha's life was a celebrtation

Rita's death exposed her situation:

Away from home I was on my own

Away from home I was alone

 

 

Verschleierte Septembersonne - Zandvoort

Verschleierte Septembersonne am Nordseestrand
das Gefühl des vergehenden Sommers
noch ist die Luft lau
und der Martini in der Hand
lässt die Illusion des Sommers noch weiter bestehen.

Gebirgsmassive von Wolken verdunkeln den Himmel
Minuten später verschlingen
die Wolken und der Regen
das Meer –
Schaumkronen, die in den Wolken verschwinden.

Ein Lachen und Weinen am Firmament

Die Ruhe
in einem der letzten noch draußen stehenden Strandkörbe
- solitäre Hoffnung auf den nächsten Sommer.

Wo kommst du her?

 

Wo kommst du her,

wo gehst du hin,

was treibst du heut,

wonach der Sinn?

 

Du schaust nach vorn

und denkst zurück,

was gestern war

war nicht von Glück.

 

Was morgen kommt,

du weißt es nicht,

setz dich doch hin,

schreib ein Gedicht.

Dann schreibe mir

wonach der Sinn,

dann frage mich:

wo gehst du hin?

 

Dann frage mich:

denkst du zurück,

schaust du nach vorn,

wo bleibt dein Glück?

 

Wir wissen nicht

wohin wird's geh'n,  

wir wissen nicht,

ob wir's versteh'n. 

Zwischen Morgenrot und Abendrot und Morgenrot

Grau die Gans in grauer Nacht
mit dem ersten Morgenrot
ist sie schnatternd dann erwacht
mit dem letzten Abendrot
hat sie der Fleischer umgebracht

Schwarz die Amsel singt hell ihr Lied
im ersten Morgenrot
singt bis der Tag vorüber zieht
mit dem letzten Abendrot
die Amsel tot am Boden liegt

Grau das Haus so grau die Wand
die mit dem letzten Abendrot
in der grauen Nacht verschwand
und mit dem ersten Morgenrot
war das Haus dann abgebrannt

Rot der Himmel rot wie das Blut
im Abend- und im Morgenrot
macht sich breit der Hass und die Wut
im Morgen- und im Abendrot
flackert auf der Erde die Glut.

 

 

Zugfahrt Berlin - Prag

 

Der Flieder ist verblüht,

Ginster und Holunder

blüht entlang der Bahnstrecke.

Die Elbe fließt träge

bei Niedrigwasser.

Ich werde schläfrig,

schlafe ein.

Im Traum schwimme ich in der Elbe,

neben mir rollt die Eisenbahn.

Meine Schwimmzüge sind kräftig,

das Tempo der Eisenbahn

gleicht sich meinem Tempo an.

Der Zug hat offene Fenster,

an denen Menschen stehen,

die ihre Arme winkend

mir entgegen halten.

Aus dem Wasser

hebt sich mein Körper,

meine Hände greifen

die Arme der Menschen am Zugfenster.

Die Eisenbahn wird schneller,

ich fliege,

einem Drachen gleich

neben der Bahn.

Der Zug wird schneller und schneller.

Die Menschen am Zugfenster

lassen mich los,

ich fliege weiter,

mit Flugbewegungen meiner Arme

steige ich höher und höher,

der Sonne entgegen.

Ich schaue in die Sonne,

werde geblendet,

wache auf.

Ich schaue aus dem Zugfenster,

träge fließt die Elbe.

Die Zugdurchsage kündigt

die erste Haltestation in Prag an -

es ist nicht mehr die Elbe,

es ist die Moldau.

Zugfahrt zurück

 

Zu viele Erinnerungen, zu viele Gefühle,

Gedanken ohne Sinn,

Töne, die martern,

Klänge voll Harmonien,

Synkopen auch.

Sehnsucht, Verlangen, Begierde,

wie ein Meer ohne Küste,

nie endende Ufer,

Wellen, die sich nicht brechen,

Saiten, die zerspringen,

Liebe, Angst, Seele...

Zwischen Herbst und Winter

 

Still ruht die See,

es ist so kalt,

noch fällt kein Schnee,

doch das kommt bald.

 

Zuerst der Wind,

bald folgt der Schnee,

dann peitscht der Sturm

die wilde See.

 

Und wenn er fällt

der Schnee, so leis',

dann malt der Schnee

die Dünen weiß.

Ein Schrei des Käuzchens

 

Chaos im Kopf und keine klaren Gedanken,

Gefühlswirrwarr und die dunkle Seele am Abgrund,

der Geier kreist am Horizont,

der Bär in meinem Herzen brummt zu später Stund.

 

Indifferente Gefühle verheddern sich,

die Gefühlswelt verliert sich, gerät ins Wanken,

der Geier fliegt zurück in sein Nest,

in der Nachtschwärze verfranzen die Gedanken.

 

Die Nachtgedanken verschließen ihre Blüten,

die Gedanken werden nicht zu Ende gedacht,

der Geier lauert in seinem Nest,

ein Schrei des Käuzchens zerreißt die Stille der Nacht.

 

 

Shrouded September Sun - Zandvoort

Shrouded September sun on North Sea strand
the sensation of withering summer
the air still balmy
and with a cool Martini in hand
the illusion of summer is preserved.

Mountain ranges of clouds darken the sky
minutes later the clouds
and rain engulf
the ocean
whitecaps, disappearing in the clouds.

Laughing and weeping in the firmament

The stillness
In one of the last remaining beach chairs
- a lone promise of next summer.

 

Where do you come from?

 

Where do you come  from,

and where are you going,

what are you doing,

and why?

 

You look to the future,

and think of the past,

which mostly gave cause,

to cry.

 

What tomorrow brings,

could be much worse,

why not sit down,

and write a verse?

Then write to me,

ask the reason why,

is it for nought,

wait my reply.

 

Then ask of me,

do you think of the past,

or look to the future,

are we first or last?

 

We do not know,

just what is planned,

and if we did,

would we understand?

Dawn to Dusk to Dawn

Grey geese gather in the dullness
of the night,
Gaggling at the onset of dawn,
in the light,
at dusk, the butcher cleaver seals
the birds' plight.

The Blackbird's warblings in the dawn
sweet resound,
and throughout the day we revel
in the sound,
at dusk a feathered corpse lifeless
on the ground.

Grey is the house and grey is
its surround,
fades into the grey of the night
all around,
but at dawn, the house has been burnt
to the ground.

At dawn and dusk, the sky is red
as blood,
hate and anger engulf us in
a flood
dragging us back down into the
primaeval mud.

 

By train from Berlin to Prague

 

The lilac has faded,

gorse and elderberry

blooms along the railway line.

The Elbe flows slowly

at low water.

I'm feeling sleepy,

fall asleep.

In my dream, I swim in the Elbe

with the train rolling alongside.

My strokes are strong

the speed of the train

adapts to my pace.

The train windows are open

and people stand

waving their arms

reaching them out to me.

My body rises

out of the water

my hands grab

the arms of the people in the train window.

The train picks up speed

I fly

like a kite

alongside the train.

The train runs faster and faster.

The people in the train windows

let me go.

I fly on

my arms flapping

I climb higher and higher

towards the sun.

I look at the sun

am dazzled, fall,

wake up.

I look out the train window

the Elbe flows sluggishly.

The conductor announces

the first stop in Prague -

the river is no longer the Elbe

it's now the Vltava.

Train Journey Back

 

Too many memories, too many feelings,

senseless thoughts,

tones that torment,

strains of harmony

and syncopation.

yearning, lust, desire,

a sea without a coast

never-ending shores,

waves that do not break

strings that break

love, fear, soul ...

Twixt Autumn and Winter

 

Calm the sea,

cold the day,

snow eventually,

on its way.

 

An icy blast,

lashes the sea,

snow falling fast,

deep in the lee.

 

Under the moon

the snow at night,

paints dune after dune

crystal white.

The Owlet's Cry

 

Chaos in my head and no place for clarity of thought,

turmoil of emotions, my soul teeters at the abyss,

the vulture circles above the horizon,

the bear deep in my heart protests at this ungodly hour.

 

Indifferent sentiments caught in an entanglement,

the world of feelings losing its orientation,

the vulture glides lazily to its eyrie,

in the pitch dark of the night, thoughts wander and lose their way.

 

The last thoughts of the night lingeringly fold their petals,

thoughts are not brought to a climax; all options are open,

the vulture hunkers, plumage spread on its nest,

an owlet's call tears the still fragile fabric of the night.

 

 

 

 

Ach, wo wir alle doch so gerne wohnen,

das ist der Ort der erogenen Zonen.

Auch die Sonne der Erinnerung

kann lange Schatten werfen;

Und je länger die Schatten werden,

desto mehr verdecken sie.

 

Frühling ist die Hoffnung auf Sommer,

aber auch die Mahnung:

Noch ist der Winter nicht vorbei!

 

Trau dem Meer der Hoffnungen nicht,

die Unterströmungen sind zu stark.

 

Das Leben ist eine Einbahnstraße

mit Gegenverkehr,

kreuzgefährlich, immer geradeaus,

die Straße ist nie leer.

 

Der Riese stand im Morgengrauen

im Schatten eines Zwerges

und dachte nach über die Relativität.

 

Die Eitelkeit könnte eine Tugend sein, wenn sie dich dazu verführen könnte, aus dir das beste herauszuholen.

Fast immer holt sie nur das schlechteste aus dir heraus.

 

Erst mit dem Untergang der Sonne

ist die Vergangenheit verschwunden.

 

Zu erkennen, daß man alt wird ist nicht schwer -

die Konsequenzen daraus zu ziehen ist eine

Notwendigkeit vor der man erschrickt.

 

Lieber an den Zweifel glauben,

als am Glauben zweifeln;

oder doch

lieber am Glauben zweifeln,

als an den Zweifel glauben?

 

Ach, wie schön bin ich am Morgen,

sagte das Gesicht dem Spiegel,

der darufhin zerbrach.

 

Das Gedächtnis: Ein tropfender Wasserhahn, der im gleichbleibenden Rhythmus Erinnerungen auf die Wasseroberfläche unserer Gefühle schlägt.

 

Wann immer du aus dem Schatten des Waldes trittst,

bleibt ein Rest Dunkelheit an dir haften.

 

Kein Traum kann einem in die Wirklichkeit folgen,

aber viele Träume können einen die Wirklichkeit vergessen lassen.

 

Wenn Hammer und Nagel nicht funktionieren,

ist fast immer die Wand schuld.

 

Wo ein Hammer ist,

ist auch ein Nagel,

aber danach auch ein Loch in der Wand.

 

Die Wahrheit ist ein Minenfeld,

nicht jeder ist ein Hund, der bellt.

 

Und quiekt der Esel noch so schrill,

letztendlich tut er was er will!

 

Manche Menschen sind wie Wecker,

sie gehen einem auf denselben,

man zieht dann einfache den Stecker!

 

Beim Versuch etwas zu schreiben,

sitzt oft ein Schelm im Nacken

und ruft lauthals: Laß es bleiben!

 

Das Helle wird dunkel,

das Dunkel bleibt dunkel,

das Helle entsteht

und vergeht,

das Dunkel ist

unveränderlich,

unabänderlich.

Wir kommen aus dem Dunkel ins Helle

und gehen ins Dunkel

und hoffen doch:

Da ist Licht!

 

Ach, nur ein Traum:

Das Blut der Tyrannen verdunstet in der Sommersonne.

 

Leider kein Traum:

Das Blut der Opfer der Tyrannen färbt die Meere rot.

 

Des Tages Last in Einsamkeit getragen,

verursacht Missmut, Ärger, Unbehagen!

Doch Liebe, Freude mit der Liebsten teilen,

lässt mich gerne bei ihr zuhaus verweilen.

 

Dem Philosoph

ist nichts zu doof

und dem Poet

ist nichts zu blöd.

 

Manchmal macht der Sinn keinen Sinn,

der Sinn macht Unsinn

- und auch Hintersinn.

Glück ist staunend zu erleben, daß man nicht unglücklich ist!

 

Oftmals bedeutet Ehe Einsamkeit in Form von Zweisamkeit.

Gedankenaustausch, wo die Gedanken nur mit einem selber ausgetauscht werden, Zärtlichkeit, die nur einem selber gilt.

 

Da stehst du nun, schaust an dein Leben,

stellst fest, du standest meist daneben.

 

Vergesslichkeit im Alter ist die Weisheit zu wissen,

dass bestimmte Dinge nicht mehr wichtig sind.

 

Was ist schon früh,

was ist schon spät:

es ist alles eine Frage

der Relativität.

 

Mal bestimmt

mal unbestimmt

aber nie verstimmt

Aphorismen

 

 

 

 

 

That's where we'd all like to make our home,

deep in an erogenous zone.

The sun of memory

also casts long shadows;

and the longer the shadows,

the more they obscure.

Spring feeds the hope of summer,

but is also a reminder

that winter is not yet over.

 

Don't trust dreams in the ocean of hope,

the riptides are too strong.


Life is like a one-way-street

with oncoming traffic,

roundabout or cul-de-sac,

moving, never static.

 

At break of dawn,

the giant stood in the shadow of a dwarf

and contemplated relativity.

 

Vanity can be a virtue, if it brings the best out in you-

though it mostly brings out the worst.

 

 

 

 

The past disappears

only when the sun has set.

 

Acknowledging old age is easy;

but one shrinks from the necessity

of accepting the consequences.

 

It's better to believe in doubt,

than to doubt belief;

or is it better

to doubt belief

than believe in doubt

 

How lovely I look in the morning,

said my reflection in the glass

whereupon the mirror broke.

 

Memory: a dripping tap that lets recollections plop onto the surface of our emotions, in a steady rhythm.

 

 

Every time you emerge from the shadow of the woods, a remnant of darkness clings to you.

 

No dream can follow you in actuality,

but many dreams let you forget reality.

 

When all goes wrong with hammer and nail,

it's the wall that's at fault without fail.

 

Where there's a hammer,

there's also a nail

and later a hole in the wall.

 

The truth is a minefield,

not all who bark are dogs.

 

No matter how loudly the donkey does bray

at the end of the day, he has his own way.

 

Some people are like clocks, tick, tock, tick,

and ultimately get on your wick,

then is the time to turn them off - click!

 

Just when you start to write a line,

that prankster in your head

shouts out: Do something else instead.

 

Light becomes dark,

dark remains dark,

unchangeable,

irrevocable.

Brightness appears,

and vanishes,

dark is unchangeable,

we come from the darkness into light

and enter darkness

but hope

there will be light!

 

Only a dream:

the tyrant's blood vanishes in the summer sun.

 

Sadly no dream:

the tyrant's victims' blood into the sea doth run.

 

The burden of the day, in isolation,

evokes resentment, unease, we bemoan!

But love and joy united with my dearest,

 I wish to dwell with her at home alone.

 

 

The philosopher

is no fool,

neither is the poet,

as a rule.

 

Commonsense sometimes makes no sense

Sense makes nonsense

- and is also cryptic.

Happiness is amazed to discover that it is not unhappy!

 

 

Marriage often means loneliness in the form of togetherness.

An exchange of ideas, where ideas are only exchanged with oneself, tenderness for oneself alone.

 

 

 

There you stand, regard your past,

most a waste of time at last.

 

Forgetfulness in old age is the wisdom to know¬

that some things have lost their importance.

 

What is too early,

what is too late?

all is relative

make no mistake.

 

Sometimes specific

sometimes obscure

but never unsure.

Aphorisms

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